christian plattner pi eta
CHRISTIAN PLATTNER
Von Oskar Friedrich Luchner
Den Tiroler Künstlern ist seit je die Heimat Fremde, die sich für den äußeren Entwick-
zum Fluch geworden. Wohl gab sie ihnen lungsgang so vieler Tiroler Künstler als ein
den Vorzug angeborner Rassefähigkeiten, ge- schweres Hemmnis erwiesen hat. Tirol ist das
eignet ein Talent zu kräftiger Entwicklung zu Land der Künstler, aber kein Land für Künstler,
bringen: Zähigkeit, guten Trotz, Tradition und Früher hinderte die Armut, heute, da die
eine grenzenfreie Hingabe an die Natur. An Fremdenindustrie Millionen ins Land bringt,
eine Natur, die selbst gewaltig, gigantisch, furcht- eine überstarke Ausbildung des Erwerbssinnes
bar, auch in dem Volke, das die nachhaltige Förderung
ihr in stetem Kampfe seinen |M heimischer Kunst.
Unterhalt abzuringen gezwun- Das war nötig vorauszu-
gen ist, mehr das Gefühl für schicken, um es begreiflich
das Monumentale, das Tragi- I zu machen, wie es möglich
sehe und Dramatische wach- wurde, daß Christian Plattner,
rief, als für das Idyllisch- der heute Vierzigjährige, bis
Heitere. Aus dieser Sonderart, vor kurzem in Deutschland
die den Tiroler in erster Linie |fl wfm 'unc^ Oesterreich) so gut wie
als Tiroler und dann erst als H unbekannt war und erst heute
Deutscher, Italiener oder Ladi- allmählich sich durchzusetzen
ner sich fühlen läßt, aus dieser beginnt. Denn auch ihn, des-
starken landsmännischen Diffe- / sen Wiege in dem Oberinn-
renzierung entspringt aber jene / taler Marktnest Imst gestan-
unbändige Heimatssehnsucht, ^^W^^^^Ä ■ den. der von Grund auf Ti-
das Nichtlebenkönnen in der Christian plattner roler, zwang die Heimat zu
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CHRISTIAN PLATTNER
Von Oskar Friedrich Luchner
Den Tiroler Künstlern ist seit je die Heimat Fremde, die sich für den äußeren Entwick-
zum Fluch geworden. Wohl gab sie ihnen lungsgang so vieler Tiroler Künstler als ein
den Vorzug angeborner Rassefähigkeiten, ge- schweres Hemmnis erwiesen hat. Tirol ist das
eignet ein Talent zu kräftiger Entwicklung zu Land der Künstler, aber kein Land für Künstler,
bringen: Zähigkeit, guten Trotz, Tradition und Früher hinderte die Armut, heute, da die
eine grenzenfreie Hingabe an die Natur. An Fremdenindustrie Millionen ins Land bringt,
eine Natur, die selbst gewaltig, gigantisch, furcht- eine überstarke Ausbildung des Erwerbssinnes
bar, auch in dem Volke, das die nachhaltige Förderung
ihr in stetem Kampfe seinen |M heimischer Kunst.
Unterhalt abzuringen gezwun- Das war nötig vorauszu-
gen ist, mehr das Gefühl für schicken, um es begreiflich
das Monumentale, das Tragi- I zu machen, wie es möglich
sehe und Dramatische wach- wurde, daß Christian Plattner,
rief, als für das Idyllisch- der heute Vierzigjährige, bis
Heitere. Aus dieser Sonderart, vor kurzem in Deutschland
die den Tiroler in erster Linie |fl wfm 'unc^ Oesterreich) so gut wie
als Tiroler und dann erst als H unbekannt war und erst heute
Deutscher, Italiener oder Ladi- allmählich sich durchzusetzen
ner sich fühlen läßt, aus dieser beginnt. Denn auch ihn, des-
starken landsmännischen Diffe- / sen Wiege in dem Oberinn-
renzierung entspringt aber jene / taler Marktnest Imst gestan-
unbändige Heimatssehnsucht, ^^W^^^^Ä ■ den. der von Grund auf Ti-
das Nichtlebenkönnen in der Christian plattner roler, zwang die Heimat zu
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