DOI Artikel:
Brosch, L.: Ettore Tito
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13089#0355
ettore tito
rückkehr vom fischfang
ETTORE TITO
Von L. Brosch
Es war auch in Italien jene Zeit angebrochen, als Landschafter bewahrte sich seine schlichte
in der beinahe alle Künstler ihre Bilder Originalität Fontanesi. Etwas später ent-
im sogenannten Galerieton malten. Man las standen schon die freigestimmten, bunten Genre-
ohne Verständnis in den Büchern eines Leo- bilder des Urvenezianers Giacomo Favretto.
nardo da Vinci oder Leon Battista Alberti, Sie alle konnten sich aber der Gunst des Pu-
befolgte die Regel: man solle nie das reine blikums nicht erfreuen, denn man blickte da-
Weiß be- mals mit Bewunderung auf die klassizierenden
nützen,ohne Akademieprofessoren, die hoch in Ehren ihre
es vorher umfangreichen Bilder nach drapierten Mani-
mit etwas quens sorgfältig ausmalten, unter etwaiger Hin-
Schwarz zufügung bewaffneter römischer Krieger, die
vermengt zu trotz ihrer gespannten Arm- und Beinmusku-
haben, und latur, sehr harmlos dastanden. Glücklicher-
niemals rei- weise waren diese Klassiker langsam alt ge-
nes Schwarz worden und konnten keinen rechten Einfluß
ohne Hinzu- mehr auf die Jüngeren ausüben. Es war also
fügung von doch ein neuer Weg gefunden, der vorwärts
etwas Weiß, in die helle Morgensonne der modernen Malerei
Einige Aus- führte. Aber die Bewegung, obwohl schon
nahmen gab geraume Zeit bestehend, konnte nicht recht
es wohl: in Fluß kommen. Einige der Besten starben
Cremona und der Rest zauderte. „Sollte man nicht
malte seine lieber umkehren?" fragten die Kleinmütigen,
verschwom- Und das Publikum hätte nichts dagegen ge-
menen, an- habt, abgesehen davon, daß das nicht auszu-
ziehenden rottende Kraut der Kitschmaler bereits aller-
ettore tito Selbstbildnis Halbfiguren; orts etwas spärlicher emporwucherte.
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rückkehr vom fischfang
ETTORE TITO
Von L. Brosch
Es war auch in Italien jene Zeit angebrochen, als Landschafter bewahrte sich seine schlichte
in der beinahe alle Künstler ihre Bilder Originalität Fontanesi. Etwas später ent-
im sogenannten Galerieton malten. Man las standen schon die freigestimmten, bunten Genre-
ohne Verständnis in den Büchern eines Leo- bilder des Urvenezianers Giacomo Favretto.
nardo da Vinci oder Leon Battista Alberti, Sie alle konnten sich aber der Gunst des Pu-
befolgte die Regel: man solle nie das reine blikums nicht erfreuen, denn man blickte da-
Weiß be- mals mit Bewunderung auf die klassizierenden
nützen,ohne Akademieprofessoren, die hoch in Ehren ihre
es vorher umfangreichen Bilder nach drapierten Mani-
mit etwas quens sorgfältig ausmalten, unter etwaiger Hin-
Schwarz zufügung bewaffneter römischer Krieger, die
vermengt zu trotz ihrer gespannten Arm- und Beinmusku-
haben, und latur, sehr harmlos dastanden. Glücklicher-
niemals rei- weise waren diese Klassiker langsam alt ge-
nes Schwarz worden und konnten keinen rechten Einfluß
ohne Hinzu- mehr auf die Jüngeren ausüben. Es war also
fügung von doch ein neuer Weg gefunden, der vorwärts
etwas Weiß, in die helle Morgensonne der modernen Malerei
Einige Aus- führte. Aber die Bewegung, obwohl schon
nahmen gab geraume Zeit bestehend, konnte nicht recht
es wohl: in Fluß kommen. Einige der Besten starben
Cremona und der Rest zauderte. „Sollte man nicht
malte seine lieber umkehren?" fragten die Kleinmütigen,
verschwom- Und das Publikum hätte nichts dagegen ge-
menen, an- habt, abgesehen davon, daß das nicht auszu-
ziehenden rottende Kraut der Kitschmaler bereits aller-
ettore tito Selbstbildnis Halbfiguren; orts etwas spärlicher emporwucherte.
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