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Sievers, Johannes: Aus den Berliner Kunstsalons
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13089#0389
AUS DEN BERLINER KUNSTSALONS
giösen Genres, Motive aus der Bretagne und aus Anzahl klassisch-französischer Meisterwerke, darun-
Tahiti, der letzten Heimat des Franzosen. Sie be- ter einen hervorragenden Degas, der einen Bühnen-
weisen, daß der Maler seine unvergleichlich eigen- ausschnitt mit farbig ganz köstlich gemalten Tänze-
artige Koloristik, seine Fähigkeit in ganz besonders rinnen über die Köpfe der Orchestermusiker hin-
feinen Kombinationen z. B. ein Blau, ein Braun und weg gab, dann eine kleine Kollektion von Hodler,
ein Gelb zusammenzustellen, eigentlich schon von darunter zwei neue Versionen des vielbewunderten
Frankreich in die Tropenwelt mitbrachte, deren „Holzhackers", die aber hinter der ersten Fassung
eugene delacroix parkszene (skizze)
Sammlung Otto Ackermann, Paris
Glut und Farbenpracht seinen Bildern dann freilich zurückzustehen scheinen, besonders aber verschie-
erst die ganze sinnliche Schönheit gab. — Paul Co- dene wuchtig-harte Schweizer Landschaften. Eine
hen in London erschien in doppelter Gestalt: ein- kalckreuth-Sammlung hinterließ einen zwiespäl-
mal als der Maler nachtdunkler aber interessanter tigen Eindruck, war doch die überwiegende Zahl
Londoner Bilder, in denen auf jedes Detail ver- der Bilder von einer wenig erfreulichen Trockenheit
ziehtet war, und dann in einer Reihe von Miniaturen, und Zähigkeit der Malerei, von der er sich am ehe-
alsein orientalischen Stilformen und moderner euro- sten in einem frischen, derbkräftigen Hafenbild frei-
päischer Illustrationskunst sklavisch nachgebender machte. Einige Uhdes, meist das Motiv der „Engel-
Eklektiker. — Cassirer brachte wieder einmal eine modelle" behandelnd, erinnerten schmerzlich an den
357
giösen Genres, Motive aus der Bretagne und aus Anzahl klassisch-französischer Meisterwerke, darun-
Tahiti, der letzten Heimat des Franzosen. Sie be- ter einen hervorragenden Degas, der einen Bühnen-
weisen, daß der Maler seine unvergleichlich eigen- ausschnitt mit farbig ganz köstlich gemalten Tänze-
artige Koloristik, seine Fähigkeit in ganz besonders rinnen über die Köpfe der Orchestermusiker hin-
feinen Kombinationen z. B. ein Blau, ein Braun und weg gab, dann eine kleine Kollektion von Hodler,
ein Gelb zusammenzustellen, eigentlich schon von darunter zwei neue Versionen des vielbewunderten
Frankreich in die Tropenwelt mitbrachte, deren „Holzhackers", die aber hinter der ersten Fassung
eugene delacroix parkszene (skizze)
Sammlung Otto Ackermann, Paris
Glut und Farbenpracht seinen Bildern dann freilich zurückzustehen scheinen, besonders aber verschie-
erst die ganze sinnliche Schönheit gab. — Paul Co- dene wuchtig-harte Schweizer Landschaften. Eine
hen in London erschien in doppelter Gestalt: ein- kalckreuth-Sammlung hinterließ einen zwiespäl-
mal als der Maler nachtdunkler aber interessanter tigen Eindruck, war doch die überwiegende Zahl
Londoner Bilder, in denen auf jedes Detail ver- der Bilder von einer wenig erfreulichen Trockenheit
ziehtet war, und dann in einer Reihe von Miniaturen, und Zähigkeit der Malerei, von der er sich am ehe-
alsein orientalischen Stilformen und moderner euro- sten in einem frischen, derbkräftigen Hafenbild frei-
päischer Illustrationskunst sklavisch nachgebender machte. Einige Uhdes, meist das Motiv der „Engel-
Eklektiker. — Cassirer brachte wieder einmal eine modelle" behandelnd, erinnerten schmerzlich an den
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