Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 2.1901-1902

DOI Artikel:
Polaczek, Ernst: Zur Geschichte der Glasindustrie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6477#0259

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2^2 E. Polaczck: Zur Geschichte der Glasindustrie.

Muster der Firma Kachlin Baumgartner & Cie.
(Aus dem «Mus£e de Dessin industriel» in Mülhausen).

Kunstgewerbes künstlerisch anzuregen und
zu belehren, ausser Acht gelassen hätte.
So ist hier an einer Stelle, wo man es
eigentlich kaum erwarten dürfte, in dreissig
Jahren unermüdlicher, durch die politischen
Verhältnisse noch ungeheuer erschwerter
Arbeit eine Sammlung geschaffen worden,
die den Wettstreit mit den meisten mitt-
leren Museen des deutschen Reiches wohl
aufnehmen dürfte. Stücke ersten Ranges
besitzt sie natürlich nur ganz vereinzelt;
aber fast alle Zweige kunstgewerblicher
Thätigkeit sind durch tüchtige Leistungen
vertreten; die Entwickelung des Mobiliars,
die verschiedenen Holzbearbeitungsver-
fahren, Lack, Leder, Buchausstattung, die
vielfältigen Verzweigungen der Keramik,
Majolika, Fayence, Steinzeug, Porzellan,
dann die verschiedenen Metalltechniken
werden durch charakteristische Beispiele
veranschaulicht. Ganz besonderen Sammel-
eifer aber hat das Museum an die Pro-
dukte der beiden Hauptindustrien des

Gebietes, der Textil- und der Glasindustrie
gewandt.

Die vorliegende Publikation besteht
aus einem, von dem wissenschaftlichen
Leiter des Museums Dr. Gustav E. Pazaurek
verfassten, halb geschichtlichen, halb be-
schreibenden Texte von grosser, aber
sehr erwünschter Ausführlichkeit, und aus
vierzig Folio-Tafeln in Lichtdruck und
farbigem Steindruck, auf denen das Beste
aus der i3oo Nummern umfassenden
Glasabteilung- zusammengestellt ist. Den
Beginn machen ein paar Gläser des aus-
gehenden Mittelalters, in deren Dekoration
das offenbar aus viel älterer Zeit vererbte
Motiv der Warze eine grosse Rolle spielt.
Man kann sich kaum einen stärkeren
Gegensatz zu diesen höchst ungefügen,
rohen Gefässen denken, als die auf Tafel 2
und 3 folgenden venezianischen Arbeiten.
Den Eindruck, den Prachtstücke, wie die
unter Benützung eines Stiches von Enea
Vico dekorierte, hier in einem gelungenen
 
Annotationen