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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 2.1901-1902

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Polaczek, Ernst: Zur Geschichte der Glasindustrie
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https://doi.org/10.11588/diglit.6477#0262

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E. Polaczek : Zur Geschichte der Glasindustrie.

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noch die Facet-
tierung durch den
Schliff kommt, sind
im 17. u. 18.Jahrb.
die hauptsächlichen
Schmuckweisen. In
den tiefgeschnitte-
nen Bechern des
17. Jahrhunderts,
die auf Tafel 9
abgebildet sind,
zeigt sich sehr
häufig die barocke
Überladung der
Flächen mit Or-
namenten ; das 18.
Jahrhundert ist,
wie schwerfällig
sich auch sonst
gerade hier stilis-
tische Wandlungen voll-
ziehen , doch seinem
Vorgänger gegenüber
alles in allem um einen
Grad leichter und ele-
ganter, in der Deko-
ration teilweise um ei-
nen Grad magerer ,
sparsamer. Gleichzeitig
aber bekundet sich an
vielen deutschböhmi-
schen Gläsern , an
denen Schnitt und Fa-
cettenschliff kombiniert
sind, die Neigung, mög-
lichst grosse Flächen-
teile ohne viel Rücksicht
auf Form und Orga-
nismus mit gleichmäs-
sig deckendem Orna-
ment zu überziehen.
Gravierung, Facetten-,
Stern- und Kugclsehliff
werden in der mannig-
faltigsten Weise kom-
biniert; ein Schmuck
besonderer Art ist die rote und gol-
dene Farbenspirale im geschliffenem
Fuss.

Die Zahl der Gefässformen selbst

Muster der Firma Cesar Willinarn.
(Aus dem <Musee de Dessin industriell in Mülhausen).

Muster der Firma Cesar Willmann.
(Aus dem «Mus6e de Desmin industriel» in Mülhausen).

ist jedoch nicht sehr gross: Der gewöhn-
liche Becher, rund oder polygonal, der
Pokal mit oder ohne Deckel, mit mehr
oder weniger entwickeltem Fuss. Von

M
 
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