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Zeitschrift des Kunst-Gewerbe-Vereins zu München — 1878

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Lange, Emil: Die Kunstgewerbe-Ausstellung zu Amsterdam i. J. 1877, [3]: Vortrag des Direktors der Münchener Kunstgewerbeschule, Emil Lange, angehalten am 18. Februar d. J. im Kunstgewerbeverein
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https://doi.org/10.11588/diglit.6904#0057

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Die Lunstgewerbe-Ausstellung zu Amsterdam i. I. )577.

Vortrag des Direktors der Münchener Aunstgewerbeschule, Linil Lange,

abgehalten

am {8. Februar d. I. im Annstgewerbeverein.

(Schluß.)

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as nun das Lrgebniß der zweiten Abtheilung anlangt, so trat hier nach der
Sachlage, in Folge der mangelhaften und ungleichen Betheiligung, vor Allem
Oesterreich, vielmehr Wien, das im vergleich zu anderen am reichsten und
ausgewähltesten die Ausstellung beschickt hatte, glänzend hervor, dann folgte

das deutsche Reich, welches vorwiegend durch Sachsen vertreten war, dann Lsol-
jp land, Italien, Dänemark und Frankreich. Selbstverständlich übten die 25 preis*
& fragen sehr verschiedene Anziehungskraft auf die Konkurrenten aus. Die Betheiligung
ö an den einzelnen Fragen bewegte sich meist zwischen J0—J5 Bewerbern, bei einigen
x waren es über 25 Konkurrenten geworden, bei Aufgabe J6 (bedruckte Meubelstoffe)
% war es nur J Konkurrent.

Unter den Preisaufgaben wiesen folgende eine größere Betheilignng und hervorragende
Lösungen auf:

Aufg. 2. Lin Kaminmantel nebst Umgebung, bsier waren es 20 Konkurrenten und
erhielt Mignot Destange aus Brüssel den J. Preis (500 fl.).

Aufg. 5. Line Speisezimmereinrichtung, bsier waren es 25 Konkurrenten und erhielt
Pallenberg in Löln den J. preis (J000 fl.).

Aufg. \2. Line goldene Damengarnitur. Unter 26 Konkurrenten erhielt Llima^er
ans Dresden den preis (500 fl.). Line im Werths höher stehende Arbeit von Falice ans
Paris mußte leider wegen Unvollständigkeit außer Konkurs gesetzt werden.

Aufg. \7. Lin Iagdschlitteu. Diese Aufgabe verdient unser besonderes Interesse
deßhalb, weil unter ihren JO Konkurrenten sich der einzige Aussteller aus München befand
und derselbe zugleich den J. preis (500 fl.) errang. Ls ist dies Herr Hofwagenfabrikant
Gmelch von hier, welchem wir ganz befondern Dank deshalb schulden, da er gewissermaßen
die Lhre Münchens auf dem internationalen Wettkampf rettete. Seinen beiden Mitarbeitern
wurden und zwar Herrn widmann für den Entwurf und Herrn Fischer für die Schnitzereien
sog. Mitarbeiter-Medaillen zugesprochen.

Aufg. Ist. Lin kleines Schmuckkästchen. Unter den 25 Konkurrenten erhielt Hans
Macht aus Wien den J. Preis (500 fl.).

Das verhültnißmäßig wenigst zufriedenstellende Resultat zeigte Aufgabe 20: das Lhren-
diplom für die prämiirten Theilnehmer der Konkurrenz. Unter den 28 eingelaufenen Arbeiten
dieser Aufgabe erhob sich keine über die gewöhnlichste Schablone, die Mehrzahl dagegen
entbehrte jedes verständniß für graphische Dekoration. Dabei begegnete man in der Nach-
bildung so ziemlich allen Diplomen der letzten JO Jahre. Das schöne Diplom, welches von
unferm Mitgliede Herrn Rudolph Seitz bei Gelegenheit der letzten hiesigen Ausstellung ent-
worfen wurde, fand sich allein in circa 6 Variationen der schwächsten Art vor.

von größtem Interesse dagegen waren die Ergebnisse der Aufgaben 25 bis 25, welche
der Gruppe XI — Mittel zur Verbreitung des Kunstsinnes und Stilgefühles angehörten.
Unter den 28 dieser Gruppe zugekommenen Arbeiten waren mehrere von großem werthe,
und boten alle durch die Verschiedenartigkeit des Lehrstoffs und der Lehrmethode ein reiches
Material für dis Lösung der Unterrichtsfrage.

Stellt man nun das preisergebniß der Konkurrenz, wie sich nämlich die Auszeich-

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