Werkzeuge und Gefäße. 159
auch Lederdecken, die aber weniger geschätzt sind (Bergmann Strei-
fereien, II. 101).
Diese Hütten werden dem Europäer namentlich in der rauhen
Jahreszeit durch die darin herrschende Unsauberkeit sehr unangenehm.
Dann sind auch die Hütten der Vornehmen zur Küche umgeschaf-
sen. Von allen Seiten zeigen sich Kessel, Holzgeschirr, Fleischstücke
mit den Spuren der gehaltenen Mahlzeit. Die hingeworfenen Filze
sind dann besonders mit Asche, Speichel und nassen Fußtritten be-
sudelt, und das Ungeziefer kriecht darunter umher (Bergmann Strei-
ferei. II. 103).
Reiche Leute haben mehrere Hütten, wo Köche, Kuchenbäcker,
Theeköche und andere Dienstleute wohnen, und wo das Geräthe und
die Gefäße aufbewahrt werden. Sehr angesehene Familien haben
diese Nebenhütten doppelt.
Die Werkzeuge und Gefäße
der Mongolen sind durch den allgemeinen Gebrauch der Metalle, na-
mentlich des Eisens bei weitem mehr ausgebildet, als die ihrer nor-
dischen Nachbarn. Außer dem Metalle liefern ihnen ihre Heerden
den wesentlichsten Stoff dazu, wie denn auch ihre Kleidung vornäm-
lich aus Thierstoffen bestand.
Die kalmykischen und mongolischen Schmiede sind nicht minder
geschickt als die tungusischen, und verstehen mit eben so geringen Mit-
teln zu arbeiten (s. o. S. 39). Sie fertigen namentlich Pfeilspitzen,
sehr gute Messer, Pferdezeug und andere kleinere Sachen. Die Kal-
myken haben auch Silberschmiede, welche Ohrringe? Kännchen und
Schälchen für die Altäre, Capseln aus Kupfer, Silber und Mes-
sing fertigen. Sie verzieren hölzerne Theekannen mit silbernen und
messingenen Reifen und Blättchen, welche die Gestalt von Thieren
u. s. w. haben. Die geschicktesten Schmiede aber finden sich bei den
Buräten; ihre Arbeit nennen die Russen Bratskische (Bratskasa No-
bota), sie selbst Kodutzu. Ihre Esse, Ambose, Zangen, Hämmer und
Feilen sind wie bei den Tungusen; sie haben aber außerdem Rauch-
und Polirhämmer und Dratheisen. Das Silber kaufen sie von den
Chinesen, es ist ganz feines, chanisches Silber genanntes Metall.
Sie schlagen dasselbe zu ganz dünnen Blechen, und machen dieselben
auf glattem Eisenbleche, die sie belegen wollen, mit dem Rauchham-
mer, dessen Bart einer Feile gleicht, sträulicht oder punctirt. Das
Silberblech schneiden sie nach Mustern von Birkenrinde in beliebige
Figuren, legen sie auf die rauhe Seite des heißgemachten Bleches,
und schlagen es mit dem Rauchhammer sanft, wodurch es sich mit
dem Eisen vereinigt. Dann lassen sie das Stück im Feuer blau an-
laufen, machen alles püt dem Polirhämmer recht glatt, und reiben
es mit einer todten Kohle blank. Zinn laßt sich eben so auftragen
auch Lederdecken, die aber weniger geschätzt sind (Bergmann Strei-
fereien, II. 101).
Diese Hütten werden dem Europäer namentlich in der rauhen
Jahreszeit durch die darin herrschende Unsauberkeit sehr unangenehm.
Dann sind auch die Hütten der Vornehmen zur Küche umgeschaf-
sen. Von allen Seiten zeigen sich Kessel, Holzgeschirr, Fleischstücke
mit den Spuren der gehaltenen Mahlzeit. Die hingeworfenen Filze
sind dann besonders mit Asche, Speichel und nassen Fußtritten be-
sudelt, und das Ungeziefer kriecht darunter umher (Bergmann Strei-
ferei. II. 103).
Reiche Leute haben mehrere Hütten, wo Köche, Kuchenbäcker,
Theeköche und andere Dienstleute wohnen, und wo das Geräthe und
die Gefäße aufbewahrt werden. Sehr angesehene Familien haben
diese Nebenhütten doppelt.
Die Werkzeuge und Gefäße
der Mongolen sind durch den allgemeinen Gebrauch der Metalle, na-
mentlich des Eisens bei weitem mehr ausgebildet, als die ihrer nor-
dischen Nachbarn. Außer dem Metalle liefern ihnen ihre Heerden
den wesentlichsten Stoff dazu, wie denn auch ihre Kleidung vornäm-
lich aus Thierstoffen bestand.
Die kalmykischen und mongolischen Schmiede sind nicht minder
geschickt als die tungusischen, und verstehen mit eben so geringen Mit-
teln zu arbeiten (s. o. S. 39). Sie fertigen namentlich Pfeilspitzen,
sehr gute Messer, Pferdezeug und andere kleinere Sachen. Die Kal-
myken haben auch Silberschmiede, welche Ohrringe? Kännchen und
Schälchen für die Altäre, Capseln aus Kupfer, Silber und Mes-
sing fertigen. Sie verzieren hölzerne Theekannen mit silbernen und
messingenen Reifen und Blättchen, welche die Gestalt von Thieren
u. s. w. haben. Die geschicktesten Schmiede aber finden sich bei den
Buräten; ihre Arbeit nennen die Russen Bratskische (Bratskasa No-
bota), sie selbst Kodutzu. Ihre Esse, Ambose, Zangen, Hämmer und
Feilen sind wie bei den Tungusen; sie haben aber außerdem Rauch-
und Polirhämmer und Dratheisen. Das Silber kaufen sie von den
Chinesen, es ist ganz feines, chanisches Silber genanntes Metall.
Sie schlagen dasselbe zu ganz dünnen Blechen, und machen dieselben
auf glattem Eisenbleche, die sie belegen wollen, mit dem Rauchham-
mer, dessen Bart einer Feile gleicht, sträulicht oder punctirt. Das
Silberblech schneiden sie nach Mustern von Birkenrinde in beliebige
Figuren, legen sie auf die rauhe Seite des heißgemachten Bleches,
und schlagen es mit dem Rauchhammer sanft, wodurch es sich mit
dem Eisen vereinigt. Dann lassen sie das Stück im Feuer blau an-
laufen, machen alles püt dem Polirhämmer recht glatt, und reiben
es mit einer todten Kohle blank. Zinn laßt sich eben so auftragen