246 Die Nomaden der heißen Zone.
über das Fußblatt gehenden Riemen befestigt, der mit dem Zehen-
riemen verbunden ist (Ivenackers ckourn. Hl. 3).
Dieß dürften die wesentlichsten Kleidungsstücke der Afrikaner sehn,
wozu wir freilich eigentlich noch die allgemein übliche Einreibung
des ganzen Körpers mit Fett rechnen müssen, die bei den Süd-
afrikanern, eben so wie Lei den Negern, vorkommt, und die sowohl
von der sammetartigen Weichheit der Haut, als von der stark duften-
den Ausdünstung dieser Völker die wesentliche Ursache sehn soll.
Der Schmuck
ist auch bei den Afrikanern ein nicht minder wichtiger Gegenstand der
Aufmerksamkeit, als bei, den bisher von uns betrachteten Nationen,
ja er überwiegt in'vieler Hinsicht die Kleidung.
Körperliche Reinlichkeit finden wir im Allgemeinen mehr bei den
Negern, als bet den Südafrikanern, wenn wir nämlich mit euro-
päischen Begriffen zu unserer Betrachtung schreiten. Die Hottentotten
z. B. waschen sich nicht mit Wasser, allein sie ersetzen dieß durch
die stets wiederholten Einreibungen mit Schaffett, wodurch die Haut
geschmeidig erhalten wird. Da jedoch das alte Fett und der daran
haftende Schmutz und Unrath niemals abgewaschen, zu den Einrei-
bungen aber nicht etwa neues, reines Fett verwendet wird, so ist
ihre Haut, vor Allem das Wollenhaar, ziemlich dick mit einer Kruste
von Schmuz bedeckt. Sparrmann bemerkt, daß sie auch etwas Ruß
auf die Haut reiben und wenn der Schmuz, sich etwas zu dick an-
gesetzt, denselben mit Kuhmist abreiben. Da also Staub und anderer
Schmuz an der mit Ruß vermischten Schmiere und sogar an ihrem
Schweiße beständig festkleben muß, wenn gleich vieles bei der Arbeit
oder sonst wieder abgeht, so wird doch dadurch ihre natürliche Farbe
ganz unkenntlich, und verwandelt sich aus einem glänzenden Nuß-
braun in ein schmuzig dunkles Braungelb. Einige Colonistenfraucn
ließen ihre Hottentottenmägde rein scheuern, andere Kolonisten mein-
ten dagegen, ein eingeschmierter Hottentott seh nicht so nackt, und
es sehe eine ungeschmierte Hottentottenhaut, wie ungeputzte Schuhe,
nachlässig und unschön. Uebrigens bestreuen sie sich mit einem stark
riechenden Kräuterpulver (Kolbe S. 474. Sparrmann S. 174).
Die Kaffern sind ebenfalls mit dem Gebrauche des Waschens
nicht bekannt. Sie ersetzen denselben durch einen Anstrich von Was-
ser, in welchem fein zerriebener'Röthel aufgelöst ist, und welchem
namentlich zum Gebrauche der Frauen wohlriechende Kräuter beige-
mischt sind. Nachdem dieser Anstrich eingetrocknet ist, erfolgt ein
zweiter aus Nierenfett oder Mark, wodurch der erste Anstrich leben-
diger, die Haut aber geschmeidig erhalten wird (Alberti S. 24).
Die Bewohner von Wassulö zeichnen sich durch ihre Unreinlich-
keit unter den Negern aus. Sie waschen sich nie, salben sich aber
über das Fußblatt gehenden Riemen befestigt, der mit dem Zehen-
riemen verbunden ist (Ivenackers ckourn. Hl. 3).
Dieß dürften die wesentlichsten Kleidungsstücke der Afrikaner sehn,
wozu wir freilich eigentlich noch die allgemein übliche Einreibung
des ganzen Körpers mit Fett rechnen müssen, die bei den Süd-
afrikanern, eben so wie Lei den Negern, vorkommt, und die sowohl
von der sammetartigen Weichheit der Haut, als von der stark duften-
den Ausdünstung dieser Völker die wesentliche Ursache sehn soll.
Der Schmuck
ist auch bei den Afrikanern ein nicht minder wichtiger Gegenstand der
Aufmerksamkeit, als bei, den bisher von uns betrachteten Nationen,
ja er überwiegt in'vieler Hinsicht die Kleidung.
Körperliche Reinlichkeit finden wir im Allgemeinen mehr bei den
Negern, als bet den Südafrikanern, wenn wir nämlich mit euro-
päischen Begriffen zu unserer Betrachtung schreiten. Die Hottentotten
z. B. waschen sich nicht mit Wasser, allein sie ersetzen dieß durch
die stets wiederholten Einreibungen mit Schaffett, wodurch die Haut
geschmeidig erhalten wird. Da jedoch das alte Fett und der daran
haftende Schmutz und Unrath niemals abgewaschen, zu den Einrei-
bungen aber nicht etwa neues, reines Fett verwendet wird, so ist
ihre Haut, vor Allem das Wollenhaar, ziemlich dick mit einer Kruste
von Schmuz bedeckt. Sparrmann bemerkt, daß sie auch etwas Ruß
auf die Haut reiben und wenn der Schmuz, sich etwas zu dick an-
gesetzt, denselben mit Kuhmist abreiben. Da also Staub und anderer
Schmuz an der mit Ruß vermischten Schmiere und sogar an ihrem
Schweiße beständig festkleben muß, wenn gleich vieles bei der Arbeit
oder sonst wieder abgeht, so wird doch dadurch ihre natürliche Farbe
ganz unkenntlich, und verwandelt sich aus einem glänzenden Nuß-
braun in ein schmuzig dunkles Braungelb. Einige Colonistenfraucn
ließen ihre Hottentottenmägde rein scheuern, andere Kolonisten mein-
ten dagegen, ein eingeschmierter Hottentott seh nicht so nackt, und
es sehe eine ungeschmierte Hottentottenhaut, wie ungeputzte Schuhe,
nachlässig und unschön. Uebrigens bestreuen sie sich mit einem stark
riechenden Kräuterpulver (Kolbe S. 474. Sparrmann S. 174).
Die Kaffern sind ebenfalls mit dem Gebrauche des Waschens
nicht bekannt. Sie ersetzen denselben durch einen Anstrich von Was-
ser, in welchem fein zerriebener'Röthel aufgelöst ist, und welchem
namentlich zum Gebrauche der Frauen wohlriechende Kräuter beige-
mischt sind. Nachdem dieser Anstrich eingetrocknet ist, erfolgt ein
zweiter aus Nierenfett oder Mark, wodurch der erste Anstrich leben-
diger, die Haut aber geschmeidig erhalten wird (Alberti S. 24).
Die Bewohner von Wassulö zeichnen sich durch ihre Unreinlich-
keit unter den Negern aus. Sie waschen sich nie, salben sich aber