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Vorwort

Das yorliegencle Bucli bestelit ans drei Hauptteilen:

Der erste gibt einen geschiclitlichen Umriß iiber die'Bau-
kunst des Klassizismus, Avie sie sich aus der Schule des Palladio heraus
entwickelte und bis in die Zeit Schinkels je nach Nationalität oder Über-
lieferung mehr oder weniger kräftig und nachhaltig herrschte;

der zweite versucht, die Schöpf'ungen der klassizistischen
Baukunst als Funktionen der zeitgenössischen Kultur auf-
zufassen und zu werten;

der dritte endlich gibt alphabetiscli die Namen der
Künstler an, und soweit dies aus den Quellen möglich war, aucli ihre
Lebenszeit und die Hauptwerke, die sie geschaffen.

Zu dieser Dreiteilung veranlaßte mich die Betrachtung, daß ein Bau-
stil oder ein Kunststil überhaupt nie an sich betrachtet oder verstanden
werden kann, etwa durch Aufzählung der Werke, ihrer Jahreszahlen und
ihrer Schöpfer, sondern so innig mit seiner Zeit zusammenhängt, daß diese
wieder und immer wieder als Hintergrund ins Auge gefaßt werden muß,
soll in uns nicht ein ganz falsches oder unvollständiges Bild der Kunst-
schöpfung entstehen.

Das Verarbeiten der kulturellen Nebenerscheinungen aber mit dem
Thema führt, wie wir an vielen Geschicliten der Baukunst erkennen können,
zu vielen Wiederholungen, Weitschweifigkeiten und Umständlichkeiten, und
so glaubte ich im Sinne der Klarheit das Kulturbild möglichst von allen
Personalgeschichten befreien zu diirfen, und diese selbst in den Anhang
zu verweisen, während die rein geschichtliche Darstellung zur Orientie-
rung iiber Land und Zeit am Anfang steht.

Im Bereich der klassizistischen Baukunst ist allerdings ein völliges
Erschöpfen unmöglich, vor allem, da es sich hier nicht allein um große
 
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