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Abb. 93. Jakob fordert von Laban ſeine Entlaſſung („Die drei Orientalen“). Radierung von 1641.
(Zu Seite 98.)

folgt, breiten ſich ihre Hände wie zum Segen über das junge Paar. Von Tür
und Fenſter aus ſieht die Dienerſchaft verſtändnislos das Wunder an. Um dem
Übernatürlidhen durch recht Natürliches eine Gegenſatzwirkung zu geben, hat der
Künſtler im Vordergrund durch einen Reiteſel und einen Koffer die für die Ah-
reiſe des Fremden getroffenen Vorbexeitungen angedeutet. Ganz die äußerſte
Natürlichkelt herrſcht wieder in einem ſehr reizvoll gezeichneten feinen Blatt, das
drei MMänner in Rembrandts Patriarchentracht im Geſpräch vor einer Haustür
zeigt. Hochmütiges Verſchließen gegen einen heftigen Vorwurf kommt ſprechend
zum Ausdruck; der dritte ſtinmt dem Angreifer bei, und ein vierter Mann, der
auf die Untertür gelehnt aus dem Hauſe ſchaut, bemüht ſich, zurückhaltende
Unparteilichkeit zu wahren. Die Darflellung wird auf Jakob, der von Laban
die verſprochene Entlaſfung fordert, gedeutet. Die alte Benennung ſagt einfach:

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