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Kölner Kunst- und Auktionshaus [Hrsg.]
Sammlung von Handzeichnungen alter u. neuerer Meister aus dem Besitz des Geheimrats Dr. Koennecke-Marburg, von Kupferstichen und Gemälden alter Meister aus dem Besitz des † Oberbürgermeisters Schüller in Coblenz sowie aus anderem Privatbesitz: [Versteigerung:] 3. - 4. Dezember 1919 — Köln, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.25465#0011
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VORWORT

seiner Nachfolgerin, der Königin Anna, verfertigt hat. Von hol-
ländischen Meistern des 19. Jahrhunderts seien Hendrik Gerrits
ten Cate, Johann Adriaen van der Drift und Hugo Bakker-
Korff hervorgehoben.

Bei den Vlamen sind zunächst die Primitiven Martin de Vos,
Bartholomäus Sprangher undPaulus Bril zu nennen, dann der
Kreis um Rubens, jordaens und van Dyck, bis zu Lieven
Mehus und dem jüngeren Quellinus. In der kleinen Zahl der
englischen Meister ragen hervor Edward Francis Cunning-
ham mit drei vorzüglichen Aquarellstudien und Richard Ramsay
Reinagle, in der Schar der Franzosen der formengewaltige
Nicolas Poussin, dann Claude Lorrain, Charles Lebrun,
der Schlachtenmaler Bourguignon, die beiden Parrocel, Pesne,
Boucher und sein Lieblingsschüler Fragonard, schließlich
Janinet mit einer farbigen Zeichnung nach Ostade. Als alter
Italienfahrer hat Geheimrat Koennecke ein besonderes Interesse
der italienischen Kunst zugewandt. Hier sind die Künstler um
Raphael und Michel Angelo, die großen Barockmeister mit
Federigo Barocci an der Spitze, dann die Mitglieder der
Bologneser Akademie, die Römer, die Neapolitaner, Florentiner,
Venetianer, Lombarden und Genuesen in großer Zahl vorhanden.
Schließlich sind auch einige Proben wenigstens der spanischen,
portugiesischen und dänischen Zeichenkunst vereinigt.

Unsere Kölner Mitbürger wird in besonderem Maße ein Album
der „Orpheus-Gesellschaft zu Gent“ interessieren, das Künstler
dieser Stadt zur Erinnerung an ein Gastspiel des Kölner Männer-
gesangvereins im Jahre 1844 dem Repräsentanten des Vereins
Franz Carl Eisen gewidmet haben; das Album enthält 30 künstle-
rische Beiträge, darunter Zeichnungen, Aquarelle und Miniaturen.

An das Album schließt sich eine 366 Blatt umfassende Sammlung
von alten Bildnisstichen Augsburger Prediger und Professoren des
17. und 18. Jahrhunderts, aus dem Besitz des verstorbenen Ober-
bürgermeisters Schüller in Coblenz. Augsburg war bekanntlich
damals eine Hauptstätte des Porträtstiches in Deutschland. Alle
bedeutenderen Augsburger Stecher haben zu dieser nicht nur
ikonographisch, sondern auch künstlerisch wertvollen Sammlung
beigetragen, über die im Text näheres gesagt wird.

Die 57 Stücke umfassende Gemäldesammlung, die ebenfalls
zur Versteigerung kommt, enthält neben einigenguten Werken deut-

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