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Kölner

Domvlatt.

ANlliche Milktzeilungen tzes Cenlral-DsmVau-Bereins,

mrt gefchichtlichen, artistifchen und literarifchen Beiträgen,

herausgegeben vom Vorstand>e.

Nr. 4._Köln, Sonntag, 24. Iuli_1842.

Das „Kölner Domblatt" erscheinr jeden Sonnkag als Gratis-Iugabe zur ,/Kölnischen Zeitung", wird außerdem aber auch besonders
auszegeben und (jedoch erst Montags) versandt. Der Pränumerations-Pceis für die Einzel-Ausgabe, deren Reinertrag der Dombau-Vereins-Caffe zufließt,
beträgt hier bei der Erpedition der „Kölnischen Ieitung" wie auswarts bei allen k. preuß. Postanstalten 10 Sgr. für den Jahrgang; L Szr. sür daS Halbjahr 184S.

Amtliche Mittheilungen

Ejnladung an die auswärtigen Dombau-dereine

zur Theilnahme

am Feste ber Grundsteinleguug.

Seine Majestät unser allergnädigster König haben zu befehlen ge-
ruht, daß an einem der crsten, noch näher zu bezeichnenden Tage des
Monars September d. I. der Grundstein zu dem Fortbau unseres
Domes durch Allerhöchstdenselben in feierlicher Weise gelegt werde,
und dabei den Wunsch zu erkennen gegeben, daß flch bei dieser
großartigen Feier zAbgeordnet^ der sämmtlichen deutschen Dombau-
Vereine einsinden möchten^

Dem hiesigen Vereine ist der eben so erfreuliche als ehrenvolle Auf-
trag geworden, die Einladungen zu diesem Zwccke an die bezeichneten
Vereine ergehen zu lassen, und haben wir nicht ermangelt, durch die
an alle Vereine, über deren Gründung uns Mittheilungen zugekommen
sind, gerichtete angelegentliche Bitte: sich durch Deputationen bei der
großen Fcier betheiligen zu wrllen, eine Pflicht, welche mit unseren
innigsten Wünschen übereinstimmt, zu erfüllen.

Diejenigen Vereine jedoch, welche sich zu dem crhabenen Zwecke
noch verbunden hakstn möchten, ohne daß uns Kunde darüber zugekom-
men, haben wir durch dieses unser Organ schon vorläusig von den
Abstchtcn und Wünschen Sr. Majestät des Königs in Kenntniß setzen,
und die Bikte hinzufügen wollen, daß sie durch gcfällige Mittheilun-
gen uns in die Lage versetzcn mögen, dcn uns zugetheilten Auftrag
so vollständig, wie wir wünschen, zu erledigen, damit bei dem Bundes-
fcstesauch nicht Ein Glied der großen Kctte fehle, welche ^rtan so
viele Kräfte zu gleichem Streben verbinden soll.

KLln, 21. Juli 1842. Der Verwaltuugs-Ausschuß
des Central-Dombau-Vereins.

Es gereicht dem Vcrwaltungs-Ausschusse zum besondern Vergnügen,
die Nachrickt mittheilen zu können, daß nach einem bei ihm eingegan-
genen Schreiben des Landdechanten Herrn HenneS vom 11.Juli1842
auch im Landkreise Jülich ein Hülfs-Dombau-Verein gegründet wor-
den ist. Die erste Anregung dazu ging von einer am 6. April in der
genannten Stadt gehaltenen Dekanats-Vcrsammlung aus, worauf so-
dann durch den königlichen Landrath Herrn v. Bülow und den Land-
dechanten Herrn Hennes die Herren Bürgermeister und Pfarrer zu
einer Dersammlung auf den 12. Mai eingeladen wurden. Die ganze
Versammlung subscribicte sofort für den Dombau, und übernahm es
ein Zeder, in seinem Kreise Theilnehmcr zu gewinnen. Dem Schreiben
des Herrn Landdechanten war die Eumme von 21 Thalern als die
Jahres-Beiträge der Herren Psarrer des Dekanats beigefügt. Der

Verwaltungs-Ausschuß hegt die feste Ueberzeugung, daß das edle Stre-
ben von dem schönsten Erfolge gekrönt werde, und hoffl bald mit
näherer Nachricht über die Resultate erfreut zu werden.

Jn einer am 3. d. MtS. in Berqhcim Statt gehabten Bcra-
thung wegen Bildung eines Dombau-HülfS-VereinS für den Eanton
Bcrgheim ist cin provisorisches Comite, gebildet au« denHercen:

' Notar Frentz,

Apothekcr v. Harf,

Friedensrichter Sitt,

Ober-Pfarrer Steven
und Rector Urban,

gewählt und beauftragt worden, in einrm Aufrufe zur Theilnahme
an dem schönen Werke aufzufordern.

Wir theilen dresen Aufruf, in welchcm zugleich zu einer Haupt-
Versammlung auf den 8. August in Bergheim Behufs Constituirung
des Vereins, Entwurfs der Statuten und Wahl eines Ausschuffes ein-
gcladen wrrd, in Nachfolgendem mik und zweifeln um so weniger an
einem für die große Sache günstigen Erfolge, als schon srüher viele
Jnsassen des Cantons cine sehr erfreuliche Thei'lnahme durch Beitritt
zum hiesiaen Vereine bethätigt haben, und dec Jnhalt des Ausrufs
daS schönste Zeugniß gibt, wie innig die Unterzeichner von der hohen
Bedeutung des Unternehmens durchdrungen sind, und so auch gewiß
überall Anklang finden wird.

„Es ist von Seite des Verwaltungs-Ausschusses des Central-Dom-
bau-VereinS zu Köln In «inem Schreiben vom 16. v. M. der Wunsch
geäußert worden, daß sich für dcn Canton Bergheim ein Hülfs-Ver-
ein bildrn möge mit Männern an der Spitze, welche geeignel seien,
durch ihr uneigennütziges Strebcn, fo wic durch ihren personlichen
Einfluß einem solchcn Vcceine Krasl und Bestand zu geben, und iu
einem engern Kreise eine sich stäts verjüngende, rege Theilnahme zu
erhalten. — Diesem, gewiß Jedem aus dcm Herzen geschriebenen,
Wunschc zufolge vereinigten sich am 3. Juli letzthin mehre Mitglie-
der deS Dombau-Vereins zu einer näheren Berathung, welche «in zu
den schönsten Ecwartungen berecfltigendes Resultat lieferte. Denn um
jeden Schein der Einseiligkei't zu vermeiden und Mißdeutungen vor-
zubeugen, die so gern auch den edelsten Absichten sich anhängen und
das Gedeihen der kräftigsten Pflanze im Keime ersticken, hielt eS die
Versammlung, bevor sich für den Canton Bergheim ein Hülfs-Verein
constituire, rathsamer, jeden Jnsassen, welcher mit Wort und Thal
zur Verherrlichung des erhabenen Gotteshauses, der berühmtesten ka-
tholifchen Kathedrale Deulschlands, mitzuwirken beabsichtige, zu einer
Haupt-Versammlung einzuladen, worin das Nähere hinsichts des
Vereins, des zu erwählenden Ausschusses und des EntwurfeS der Sta-
tuten gemeinsam erörkert und beschlossen werben solle. — Nachdem
nun Unterzeichnete, als provisorischeS Comite gewählt, mit der Ein-
ladung beauftragt worden sind, entledigen dieselben sich hiedurch
ihrer übernommenen Pflicht und erlauben sich, dem großmtigen Un-
ternehmen nicht erst das Wort zu reden — benn ihrer Empfehlung
bedarf ein Untemehmen nicht, welchcs dem religiösen, Kunst- und Na-
tionalsinne der Deutschen so sehr zum Ruhm« wie zur Belebung ge-
gereichk —, sondern, dieseS vermeidend, nur ihrer einfachen Ochliegen-
heit einen einfachen Ausdruck zu leihen. An Sie, meine Hcrren!j »rn-
den wir uns daher zunächst mit jener Bescheidenheit, welche ein ge-
schenktes, aber noch zu rechtfertigendes Vertrauen einflößen muß, ohne
dabri an einem glücklichen Srfolge unseres Schrittrs zu zweifeln, weil
 
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