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DIE KELTISCH-RÖMISCHE SIEDLUNG VON WALLENDORF: FORSCHUNGSGESCHICHTE

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Abb. 72. Wallendorf Castellberg. Lage der Ausgrabungsflächen 1981 u. 1994-1999. Zu den Flächen im Plateauzentrum vgl. die „Detailpläne“ Abb.77
u.78, zu den Ausgrabungsflächen W und 1981 vgl. Abb. 122 u. 127-129.

vom RLM Trier unter der Leitung von Haffner durchgeführte
zweiwöchige Ausgrabung an der Nordostspitze des Berges
unmittelbar an der Plateaukante. Sie erbrachte den Nachweis
einer latenezeitlichen Pfostenschlitzmauer (vgl. S. 193 ff.).
Die vom Landesmuseum Trier gleichzeitig durchgeführten
Geländebegehungen und die detaillierte geodätische Auf-
nahme der Anlage durch K.-H. Koch machten deutlich, daß
das gesamte Plateau in der Spätlatenezeit befestigt war937.
Seit den frühen 80er Jahren erhöhte sich auch die Zahl der
auf den beackerten Flächen von ehrenamtlichen Mitarbeitern
des RLM Trier aufgelesenen Münz- und Fibelfunde ganz be-
trächtlich, wobei erstmals auch keltische Münzen in größerer
Zahl bekannt wurden.
Diese neueren Ergebnisse sind in der Folgezeit verschie-
dentlich von der Forschung aufgegriffen worden, so von H.
Heinen938, H. Nortmann939 und H. Cüppers940, die den Cas-
tellberg als eines der sechs nachgewiesenen oppida im Ge-

biet der Treverer anführten. K.-H. Koch interpretierte den
Castellberg im Kontext der anderen eisenzeitlichen Befesti-
gungen des Trierer Landes ebenfalls als oppidum^. Zu den
römischen Siedlungsresten äußerte sich in jüngerer Zeit K.-J.
Gilles, der ein Höhenheiligtum bzw. eine agglomeration se-
condaire942 vermutete.
936 Die Ortsakte Biesdorf im RLM Trier enthält eine unvollständige Liste
der römischen Funde der Sammlung Biermann, in der auch einige Funde
vom Kasselt, darunter ein keltisches Glasarmringfragment sowie eine Axt
und ein Messer aus Eisen, verzeichnet sind. Zudem befindet sich eine Fo-
tografie der Vitrine mit den bis in die 1940er Jahre ausgestellten Funden im
Besitz des RLM.
937 Koch/Schindler 1994, 131 f. Plan 83.
938 Heinen 1985, 10 Abb. 5.
939 Nortmann 1991, 125; 129 f.
940 Cüppers 1990, 49 Abb. 21.
941 Koch 1988.
942 Gilles 1987; ders. 1994.
 
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