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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0022

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8

Der zweite Makedonische Krieg.

kam, dafs Philipp auch in seinem ersten Kriege mit Rom ohne ein
grofses Abmessen der Kräfte mit den Legionen selber zu glücklichen
Resultaten gelangt war und im Frieden von Phönike unter Benutzung
der günstigen politischen Konstellation und unterstützt durch das
Ruhebedürfnis nach langjährigen Kriegsmühen nicht unbeträchtliche
Erwerbungen gemacht hatte (S. 10).

Auch damals liefs die allgemeine politische Lage ein Verfahren,
welches in der Dauer des Widerstandes seine Hauptstärke suchte,
ganz besonders aussichtsvoll erscheinen. Noch lauerte in Karthago
Hannibal, beschäftigt mit der Reorganisation der finanziellen und
kriegerischen Kräfte seiner Vaterstadt und ohne Zweifel bereit, wenn
sich die Entscheidung hinauszog und sich Aussicht auf Erfolg zeigte, in
den Kampf einzugreifen. Nicht minder liefs sich vielleicht in Griechen-
land bei günstigem Verlaufe der Verteidigung ein völliger Sieg der
nicht zu unterschätzenden makedonischen Partei, ein Wiederaufflammen
jener panhellenischen Gesinnung erhoffen, die vor wenig Jahren bei
den Friedenskongressen von 217 und 208 so stark hervorgetreten
war1). Noch stand auch Antiochos von Syrien im Bunde mit Make-
donien; eine einzige Unvorsichtigkeit der Römer konnte den latenten
Gegensatz in offenen Zwist verwandeln2), und selbst Ägypten, Roms
Schützling, sah, ebenso wie die kleinen Mächte Rhodos und Achaja,
Roms Einmischung mit Unlust und Besorgnis3). Je länger die
stammfremden Römer auf hellenischem Boden weilten, desto mehr
mufste die Solidarität der Interessen des hellenistischen Staaten-
systems den einzelnen wieder zum Bewufstsein kommen. Kurz, in
dem an jähen Umschwüngen so überreichen Gebiete der hellenistischen
Staatenwelt wuchs die Wahrscheinlichkeit einer Veränderung der mili-

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iv rolg vncUirooig, jag cT* noUig onai'iiag avcuoüv. Folgen Beispiele von Alexander,
Antigonos, Pyrrhos.

J) Polyb. V 104 in der Rede des Agelades und ib. XI 6 (7) in der Rede
des rhodischen Gesandten.

2) Deshalb sucht auch Flamininus nach Kynoskephalä schnell mit Philipp
zu einem Abkommen zu gelangen. Pol. XVIII 39, 3.

3) Mommsen, Rom. Gesch. 16. 701 f. Nissen, Krit. Untersuch. S. 124. Niese,
Gesch. d. gr. u. mak. Staaten, II 598 f. v. Gelder, Gesch. d. alten Rhodier, S. 127.
 
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