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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0129

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Beilage II. Zur Chronologie des zweiten Makedonischen Krieges. 115

gebracht wurden, genügend orientiert hatte, ehe man sich über die ver-
schiedenen Strömungen im klaren war, die sich im Senate selbst über die
einzuschlagende Politik alsbald bemerklich machten (Pol. XVIII 45, 2ff.),
mochte der Jahresschlufs herangekommen sein, so dafs der Komitial-
beschlufs über den Frieden und die Ernennung der Gesandten, sowie
die Feststellung von deren detaillierter Instruktion (Pol. XVIII 44, 1 ff.)
erst in das neue Beamtenjahr gefallen sind1).

Das wird auch dadurch bestätigt, dafs die Zehnmänner-
kommission, welche nach Griechenland geschickt wurde, erst spät im
Winter bei Flamininus in Elatea eintraf 2) und dafs dem Philipp für
die Räumung Griechenlands selber vom Senate ein so später Termin
gesetzt wurde wie die isthmischen Spiele (naoadovvai 'Poi/taloig jiqö
vr/g t&v 'Ia-dfilcov namjyvQioog Pol. a. a. 0. 44, 3. Liv. 31, 1), welche
erst in den Anfang des folgenden Sommers fielen (Unger, Philol.
37, 3 ff. bestätigt und ergänzt von Christ Sitzungsber. d. Bayr.
Akad. 1889 S. 29 ff.).

So löst sich die Schwierigkeit leicht und einfach.

Livius hat zwischen der Ankunft der Siegesnachricht und den
Friedensverhandlungen nicht genügend geschieden, ein Versehen,
welches verzeihlich ist, da er nach der Erzählung der kriegerischen
Ereignisse in Griechenland und Italien alles, was inzwischen in
Rom selbst geschehen war, am Schlüsse seines Jahresberichtes zu-
sammenfafste.

Matzat (S. 184 A. 3, 4) glaubt, dafs der Friedensschlufs innerhalb des
viermonatlichen Waffenstillstandes erfolgt sein müsse, welcher Philipp nach
Kynoskephalä gewährt sei. Man sieht nicht ein, warum der Waffenstillstand nicht
verlängert werden konnte, wenn sich die Verhandlungen in Korn hinzogen.

2) Die Ankunft der Gesandten (Pol. XVIII 44, I, Liv. 33, 30, 1) fällt nach
den Verwickelungen mit Theben, die erst ihren Anfang nahmen, als Flamininus
schon in Elatea die Winterquartiere bezogen hatte (nitna/tificlCovrog iv'MciTa'«.
Pol. a. a. 0. 43, 1 = Liv. 27, 5) und mit ihren verschiedenen Gesandtschaften,
Wahlen, Ermordungen römischer Soldaten, Aufbietung der römischen Armee etc.
(Polyb., Liv. a. a. 0.) längere Zeit in Ansprach genommen haben müssen.

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