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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0131

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Beilage III. Die PelopidasscLlacht bei Kynoskephalä (364 v. Chr.). 117

Daraus folgt für die Ansetzung des Schlachtfeldes zunächst ganz im
allgemeinen, dafs es irgendwo zwischen Pharsalos und Pherä zu
suchen ist, dafs also ebenso wie für die Römerschlacht die von
Pharsalos nach Norden, nach Larissa gehende Strafse, als äufserste
westliche Grenze angesehen werden mufs.

Feiner aber hören wir, wie erwähnt, dafs Alexander bis zum
Thetideon, das schon im Gebiete von Pharsalos lag (S. 73 A. 1),
dem Feinde entgegengerückt war. Er hatte also bereits den Karadagh
hinter sich. Und da ja auch Skotussa am Westhange dieses Gebirges
sich in seiner Macht befand1), so erhalten wir als äufserste Ost-
grenze für die Schlacht tatsächlich auch hier das westliche Vorland
des Karadagh. In demselben Hügelland zwischen dem Karadagh und
der Strafse Pharsalos—Larissa, also in einem Gebiet von etwa
9 Kilometer westöstlicher Erstreckung, haben wir mithin auch nach
diesen Nachrichten die Kynoskephalä und das Schlachtfeld der Pelo-
pidasschlacht zu suchen2).

Aber weiter als bis zu diesem allgemeinen Resultate geht die
Übereinstimmung zwischen beiden Schlachtfeldern nicht. Denn der
Kampfplatz zwischen den griechischen Heeren kann nicht der Kamm
der Kynoskephalä gewesen sein, sondern er mufs auf der Südseite
der Hügelkette gelegen haben, da beide Heere ihren Ausgangspunkt
im Süden derselben hatten: Pelopidas von Pharsalos, Alexander vom
Thetideon aus aufbrachen"). Da ferner die Strafse, auf welcher die
Gegner sich entgegengingen ostwestliche Richtung hat. so wird die
Front der Heere auch nach Osten bezw. nach Westen gerichtet ge-
wesen sein, nicht wie bei dem Römertreffen nach Norden und Süden.
Das liegt in der Natur der Sache und folgt zudem aus dem Gange
des Gefechtes. Alexanders Reiterei wird nämlich gleich zu Anfang
der Schlacht durch die Gegner von den Hügeln in die Ebene4) —
natürlich in der Richtung nach Pherä zu — zurückgejagt.

1) Beloch, a. a. 0. 269. Diodor XV 75. Plut. Pel. 29.

2) Also nicht zwischen Skotussa und Pherä, wie noch neuerdings Beloch es
im Anschlufs an die alte Leakische Lokalisierung für die Römerschlacht ansetzt,
Griech. Gesch. II 282.

3) Dafs das Thetideon auf der Südseite der Hügel liegt, folgt daraus, dafs
Plamininus dabei lagerte; s. S. 73.

4) eh To neScov Plut. Pel. 32. Vergl. die Stelle im Zusammenhange
Anhang S. 123.
 
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