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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0397

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2. Schlachtfeld und Schlacht.

383

Dafs er erlegen ist, darf in seiner Beurteilung keine Instanz
gegen ihn bilden.

Über die folgenden Ereignisse, die Rückkehr Sullas nach Athen,
seinen Marsch gegen Flaccus bis nach Melitäa in Südthessalien, seine
abermalige Umkehr nach Böotien und die Schlacht bei Orchomenos
habe ich den bisherigen Darstellungen nichts hinzuzufügen. Denn so
wenig klar auch die Vorgänge, besonders in der Schlacht bei Orcho-
menos selbst sind, so fehlt doch hier bei Plutarch und in noch höherem
Grade natürlich bei Appian die topographische Handhabe, um eine
Rekonstruktion zu geben. Die Vorgänge haben sich vollständig in
der platten Ebene abgespielt, und es ist weder über die Situation
der beiderseitigen Lager etwas Sicheres auszumachen, noch über die
Richtung und Art der Schanzarbeiten Sullas, denen er hier seinen Er-
folg wesentlich mit verdankt zu haben scheint, wie denn überhaupt
diese Erdarbeiten in Sullas Feldzügen, sowohl vorher am Philoböetos,
als auch später gegen Fimbria in Asien und in seinem italischen
Kriege eine ähnlich wichtige Rolle spielen wie später bei Cäsar.
Ebenso wie in vielen anderen Beziehungen, ist Sulla auch hierin seines
grofsen Nachfolgers unmittelbarer Vorgänger gewesen, und sehr mit
Unrecht hat man auch die Berichte über diese ausgedehnten Feldschanz-
arbeiten als Pantastereien unserer Quellen angesehen.

Wenn daher nicht ein Zufall noch Reste der Schanzarbeiten zu-
tage fördert, wozu aber allerdings wenig Hoffnung vorhanden ist, so
mufs man m. E. auf eine wissenschaftliche Wiedergewinnung dieser
Fortsetzung und Beendigung der Sullanischen Feldzüge in Griechen-
land verzichten.
 
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