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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0431

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2. Sohlachtfeld und Schlacht.

417

Etwas später rückte Pompejus von Larissa aus auf der Sträfse
nach Pharsalos vor und schlug, nachdem er den Enipeus überschritten
hatte, sein Lager auf der Hügelgruppe Krindir auf1). Diese Hügel-
gruppe eignete sich in mehr als einer Hinsicht vorzüglich für seine
Zwecke und kann ohne Zweifel als die beste Position bezeichnet
werden, die für Pompeius unter den obwaltenden Umständen zu
finden war.

An die sehr steil, zum Teil in senkrechten Felsenwänden ab-
fallenden Surlaberge legt sich im Norden eine Gruppe von drei
niedrigen Hügeln in einer Breite von fast 2 Kilometern an. Der karte von Karte
nördlichste von ihnen ist bei weitem der höchste und führt speziell No^c2w^ckden
den Namen Krindir; er erhebt sich 76 Meter hoch über die Ebene
und fällt nach Norden und Nordosten steil und felsig, nach den
andern Seiten allmählich ab2). Die beiden anderen südöstlich und

') in colle, in collibus; s. S. 404 A. 1.

) Heuzey, op. 131 bezeichnet die schon von Leake vorgeschlagene Krindir-
stellung als ungeeignet, indem er sagt: „la colline de Krindir, malgre sa forme
aplatie, est converte de roches tranchantes qui empechent d'y etablir un camp
et.... eile est de plus, dominee ä pic par le mont Sourla". Und in einer A. fügt
er über die Felsen des Krindir hinzu: on dirait les lames tranchantes et soulevees
de certains glaciers: les rochers sont si dangereux que les chevres möme s'y
tuent; nous en avons ete temoins. Diese Beobachtungen sind richtig, soweit es
sich um die Spitze und den Nordostabfall des eigentlichen Krindir handelt; für
das ganze übrige Terrain treffen sie mit Ausnahme einiger kleiner Felspartien an
den kleineren Hügeln nicht zu. Meine Tagebuchaufzeichnungen über diesen
wichtigen Punkt lauten im einzelnen: „1) Sattel zwischen Krindir und Surla: von
Westen allmählich ansteigend; in der Mitte (zwischen Surla und südwestlichem
kleinen Hügel) 30—50 Meter breit Acker, dann auf beiden Seiten Wiesen mit
Steinen, allmählich steiler bis zu den Felsen des Surla und einer kleinen Fels-
partie des Krindir. Für Kavallerie ohne Schwierigkeit. Oben erweitert sich die
Talfalte zu einem in der Mitte leicht eingesenkten Plateau von etwa 400 Meter
Breite und 500 bis 800 Meter Länge. Vom tiefsten Punkt des Sattels bis zur
Höhe des Krindir 800 Schritt. 2) Die Hügel selber bestehen aus a) einem
niedrigeren westlichen Zuge von etwa 500 Meter Länge und 200 Meter Breite,
der nach 'der Seite von Pharsalos allmählich, zuletzt steil abfällt. Von dem
gröfseren Hügel, zu dem er auch allmählich abfällt, ist er durch ein kleines Täl-
chen getrennt; b) dem grofsen Hügel; er fällt nach Süden und Osten allmählich,
nach Norden und Nordosten steil ab, nach Westen mittelmäfsig steil. Oben
felsig; an den sanfteren Hängen erdiger; c) dem westlichen Hügel, einer Ter-
rasse von 3—400 Meter Breite und etwa 800 Meter Länge." — Was die Surla-
höhen betrifft, so sind dieselben bei einer Höhe von 285 Meter über der Ebene
an der Nordseite so steil, dafs man weder hinauf noch hinunter steigen kann; ins

Kromayer, Antike Schlachtfelder. II. 27
 
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