Einer für alle und alle für einen — so
lebten sie in großer Brudergemeinschaft
den irdischen Tag.
Und allenthalben erglühten bis weit in
den blauenden Himmel hinein mit weithin
sichtbaren goldenen Kuppeln die Tempel
der Schönheit, die Tempel der Liebe . . . .
Und die heilige Flamme des Geistes
brannte und leuchtete in allen Häusern,
in allen Tempeln und in allen Menschen-
herzen ....
Und köstlich und glücklich war allent-
halben das Leben auf der einst so dunklen,
frostigen Erde . . . .
Und über der Erde, von allen Menschen,
von allen Kreaturen ausgehend, gewahrte
er leise funkelnde Fäden, die alle zusammen
sich mitten drin in der jugendlich strahlenden
Sonne vereinten ....
Und aus dem Entzücken der mehr und
mehr sich steigernden Wunder von Töne,
wie von weit her und nah, zum Greifen
nahe, erklang ein Singen von Legionen
glückender Engelstimmen: .
Seid umschlungen Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder, überm Sternenzelt
Muß ein lieber Vater wohnen . . .
Martin
Müller
Von
Dr. Otto Brattskoven
Unter den wenigen deutschen Bildhauern
der Gegenwart, die wesentlich aus klarem,
plastischem Empfinden heraus gestalten und
nicht ein radikales Dogma als formalen Vor-
wand benutzen, muß MartinMüller als
besondere Erscheinung genannt werden. Als
einer der Hauptstützen der Berliner Sezes-
sion ist er stärker und stärker als Porträtist
hervorgetreten. Seine Darstellung erreicht
eine formale überzeugende Abrundung, ohne
dem Spezifischen der Persönlichkeit Ab-
bruch zu tun, was besonders in den Bild-
nissen von Alfred Kerr, Konrad Ansorge,
Wolfgang Goetz, ErnstLubitsch, Emil
6
Ernst Lubitsch
lebten sie in großer Brudergemeinschaft
den irdischen Tag.
Und allenthalben erglühten bis weit in
den blauenden Himmel hinein mit weithin
sichtbaren goldenen Kuppeln die Tempel
der Schönheit, die Tempel der Liebe . . . .
Und die heilige Flamme des Geistes
brannte und leuchtete in allen Häusern,
in allen Tempeln und in allen Menschen-
herzen ....
Und köstlich und glücklich war allent-
halben das Leben auf der einst so dunklen,
frostigen Erde . . . .
Und über der Erde, von allen Menschen,
von allen Kreaturen ausgehend, gewahrte
er leise funkelnde Fäden, die alle zusammen
sich mitten drin in der jugendlich strahlenden
Sonne vereinten ....
Und aus dem Entzücken der mehr und
mehr sich steigernden Wunder von Töne,
wie von weit her und nah, zum Greifen
nahe, erklang ein Singen von Legionen
glückender Engelstimmen: .
Seid umschlungen Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder, überm Sternenzelt
Muß ein lieber Vater wohnen . . .
Martin
Müller
Von
Dr. Otto Brattskoven
Unter den wenigen deutschen Bildhauern
der Gegenwart, die wesentlich aus klarem,
plastischem Empfinden heraus gestalten und
nicht ein radikales Dogma als formalen Vor-
wand benutzen, muß MartinMüller als
besondere Erscheinung genannt werden. Als
einer der Hauptstützen der Berliner Sezes-
sion ist er stärker und stärker als Porträtist
hervorgetreten. Seine Darstellung erreicht
eine formale überzeugende Abrundung, ohne
dem Spezifischen der Persönlichkeit Ab-
bruch zu tun, was besonders in den Bild-
nissen von Alfred Kerr, Konrad Ansorge,
Wolfgang Goetz, ErnstLubitsch, Emil
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Ernst Lubitsch