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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 58.1907-1908

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9043#0048

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Debschitz-Ausstellung. — Unsere Bilder.

55 — 57.

Insofern
also, als die
Vereinigten
Druckereien
— wie aus
ihrem Aata-
loge ersicht-
lich — sich

mit Vorliebe in den Dienst einer
modernen Aunstausübung stellen,
gebührt ihnen auch Lob, sowie
auch hinsichtlich der technischen
pöhe, - welche ihre Erzeugnisse auf-
weisen. Weiter aber vermögen
wir mit den Ausführungen der
Vereinigten Druckereien nicht mehr
Schritt zu halten. Das heißt, wir
sind nach wie vor nicht überzeugt
von der Unersetzlichkeit der Reproduktionsanstalten
als „Vermittlungsamt" künstlerischer Aufträge. Wir
vertreten vielmehr auch heute wieder den Stand-
punkt, daß es am besten ist, wenn sich Aünstler und
Aonsument mit Umgehung jeglichen Zwischenhandels
selbst ins Einvernehmen fetzen, denn der ernste Aünst-
ler wird dem schlechten Geschmack nie Zugeständnisse
machen; wohl tuen dies aber die meisten „Aunst-
anstalten" und haben es lange Jahre her getan. Ich
rede nicht etwa wie der Blinde von den Farben. Ich
bin selbst Aunstmaler —■ und kenne die einschlägigen
Verhältnisse sehr genau. Und ist auch ein Zu-
sammenarbeiten von Aaufmann und Aünstler heute
noch sehr schwer ... es muß und wird schon besser
werden. Der intelligente, modern denkende Ehef
ist ja schon ein Freund wirklich künstlerischer Arbeit,
und die Reklame-Ehefs großer Däuser habe ich auch
als sehr gebildete, geistvolle Herren, empfänglich und
dankbar für jede künstlerische Neuerung kennen und
schätzen gelernt. Um nur ein Beispiel zu nennen:
Der Reklame-Ehef vom Vberpollinger, perr Tens-
feldt, darf nicht nur auf eine stattliche Reihe von
künstlerisch wertvollen Annoncen, auf eine Reihe
von Zeichnungen, Bildern, etc. verweisen, die unter
seinem Regime entstanden, sondern er hat sich auch
den literarischen Teil der Reklame angelegen sein
lassen, Wodeberichte in eleganter Darstellungsweise
gebracht usw. Das ist, wie gesagt, nur ein Bei-
spiel; es kann aber, wenn es darauf ankommt, auch
noch mit anderen kaufmännische!: Namen und mit
glänzenden Künstlernamen aufgewartet werden und
es kann leicht bewiesen werden, daß die Auust
stets am besten fuhr, wenn sich Auftraggeber und
Aünstler treulich selbst über alles klar geworden
waren.

(D.-A.)

Gürtelschließe und Anöxfe (Silber);
von G. B erkeukamp.
(wirkl. Größe.)

Nein,

als'Auftrag-
geber brau-
chen wir die
Aunstan-
stalten nicht.
Die sollen in
technischer

Einsicht ihren Wann stellen; das
genügt. Was dem Plakat nottut,
ist vielmehr eine oftmalige Behand-
lung durch die Presse; Aünstler,
die nicht nur aus materieller Not
für dasselbe tätig sind; Geschmacks-
schulung des Aonsumenten — und
die Auszeichnung hervorragend guter
Arbeiten. VornehmeInserate, pracht-

volle Plakate, sie sollten vom Staate
gerade so zu Sainmlungen vereinigt werden als <Vl-
gemälde, Plastik, Altertümer. RI. CD. v. £.

(Unsere (Kikder.

er größere Teil unserer Bilder (Abb. \—-p)
ist durch den begleitenden Text genügend
erläutert. Die Diezschen Glasbilder (Abb.
\2—können als ein Nachtrag zu unserem Diez-
hefte (Iahrg. \ty07, peft 8) angesehen werden. Die
nun folgenden Gläser, Schmucksachen, Nietall- und
Aokosgefäße entstammen der Ausstellung, welche die
„Ateliers und Werkstättei: für angewandte Aunst
W. von Debschitz und p. Lochner" im Laufe des
Septembers veranstaltet haben; diesen Vorläufern
folgt in der nächsten Nummer eine größere Reihe
von Bildern mit Text.

Eine besondere Stellung nimmt unsere Tafel I
ein, indem hier die Aufmerksamkeit nicht auf die
dargestellten Gegenstände, sondern auf das Dar-
stellungsverfahren hingelenkt werden soll. Die Tafel
stellt nämlich eine Probe eines bis jetzt nicht geübten
Reproduktionsverfahrens dar, bei welchem eine
wirkliche Farbenphotographie die Basis für
die Autotypien bildet. Die Photographie selbst
ist nach einem von Augusts und Louis Lumiere in
Lyon erfundenen Verfahren hergestellt; dieses Ver-
fahren ermöglicht ein farbiges, völlig naturgetreues
Bild mit einer einzigen Aufnahme — allerdings nur in
einem Exemplar auf der Glasplatte. Papierkopien
irgendwelcher Art lasten sich nicht Herstellen; dagegen
sind bei dieser Aufnahme alle die Störungen ausgeschal-
tet, die bei den nacheinander vorzunehmenden Filter-
Aufnahmen für die einzelnen Farben, — wie sie bei

— 2-!
 
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