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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 58.1907-1908

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Lasser, Moritz Otto von: Ausstellung der Ateliers und Werkstätten für angewandte Kunst: (W. von Debschitz und H. Lochner)
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https://doi.org/10.11588/diglit.9043#0063

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Ausstellung der Ateliers und Werkstätten für angewandte Kunst (W. v. Debschitz und Ej. Lochner).

76. (D.-A.) Arbeitszimmer (Eichenholz); Entwurf von Fritz Schmoll von Eisenwerth.

glänzendsten Leistungen fähig, und damit das An-
recht hat, in einem Zuge mit den „Werkstätten für
moderne Wohnungseinrichtungen" und mit den
„Vereinigten Werkstätten" genannt zu werden. Be-
durft hat es freilich dieses neuen Beweises eigentlich
nicht. Denn wenn man die Fachliteratur durchblät-
tert, kunstgewerbliche-, Kunstzeitschriften und andere I
Revuen, so findet man Münchens Dochfchule für
angewandte Kunst bereits so gut vertreten bzw. ge- ;
feiert, wie kaum noch eine Anstalt ähnlicher Art.
Übrigens hat sich auch unsere Zeitschrift: „Kunst
und Lsandwerk" schon einmal mit den Arbeiten der
Debschitz-Schule beschäftigt, bei der Besprechung der
Nürnberger Ausstellung (sstOS S. 366 ff.). Dieses !
Referat möchten wir hier um so weniger unerwähnt
lassen, als es gewissermaßen einige Blätter in der l
Geschichte der Schule bildet, denn es zeigt, was die I
Anstalt damals schon geleistet hat und in welchen
Sparten. Was dort über die Arbeiten in Blech, über I
Schmucksachen, Gläser, Stickereien, Teppiche ic. gesagt
ist, kann im allgemeinen auch aus die in den vor-
liegenden Blättern besprochenen Arbeiten bezogen |
werden; es ergibt sich daraus schon ein anziehendes,
ja sehr interessantes Bild der ganzen Anstalt, das

naturgemäß an Glanz und Tiefe, an Monumentalität
auch gewinnen muß, wenn man über eine Ausstellung
wie die voin September sstO? berichten kann. Dazu
schicken wir uns nun an, können es uns aber, bevor
wir Raum auf Raum und Stück um Stück eingehend
durchnehmen und würdigen, nicht versagen, die ganz
spezielle Note der „Lehr- und Versuchsateliers für an-
gewandte und freie Kunst" zu erweisen.

Sicher ganz aus dem Geist des Begründers des
Kunst- und Kunstgewerbeinstituts — die Debfchitz-
Schule treibt ja freie und angewandte Kunst — ge-
boren und von dessen Prinzipien durchdrungen und
geleitet, mußten die praktischen Resultate der „Ateliers
und Werkstätten für angewandte Kunst" ebenfalls
zu einem Zeugnis der künstlerischen Individualität
Herrn v. Debschitz werden. So und nicht anders ist
es denn auch gekommen und von daher datiert der
Stil, der ganz bestimmte der Nutzkunst von der
Hohenzollernstraße, schreibt sich die feine, elegante
Eigenart her, in der alle Darbietungen — heißen
sie jetzt Kinderspielzeug oder großes Interieur,
schächtelchen oder kostbarer Teppich —• aufzutreten
lieben. Ja, was diese Werkstätten, was hier das
Kunstgewerbe leistet, ist so, wenigstens in Münchens
 
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