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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 58.1907-1908

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9043#0239

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Kleine Nachrichten.

(l : 20). Drei Preise: 500, 500 und 200 KL; Ankauf
weiterer Entwürfe zu je sOO M. Vorbehalten. Ein-
lieferungstermin: {. Juni \^)08. Eine preisgekrönte
Arbeit soll nur durch den Urheber selbst, nicht aber
durch anders Künstler benutzt werden; der Urheber soll
vielmehr selbst bei der Ausführung zur Mitwirkung
herangezogen werden. Daß nach Schluß der Aus-
stellung zur Ermittlung der Rücksendungsadresse die
Begleit-Briesumschläge der doch anonym eingesandten
Werke geöffnet werden, ist eine Bestimmung, die
abgeändcrt werden sollte; mehr abänderunzsbedürstig
ist die Zusammensetzung der Jury, welche nur einen
Künstler neben fünf anderen Herren aufweist. •£

£ür die Rgl. Hoftheater in Stuttgart ist unter
O den in Württemberg ansässigen oder dort ge-
borenen und einer Anzahl besonders eingeladener,
im Theaterbau erfahrener deutscher Architekten ein
Wettbewerb jzum \. Gktober J908 eröffnet worden
mit drei Preisen (sOOOO, 7000, 5000 M). Programme
unentgeltlich durch das Sekretariat der Kgl. Domänen-
direktion in Stuttgart, Militärstraße s5. ch

ine Abhandlung über die künstlerische Ge-
staltung von Eisenkonstrukcionen im Gebiete
der Architektur und des Ingenieurwcsens bildet
den Gegenstand eines Preisausschreibens, das die
Kgl. Akademie des Bauwesens in Berlin erlassen
hat. Einsendungstermin: 3j. Dezember sst08; drei
Preise: einer zu 5000 und zwei zu je JOOO KL Das
Preisgericht besteht aus dem Präsidenten der Aka-
demie, sowie aus je drei Architekten und In-
genieuren. *

ür den Neubau des Rathauses in Barmen eröffnet
der dortige Magistrat einen Skizzenwettbewerb
zum 5. August d. I.; vier Preise, je einer zu 8000
und 5000 M. und zwei zu 3500 M.; andere Ver-
teilung der Gesamtsumme, sowie Ankauf weiterer
Entwürfe zu je sOOO M. Vorbehalten. Es besteht
die Absicht, einen der Preisträger mit der künst-
lerischen Bearbeitung der Ausführungsentwürse zu
betrauen. Bausumme: 2 Millionen Mark. Beiin
Wettbewerb sind einzureichen: Lageplan (\ : 500),
Grundrisse, Ansichten, Schnitte js : 200), Schaubild,
Erläuterungsbericht und Kostenanschlag. %

K

nürnberger Gchillerdenkmal. Nachdem das Preis-
gericht für das Schillerdenkmal bei der drei-
maligen Preiskonkurrenz unter den deutschen Künst-
lern kein Werk zur Ausführung empfohlen hatte,
wurde Prof. v. pildebrand in München mit der
Perstellung eines Entwurfes betraut und dieser jetzt
zur Ausführung angenommen. (Der erste Wett-

bewerb war schon im Mai jstOö zur Ausschreibung
gelangt und hatte den 30. September s905 zum
Schlußtermin. Vgl. Iahrg. lst05, Seite 228.)

Prof. Ernst Hotteuror in Dresden ist am 28. Feb-
ruar im Alter von kaum ^0 Jahren gestorben;
er gehörte zu den auf dem dekorativen Gebiet er-
folgreichst tätigen Bildhauern Dresdens. (Von seinen
Arbeiten sind einige proben inr Iahrg. J903 unserer
Zeitschrift, Seite s^5—s^9, enthalten.)

■^em Maler Ernst Liebermaim, München, wurde
der professortitel verliehen.

Prof. Dr. Jul. Lessing, der seit s872 das Kgl.

Kunstgewerbemuseum zu Berlin aus bescheiden-
sten Anfängen heraus zu vorbildlicher Blüte ent-
faltet und der erst vor kurzenr aus Gesundheits-
rücksichten dieses Amt niedergelegt hat, ist nach langem
Leiden in der Nacht vom {3. zum März ge-
storben. Geboren am 20. September s8H3 in Stettin,
studierte er in Berlin und Bonn Philosophie und
Archäologie und wandte sich Ende der 60 er Jahre
dem Kunstgewerbe zu, indem er Vorlesungen über
die Geschichte desselben hielt. Dem damals ge-
gründeten „Deutschen Gewerbemuseum" drückte er
den Stempel der Kunst auf, so daß es zu einem
Kunstgewerbemuseum ersten Ranges wurde. Wert-
volle Publikationen, insbesondere über Gewebe und
Stickereien, sowie über die Schätze des Museums,
endlich zahllose Aufsätze, Broschüren rc. über die
verschiedensten, das Kunstgewerbe berührenden Ge-
biete zeugen nicht nur von seiner nimmer rastenden
Schaffensfreude, sondern auch davon, daß er mit
seiner Zeit weitergeschritten ist. Sein erster, die Be-
richte über die Ehicago-Ausstellung einleitender, auf
der Überfahrt nach New-Pork geschriebener Artikel,
in welchem er mit Begeisterung die eigenartige Schön-
heit einer tadellos funktionierenden Schiffsmaschine
pries und daran allerlei Erörterungen über chnser
Tun und Treiben im Kunstgewerbe knüpfte, kann
geradezu als ein Wendepunkt in den herrschenden
Anschauungen bezeichnet werden. Die Vollendung
seiner letzten und bedeutendsten Publikation, die der
Gewebesammlung des Museums, hat der Unermüd-
liche leider nicht mehr erlebt; was davon aber noch
unter seiner Leitung erschienen ist, sichert ihm allein
schon eine erste Stelle unter seinen Berufsgenoffen.

ur Hebung des Geschmacks auf typographischem
Gebiete macht der Vorsitzende des Leipziger
Künstler-Vereins, Bruno peroux, einen ebenso prak-
tischen wie billigen Vorschlag. Er geht von der
Tatsache aus, daß heutzutage jeder bessere Verein
seinen Einladungs- und Mitgliedskarten, seinen Brief-
 
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