Die Grueby-Töpfereien in Boston.
503. Töpfereien der Grueby-Fayence Lo., Boston.
werden Pflanzenbildungen, dann wieder lederartige
Vberflächen erreicht, manchmal auch kristallinische
Flächen, die wie Auarz scheinen. Andere Spiel-
arten, welche die Feuerung bewirkt, zeigen hingegen
in der Textur mehr die Eigenschaften des alten
Marmors und die der Patina, dis sich auf guten
Bronzen bildet.
Aber in allen diesen Spielarten finden wir doch
die Eigenschaften wieder, welche echter Fayence eigen
sein müssen und die kein anderes Material aufweist.
Da natürlich das Resultat der Feuerung vom Zufall
beeinflußt wird, so kann man nicht immer das Ge-
wünschte sofort erreichen, dafür aber entstehen aus
jenen Zufällen sehr oft neue überraschende und lehr-
reiche Resultate, die den Grueby-Fayencen und
überhaupt allen amerikanischen Fayencen zugute
kommen.
Die Zeichnungen der Fayencen lehnen sich an
altorientalische Muster an. Besonders Indien hat
den Grueby-Fayencen manche vorteilhafte Anregung
gegeben. Auch Japan hat seinen Einfluß nicht ver-
leugnet, aber ebensowenig die deutsche und die fran-
zösische Moderne.
Es war einige Zeit nötig, ehe man sich in den
Vereinigten Staaten an den Gebrauch von Fayencen
gewöhnt hatte. Zuerst wurden sie für Innenräume
von Privathäusern verwendet. Jetzt finden Fayence-
arbeiten auch an öffentlichen Gebäuden vielfache An-
wendung. Die 23 Stationen der New Parker Unter-
grundbahn sind mit Kacheln getäfelt worden und in
vielen der neuesten Hotels und der vielstöckigen Wolken-
kratzer sind die Eingangshallen ganz mit Fayencen
ausgestattet.
Auch für Gartengeschirre wird die Grueby
Keramik jetzt vielfach verwendet. Sie wird auch
besonders vorteilhaft in Verbindung mit Tiffanys
„Favrile Glas" für Lampen verarbeitet.
William p. Gruebys Familie stammt aus
polland. Grueby ist erst ^0 Jahre alt. Er hat
wohl den Geschmack und Sinn für die Keramik aus
der alten peimat seiner Familie mit herüber bekommen.
Er selbst hat jedoch seine kunstgewerbliche Erziehung
nur in Amerika genossen. Als Knabe von \5 Jahren
begann er, sich in der ,,Low Art School" der Keramik
zu widmen. Allerdings verdankt er dem Einfluß
der ausländischen Aussteller auf der Ehicagoer Welt-
ausstellung, wo er seine Firma vertrat, den Ansporn,
eigenartige künstlerische Produkte in der Keramik zu
erfinden. Das französische »Orös flamme« erschien
ihm zuerst nachahmenswert, aber bald fand er noch
ein Mittelding zwischen den völlig matten Waren
der modernen Franzosen und den vorher üblichen
glänzenden Glasuren. So erreichte er es nach und
nach, Glasuren herzustellen, die weder Hochglanz noch
Mattglanz sind und eineni glatten Blatte oder der
Schale einer Melone zu ähneln scheinen, wenn wir
sie berühren.
Es ist vorauszusehen, daß in den nächsten
Jahren noch verschiedene Neuheiten in den kürzlich
wieder sehr vergrößerten Werkstätten der Grueby-
Töpfereien zur Vollendung gelangen werden, die
wahrscheinlich auch in Europa Interesse erregen
dürften.
503. Töpfereien der Grueby-Fayence Lo., Boston.
werden Pflanzenbildungen, dann wieder lederartige
Vberflächen erreicht, manchmal auch kristallinische
Flächen, die wie Auarz scheinen. Andere Spiel-
arten, welche die Feuerung bewirkt, zeigen hingegen
in der Textur mehr die Eigenschaften des alten
Marmors und die der Patina, dis sich auf guten
Bronzen bildet.
Aber in allen diesen Spielarten finden wir doch
die Eigenschaften wieder, welche echter Fayence eigen
sein müssen und die kein anderes Material aufweist.
Da natürlich das Resultat der Feuerung vom Zufall
beeinflußt wird, so kann man nicht immer das Ge-
wünschte sofort erreichen, dafür aber entstehen aus
jenen Zufällen sehr oft neue überraschende und lehr-
reiche Resultate, die den Grueby-Fayencen und
überhaupt allen amerikanischen Fayencen zugute
kommen.
Die Zeichnungen der Fayencen lehnen sich an
altorientalische Muster an. Besonders Indien hat
den Grueby-Fayencen manche vorteilhafte Anregung
gegeben. Auch Japan hat seinen Einfluß nicht ver-
leugnet, aber ebensowenig die deutsche und die fran-
zösische Moderne.
Es war einige Zeit nötig, ehe man sich in den
Vereinigten Staaten an den Gebrauch von Fayencen
gewöhnt hatte. Zuerst wurden sie für Innenräume
von Privathäusern verwendet. Jetzt finden Fayence-
arbeiten auch an öffentlichen Gebäuden vielfache An-
wendung. Die 23 Stationen der New Parker Unter-
grundbahn sind mit Kacheln getäfelt worden und in
vielen der neuesten Hotels und der vielstöckigen Wolken-
kratzer sind die Eingangshallen ganz mit Fayencen
ausgestattet.
Auch für Gartengeschirre wird die Grueby
Keramik jetzt vielfach verwendet. Sie wird auch
besonders vorteilhaft in Verbindung mit Tiffanys
„Favrile Glas" für Lampen verarbeitet.
William p. Gruebys Familie stammt aus
polland. Grueby ist erst ^0 Jahre alt. Er hat
wohl den Geschmack und Sinn für die Keramik aus
der alten peimat seiner Familie mit herüber bekommen.
Er selbst hat jedoch seine kunstgewerbliche Erziehung
nur in Amerika genossen. Als Knabe von \5 Jahren
begann er, sich in der ,,Low Art School" der Keramik
zu widmen. Allerdings verdankt er dem Einfluß
der ausländischen Aussteller auf der Ehicagoer Welt-
ausstellung, wo er seine Firma vertrat, den Ansporn,
eigenartige künstlerische Produkte in der Keramik zu
erfinden. Das französische »Orös flamme« erschien
ihm zuerst nachahmenswert, aber bald fand er noch
ein Mittelding zwischen den völlig matten Waren
der modernen Franzosen und den vorher üblichen
glänzenden Glasuren. So erreichte er es nach und
nach, Glasuren herzustellen, die weder Hochglanz noch
Mattglanz sind und eineni glatten Blatte oder der
Schale einer Melone zu ähneln scheinen, wenn wir
sie berühren.
Es ist vorauszusehen, daß in den nächsten
Jahren noch verschiedene Neuheiten in den kürzlich
wieder sehr vergrößerten Werkstätten der Grueby-
Töpfereien zur Vollendung gelangen werden, die
wahrscheinlich auch in Europa Interesse erregen
dürften.