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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 58.1907-1908

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9043#0326

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Die Ausstellung „München (908".

54;. („München (908".) kjauxtrestaurationssaal; von Lmanuel von Seidl, Deckengemälde von

Ludwig Herterich.

eiw Erziehungsfrage. Wird diese Frage einmal
als eine Angelegenheit der nationalen Entwicklung
erkmnt und behandelt, dann werden auch die Kunst-
gerrerbevereine mit ihrer „Kleinarbeit" mehr leisten
könr-n. Als wichtiger Faktor bei dieser Kleinarbeit
sind die kunstgewerblichen Fachzeitschriften anzusehen.
Redirr sieht es namentlich als Aufgabe der Vereins-
zeitschsiften wie der besonderen Fachzeitschriften an,
ihre &fer zum Verständnis der Sache zu erziehen;
„die Erziehung muß hier ganz von vorne anfangen,
so ähnich wie die Architekturbewegung jetzt zur Er-
kenntntz der schlichten Schönheit des Bauernhauses
gskomnen ist und darauf weiterbaut. Also mehr
fürs tätliche Brot und weniger Kirchen!"

In letzter Zeit haben die Dresdener Vereine
versucht, mit den Innungen zusammen Förderungs-
arbeit ii diesein Sinne gemeinsam zu unternehmen
und danit bisher sehr erfreuliche Erfahrungen ge-
macht; uas da im kleinen möglich, sollte von Fall
zu Fall in großen versucht werden.

Nach kurzer Besprechung wird der folgende An-
trag des Dresdener Kunstgewerbevereins einstimmig
angeiomnien:

Die ron Aunstgewerbevereinen gehaltenen Zeitschriften
und di speziellen Fachzeitschriften dürfen die Gesinnung der

neuzeitlichen Bewegung nicht verwirren, sondern müssen die
bisherigen fest gegründeten Errungenschaften klar zum
Ausdruck bringen und praktisch verwertbar übermitteln.

Zu näherer Beratung über die Art der Ausführung
dieses Grundsatzes wird der Verbandsvorort ermächtigt, eine
Aommiffion zusammenzusetzen, welche dem nächsten Delegierten-
tag über ihre Ergebnisse zu berichten hat.

Des weiteren wird der Vorort ersucht, sich mit deu in
Betracht kommenden Zentralorganisationen von Industriellen
und kjandwerkern in Verbindung zu setzen, um möglichst ihre
Mithilfe zu gewinnen."

Zu Punkt 8 der Tagesordnung — Kunstgewerbe-
museum und Gewerbemuseum — erstattete der
Direktor des Pfälzischen Gewerbemuseums in Kaisers-
lautern ein Referat, das im wesentlichen eine Mu-
seumsstatistik darstellte; danach gibt es in Deutsch-
land in etwa 70 Städten Museen, die öffentliche,
umfangreichere Sammlungen kunstgewerblicher Rich-
tung besitzen, die teils als Kunstgewerbemuseen (s3),
teils als Gewerbemuseen (p), teils anderswie ge-
nannt werden; in Österreich und der Schweiz über-
wiegt die Bezeichnung Gewerbemuseum.

Punkt 9: Referat des Kunstgewerbevereins zu
Magdeburg über Lehrwerkstätten; Referent Professor
Thormählen, Magdeburg.

Redner unterscheidet dreierlei Arten von Lehr-
werkstätten, die er übrigens init dem Ausdruck „Schul-

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