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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 58.1907-1908

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Gmelin, Ludwig: Die Ausstellung "München 1908", [3]: (Schluß des Abschnittes Raumkunst, Metallarbeiten usw.)
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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9043#0395

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Kleine Nachrichten.

bietet: das allgemeine Walten künstlerischen Ein-
flusses, auch da, wo es nicht in der Natur der Sache
gelegen ist.

Die häusliche Auust wird aber am erfolgreichsten
sein und am kräftigsten festwurzeln, wenn sie von
den Dingen ausgeht, sich an den Dingen betätigt,
die in: krause einen Zweck erfüllen. Das ist der
Boden, aus dem eine gesunde Sachkunst erwächst;
diese aber bildet die Wurzel des Baumes der ge-
famten bildenden Aunst, deren Gedeihen ganz wesent-
lich von der Gesundheit der Wurzel
abhängt.

Die Erfüllung des Zweckes
kann ja in der mannigfaltigsten
Weife erfolgen. Es wird sich immer
darunr handeln, Aompromiffe zu
schließen, bei denen die Forderungen
des Materials die Fähigkeiten des
Werkzeugs, einschließlich der Ma-
schinen — Berücksichtigung finden,

Aompromiffe, wie sie die Natur
selbst schließt und die die Natur-
wissenschaft mit dem Wort „An
passung" zusammenfaßt. — Dieses
Zn-die-Häude-arbeiten von zweck-
licher Notwendigkeit und künst-
lerischer Schönheit macht eben die
Ausstellung „München lsi08" so
vorbildlich, daß kein anderes Aus
stellungsunternehmen, das auf künst-
lerischen Ruf etwas hält, das Mün-
chener Vorgehen, die Münchener
Erfahrungen ungenutzt lassen darf.

Zn der Vereinigung von
Zweck und Aunst bildet der Zweck
das männliche Element; er ist der
denkende Aopf, dein die Macht ge-
bührt und der die Zügel in der
Hand behalten muß, wenn das
Hauswesen nicht in die Brüche
gehen soll. Die Aunst, das weibliche Element, — sie

herrschet weise in: häuslichen Areise-sie füget

zum Guten den Glanz und deit Schimmer — und
ruhet nimmer".

Nur so kann der Hausstand, den Zweck und
Aunst miteinander gegründet — mag man ihn
„Aunstgewerbe", „dekorative Aunst", „Aunsthand-
werk", „Sachkunst", „angewandte Aunst", nennen —
glücklich gedeihen. Mögen dieser Ehe recht viele
gesunde Nachkontmen erblühen! L. G.

Druckfehler. Unter der Abbildung des Repräsentations-
raumes in Halle II ist Erich Trier statt Fritz Lrler als
Autor der Allegorien genannt.

Meine Nachrichten.

(Vereine, Museen, Schuten, -Aussteifungen,
MettLewerKe <*c.

errbewerb Rirche Gchöneberg (vgl. S. 28 f).
Ergebnis: Preis: Aarl Ed. Bangert,

Berlin; — 2. Preis: Z. W. Lehmann, Hamburg;

— 5. Preis: F. Berger, Friedenau. — Zum An-
kauf wurden empfohlen: Entwürfe von Gtto Auhl-

mann, Eharlottenburg, — Hans
Rottmayer, Berlin, — Mattar
und Schebr, München.

er Plakatwettbewerb Rath-
reiner (vgl. S. 2-^8) war mit
552 Entwürfen beschickt worden;
da des ersten Preises POOO M.)
kein Entwurf würdig befunden
wurde, so gelangte die Summe in
andrer Weise zur Verteilung. Es
erhielten Preise: Aurt Brieger,
Steglitz, — Wilhelm Lange, Steg-
litz (zweiPreise), —Willy Belling,
Schöneberg, — Permann Schütz,
Stuttgart, — Margarete pave-
martn, Hamburg.

rb*

m

in neues Rathaus soll in Ru-
dolstadt errichtet werden, unter
Einbeziehung des alten — aus dem
f6. Jahrhundert stammenden —
Landratsamts; der Stadtrat schreibt
dafür einen Wettbewerb zum s. Ja-
nuar sstOsi aus mit drei Preisen:
2500, s500 und sOOO M.; An-
käufe zu je 500 M. Vorbehalten.
Bausumme 200000 AI?) - Dem
fünfgliedrigen Preisgericht gehören
als Architekten an: Stadtbaurat Hoffmann, Berlin,

— Gabr. v.Seidl, München, — Stadtbaurat Peters,
Erfurt. — Verlangt werden außer dem Lageplan
(\ : 500), Grundrisse, Ansichten, Schnitte im Maßstab
\ : sOO und s: 200, — überdies perspektivische An-
sicht, Erläuterungsbericht, Aostenberechnung. Heran-
ziehung eines der Preisträger zur Ausführung in
Aussicht genommen. Die Aufgabe ist eben durch
die Einbeziehung des alten, auf der Ecke des ganzen

') Wettbewerbe werden stets an dieser Stelle bekannt gegeben ; über die
jeweils in Schwebe befindlichen Wettbewerbe gibt der Wettbewerb-Kalender
auf Seite 2 des Anzeigenteils Aufschluß. Soweit die Programme bei der
Redaktion eingelaufen sind, liegen sie auf dein Sekretariat des Bayer. Kunst-
gewerbevereins zu München zur Linstchtnahme durch die Vereinsmitglieder
auf: in diesem Fall ist die betr. Certnotiz am Schlüße stets mit einem * versehen.

65-;. Pflanzenständer;
von Lhrenböck 6c Vierthaler

!>/,„ d. wir«. Größe.)

Kunst und Handwerk. 58. Jabrg. Hefi \2.

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