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151

„Dem hochwirdigesten Fürsthten vnd Herren, Herrn
Albrechten des heiligen Schtuls zw Rom prister Car-
dinall Ertzpisthoft zw Mentz vnd Magdenburg primas in
Germanien ic. Margraven zw Brandenburg:c. Chur-
fürsten rc. Meinem gcncdigstcn Herrn.

1523 am Freidag nach cgidy.
Hochwirdigster durchlewchtigstcr Hochgeporner Fürstht vnd
her. Mein gantz Vndertenig willig Dinst Send cwern
Churfürsthlichen gnaden Mit allem Flcis Foran bereit
Gnedigster her awf cwcr Churfürsthlichen gncd. schreiben
vnd bcgern Hab Ich E. G. befclch nach gehandelt mit dem
Jluministen Nicklas Glokenthan des Mespuchs
halben. Aber er Hatz noch nicht gefertigt, vnd sagett
mir er hett noch siben großer Materien mit sambt sybcn
der grösten busthabcn zw machen Auch wvlt er mir kein
zeit stimmen wen sy fertig sölten werden. Sagett wo
man im nit weiter gelt wolt schicken so müst er aws
Nott Narung halben C. G. arbeit ligcn lassen vnd andre
arwcit machen dan er hett kein szerung jm haws. Hab
darawf weiter nit mit im können handeln dan das Ich
jn awff das höchst gepetten er wolle awf das fürderlichst
doran machn rc. Ich Hab hcwcr pey zeit e Ich krank
ward, E. C. G. ein gcsthtvchn kupffer darawf E. G.
Conterfett angesicht mit samt fünff hundert abtrücken
zw geschickt, do fom find Ich jn E. C. G. schreiben kein
Meldung. Fürcht zweier Ding, erstlich, das solch Con-
terfett E. C. G. Filleicht nit gesellig sey wer mir gar
leid wo Ich mein Flcis nit wvll zwpracht hett. Das
ander gedcnck Ich ob solchs ewcrn Gnaden nit worden
wer pit daraws E. C. G. gncdige antwort vnd will mich
himit cwren Churfürstl. Gnaden als meinem gncdigstcn
Herrn jn aller vnderteniger Dinstparkeit befohlen haben
Ewer Chürfursthtlichen' Gnaden

Gantz Vndertheniger
Albrecht Dürer zw
Nörnbcrg."

Hierauf folgt die Beschreibung des sogenannten
Glockendon'schen und des Vehaim'schen Gebetbuches, dann
des Domschatzes, wobei immer Abbildung der vorzüg-
lichsten Gemälde gegeben sind. Das Merkchen endigt
mit einer kurzen Anzeige der übrigen Miniaturen und
Manuscripte. Unter den Abbildungen befinden sich auch
einige aus einem Psalter des 13ten, und aus einem
Pontificale des l4ten Jahrhunderts. — Rcf. schließt mit
dem Wunsche, daß der fleißige I. v. Hofner, Prof,
der Gcwerbschule zu Aschaffcnburg, als Veranlasser des
Werkes und Fertiger der treuen Abbildungen, und der
geistreiche I. Merkel bald eine Fortsetzung erscheinen
lassen möchten, zu welcher die Manuscripte von Glocken-
don eine reiche Ausbeute geben würden. I. H.

Chronologische Tabelle der Maler seit Ciinabue's
Zeiten bis zum Jahre 1840. Zusammengestellt
durch N. v. Nettberg. Hannover, 1841.

Auf dreizehn großen Bogen, die geeignet sind, an-
einander gehängt zu werden, wird uns hier eine chrono-
logisch geordnete Uebersicht der sämmtlichcn Maler des
angegebenen Zeitraumes, deren Name für die Geschichte
der Kunst nur irgend in Betracht kommt, dargcboten.
Die ganze Anordnung ist klar und anschaulich gehalten.
Die Tafeln zerfallen in folgende Rubriken: 1) Italien,
die Hälfte des Blattes einnehmend und zwiefach inUntcr-
abtheilungen gesondert, nämlich: Unter-Italien (Florenz,
Siena, Rom, Neapel sincl. Messinas) und Ober-Italien
(Venedig, lombardische Schulen, Bologna, Ferrara,
Genua und Piemont); 2) Deutschland (incl. Schweiz,
Dänemark, Schweden, Rußland); 3) Holland und Flan-
dern; 4) Spanien (mitPortugal); 5) Frankreich; 6) Eng-
land. Die Namen der Künstler sind nach ihren theils
sicher bestimmten, theils muthmaßlichen Geburtsjahren
neben- und untereinander gesetzt, wobei zu erwähnen
ist, daß der Verf. im Allgemeinen mit großer Umsicht
die besten und zuverlässigsten Quellen benutzt und zwei-
felhafte Punkte als solche angedeutet hat. Gegen dieß
Princip, die Ordnung nach den Geburtsjahren zu be-
stimmen, dürfte zwar bemerkt werden, daß hiedurch keine
wahre Anschauung der synchronistischen Verhältnisse ge-
wonnen werde, indem für den Zweck der Kunstgeschichte
doch vornämlich die Blüthezcit der künstlerischen Thätig-
keit des Einzelnen in Betracht kommen müsse; da aber
für die Zeitbestimmung der letzteren schwerlich eine über-
einstimmend sichere Norm zu gewinnen ist, so erscheint
die getroffene Anordnung in der That als die häßlichste.
Auch kann man von ihr aus leicht zu einer, wenigstens
ungefähren Zeitbestimmung jener Art gelangen, wenn
man zu der am Rande stehenden Jahrzahl etwa 30 oder
40 (als Bezeichnung der Jahre des frischesten Mannes-
altcrs) hinzu addirt. Außerdem ist bei den Künstler-
namen noch besonders das Geburts- und Todesjahr (so
weit dieß sicher zu bestimmen war), zumeist auch der
Geburts- oder Wohnort, so wie das besondere Kunstfach,
dem der Einzelne angehört, angedeutct, bei den vorzüg-
lichsten Meistern zugleich eine nähere Bezeichnung ihrer
künstlerischen Richtung mit kurzen Worten hinzugcfügt
worden. Mehrfach verschiedener Druck läßt die Künstler
je nach ihrer größeren oder geringeren Bedeutung bequem
unterscheiden. — Wenn sonach diese Tafeln, bei ihrem
höchst umfassende» Inhalte und bei der großen Genauig-
keit der Ausführung, für kunsthistorische Beschäftigung
einen vielfach wünschenswerthen Anhaltspunkt darbieten
müssen, so gewähren sie besonders in Bezug auf die
neuere Zeit ein lebhaftes Interesse, indem sie uns hier
Index
F. K.: Chronologische tabeller der Maler seit Cimabue's Zeiten bis zum Jahre 1840m von R. v. Rettberg. Hannover.
 
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