Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 21.1886
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https://doi.org/10.11588/diglit.5792#0280
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Langl, J.: Die erste Ausstellung der Wiener Aquarellisten
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Die erste Ausstellung der Wiener Aquarellisten.
548
auch in das Werden und Entstehen etwas intimeren
Einblick nehmen will, dem werden die Aquarell-
ausstellnngen doppelte Freude bereiten.
Den Besuchern dcr Ausstellung ist von der Ge-
sellschaft ein hllbsch ausgestatteter Katalog iu die Hand
gegeben, welcher mit zahlreichen Zinkbildern, teils direkt
nach den Originalen, teils nach eigens dasür gefertigten
Paolo Veronese's und Tintoretto's durchglüht; sie
leuchten allem anderen voran. Passini gegeniiber steht
im Architekturbilde als gleichwertiger Rivale R. Alt.
Es sind etwa zwanzig Blätter von dem Kllnstler aus-
gestellt, welche seine Meisterschaft in der Behandlung
der verschiedenartigsten Aufgaben neuerdings bezeugen.
Hervorzuheben sind besonders die Kircheninterieiirs aus
Der Genius des Aqnarells, von Carl Frvschl.
Zeichnungen geschmllckt ist. Eine Auslese daraus be-
gleitet diese Worte.
Daß in einer Aquarellausstellung Ludw. Passini
den Reigen führt, ist selbstverständlich; er ist im Figür-
lichen der unllbertroffene Meister; sein breite, kraftvolle
Pinselsllhrung, seine geistvolle Zeichnung wird von
keinem Aquarellisten der Gegenwart übertroffen. Die
von ihm ausgestellten Porträts sind wie von dem Geiste
Salzburg, die Straßenansichten aus Graz und die
herrlichen, schon von früheren Ausstellungen her be-
kannten Architekturaufnahmen aus Trient, Venedig,
Rom, Brüssel u. s. f. Mit einer ganzen Reihe
landschaftlicher Veduten aus dem Süden erscheint
L. H. Fischer. Jn der Klarheit des Vortrags und
in der unmittelbaren Wiedergabe der Erscheinung stehen
Fischers Aquarelle noch über seinen Ölbildern. Die
Die erste Ausstellung der Wiener Aquarellisten.
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auch in das Werden und Entstehen etwas intimeren
Einblick nehmen will, dem werden die Aquarell-
ausstellnngen doppelte Freude bereiten.
Den Besuchern dcr Ausstellung ist von der Ge-
sellschaft ein hllbsch ausgestatteter Katalog iu die Hand
gegeben, welcher mit zahlreichen Zinkbildern, teils direkt
nach den Originalen, teils nach eigens dasür gefertigten
Paolo Veronese's und Tintoretto's durchglüht; sie
leuchten allem anderen voran. Passini gegeniiber steht
im Architekturbilde als gleichwertiger Rivale R. Alt.
Es sind etwa zwanzig Blätter von dem Kllnstler aus-
gestellt, welche seine Meisterschaft in der Behandlung
der verschiedenartigsten Aufgaben neuerdings bezeugen.
Hervorzuheben sind besonders die Kircheninterieiirs aus
Der Genius des Aqnarells, von Carl Frvschl.
Zeichnungen geschmllckt ist. Eine Auslese daraus be-
gleitet diese Worte.
Daß in einer Aquarellausstellung Ludw. Passini
den Reigen führt, ist selbstverständlich; er ist im Figür-
lichen der unllbertroffene Meister; sein breite, kraftvolle
Pinselsllhrung, seine geistvolle Zeichnung wird von
keinem Aquarellisten der Gegenwart übertroffen. Die
von ihm ausgestellten Porträts sind wie von dem Geiste
Salzburg, die Straßenansichten aus Graz und die
herrlichen, schon von früheren Ausstellungen her be-
kannten Architekturaufnahmen aus Trient, Venedig,
Rom, Brüssel u. s. f. Mit einer ganzen Reihe
landschaftlicher Veduten aus dem Süden erscheint
L. H. Fischer. Jn der Klarheit des Vortrags und
in der unmittelbaren Wiedergabe der Erscheinung stehen
Fischers Aquarelle noch über seinen Ölbildern. Die