7Y5 Kunstunterricht u. Kunstpflege. — Kunsthistorisches. >—Todesfälls. — Personalnachr. — Kunst- u, Gewerbevereine. 706
x. — Von dcm Allgcmcinen historischcn Porträtwerk,
herausgegeben von W. von Seidlitz, sind wiederum vier
Lieferungen erschienen, welche die Serie V (Dichter, Schrift-
steller, Verleger) aufs glücklichste eröffnen. Die Quali-
tät der Lichtdrucke und die sorgsame Wahl der Porträts be-
kunden wiederum, in welch vortrefflicher Weise das ganze
Unternehmen geleitet und ausgsführt wird. Dies bildet je-
doch nur die eine Hälfte des Wertes der Publikation; die
andere und gewitz nicht geringers besteht in den knappen
Lebensabrissen und Charakteristiken, welche zum grotzen Teil
mit wahrer Meisterschaft abgefatzt sind. Ein Bewsis dafür
mag z. B. das vorsichtige und matzvolle Urteil über Börne
sein, der vor kurzem (wenn auch nur für kurze Zeit) zu hohen
Ehren kam, die zum Teil unverdient waren; ferner die
treffende Beurteilung Herders und die vorsichtigen Be-
merkungen über H. Heine. Dagegen scheint uns I. H. Voß ein
wenig kurz abgefertigt; auch aus der Charakteristik Chamisso's
gewinnt man vielleicht nicht ganz das rechte Bild des
Mannes und Dichters. Das Werk, welches wir unseren
Lesern dringsnd empfehlen können, wird, wenn vollendet, ein
wahrer Schatz sein, aus dem sich auf verschiedenartige W> ifs
Nutzen ziehsn lassen wird. 4
Aunstunterricht und Aunstpflege.
Uä.— Berlin. Die Unterrichtsanstalt des königb
Kunstgewerbemuseums hat soeben einen sehr umsassen-
den Bericht über die Thätigkeit ssit Gründung des Jnstituts
ausgsgeben, welcher in ausführlicher Weise Rechenschaft über
Einrichtung, Lehrplan, Schülerzahl rc. giebt.
Aunsthistorisches.
6. v. t?. Ein neuer Nembrandt ist vor kurzem für das
Brüsseler Museum um 1WUV» Frs. angekauft worden, dcr,
obwohl bezeichnet und datirt, bisher der Aufmerksamkeit aller
Spszialforscher entgangen war. Das Bild stellt das Porträt
einer alten, nichts weniger als hübschen Bürgersfrau, bei-
nahe en tuos, etwas unter Lebensgröhs vor. Alles Bsiwerk
ist von der größten Einfachheit: die wsiße Flügslhaube, das
weiße Halstuch mit schmalem Spitzensaum und die weißen
Manschstten heben sich don dem ockerbraunen Grund und
dem schwarzen Seidenkleide ab. Ein goldener Ring am
Zeigefinger der rechtsn Hand, von welcher die Linke fast ganz
bedsckt wird, ist der einzige Schmuck der Alten. Dis Be-
zeichnung, unter der linken Hand angebracht, lautet: ilstatls
S5. Rsinbiuuclt 1KS4. Das Gemälde stammt also aus der-
selben Zeit wie die Meisterwsrks der Ermitage, das männ-
liche Bildnis zu Dresden, die Bethsabe im Louvre und die
badsnde Frau der National Gallery in London und zeigt
den Künstler, was Grötze des malerischsn Vortrages und
Freiheit dsr Auffassung bstrifft, auf der vollen Höhe ber Ent-
faltung. Jn seiner Einfachheit nimmt das Werk durch die
wundervolle Harmonie der Färbung verbunden mit einer Jn-
tensttät des Lebens, dis der Meister selten übertroffen hat,
den Beschauer völlig gefangen. Der Gegensatz von Licht und
Schatten ist wohlthuend gedämpft, von jenen scharfen
Accenten, die Rembrandt sonst gerade darin liebt und ohne
die er für viele gar nicht denkbar ist, ist hier nichts vorhanden.
Über die Herkunft des Werkes ist nichts Sicheres zu erfahren.
Dasselbe soll sich einst im Besitzs Ludwigs XVIII. befunden
haben und spätsr in eine englische Privatgalerie gelangt sein.
Doch ist es bisher nicht gslungen, in englischen Quellen irgend
eine Erwähnung desselben nachzuweisen.
Todesfälle.
Pctcr Burnitz, Landschaftsmaler, starb am 18. August
in Frankfurt a/M. in seinem 62. Lebensjahre.
jOersonalnachrichten.
x.— Dcm königl. sächsischcn Hofkunsthändlcr Adolf Gut-
bier in Drssden ist in Anerksnnung seiner verdienstvollen
Wirksamkeit auf dem Gebiete des Kunsthandels der Albrechts-
orden erstsr Klasse verliehen worden.
Annst- und Gewerbevereine.
8. Archäologischc Gcscllschast in Bcrlin. Julisitzung.
Herr Geheimrat Dielitz, der von Berlin nach Dresden über-
stedelt, zeigte seinen Austritt an. Eingegangsn waren u. a.
Kuhnert, Dädalos; Mitteilungen der antiquarischen Gesell-
schaft in Zürich XXII 1; Clarke, Protoionisches Kapitell;
Head, Münzen von Naukratis; L.etu unlvsrsitatis I-uäsusis
XXI; Bötticher, Kultusmaske und Hochsitz des Ohres. —
Herr Purgold aus Gotha, als Gast anwesend, sprach über
die Fragmente eines altertümlichen Reliefs aus
Muschelkalk mit zahlreichen Farbespuren, welche auf der
Akropolis von Athsn im Winter 1882/83 aufgefunden und
von dem Vortragenden als Teile des Giebelreliefs (etwa
6 m lang, 6,86 in hoch) eines bei der Perserinvasion zer-
störten, heute nicht mehr bestimmbaren Akropolistempels er-
kannt wurden. Dargestellt ist der Kampf des Herakles mit
der Hydra; im zwsiten Giebelfelde, von dessen Reliefschmuck
nur spärliche Rests vorhanden sind, war des Herakles Kampf
mit Triton gebildet. Die Reliefs sind nicht bloß die frühe-
stsn bisher bekanntsn Giebelkompositionen, sondsrn auch die
ältesten übsrhaupt vorhandenen attischen Skulpturen, welche
uns die in Attika einheimische, durch die Emführung des
Marmors noch unbeeinflußte Plastik vor Augen führen. Das
Relief zeigt in seinen hervortretenden Teilen, die mit gerade
abgeschnittenen Rändern zum Grunde hin abfallen, noch nichts
von der feinen Durcharbeitung altattischer Werke, sondern
eine nur wenig modellirte Oberfläche, deren weitere Aus-
führung der Farbe überlassen war. Das Hauptinteresse
dieser Reliefs beruht darauf, daß sie uns die Sitte, Giebel-
dreiecke mit Reliefkompositionsn zu schmücken, wofür als
einziges Beispiel bishsr das Megarer-Schatzhaus zu Olympia
bekannt war, als eine wsiter verbreitete zeigen, eine Art der
Gisbelverzierung, welche hauptsächlich durch das geringere,
zu Rundbildern wenig geeignete Material bedingt und des-
halb wohl auf die erste Hälfte des sechsten Jahrhunderts —
bis zur allgemeineren Verwendung des Marmors — be-
schränkt war. Wenn zu dieser Zeit, wo dis Architektur des
dorischsn Tempels völlig ausgebildet war, dis Plastik zu dessen
Schmuck hsrangezogen wurde, so liegt die Frage nahe, ob
nicht auch auf der früheren Stufe, wo die Hauptglieder des
dorischsn Tempels nicht aus Stein, sondern aus Holz be-
standen, zur Füllung der Giebelfeldsr Reliefs verwsndet
wurden. Denn bei dsr sonstigen reichen Dekoration dieser
Holztempel hat die Annahme, datz der Giebel ohne Schmuck
geblieben sei, sehr wenig Wahrscheinlichkeit. Von den beiden
für einen solchen Bau in Frage kommsnden Materialien,
Thon und Holz, diente der erstere zur rein ornamentalen,
dekorativsn Verkleidung, so daß für die Giebslfiguren in
erster Linie Holz, das älteste Material der griechischen Plastik,
in Betracht kommt. Jn der That lassen sich gerade für den
Bau, dessen sorgfältige Untersuchung durch Dörpfeld die
Existenz einsr dorischen Holzarchitektur autzer Frage gestellt
hat, für das Heräon von Olympia in zwei von Pausanias
beschriebenen größeren Figurenreihen aus Cedernholz die ur-
sprünglichsn Giebelreliefs mit großer Wahrscheinlichkeit ver-
muten. Beide Gruppen, das Hesperidenabenteuer des Hera-
kles und sein Kampf mit Acheloos, waren zu Pausanias' Zeit
zerrissen und die einzelnen Stücke teils im Heräon, teils in
den Schatzhäusern der Epidamnier und Megarer aufgsstellt.
Die Zusammengehörigkeit beider Gruppen ergiebt sich aus
ihrem Gegenstande, aus dsr Gleichzeitigkeit der KUnstler, die
sie gearbeitet, aus der Gleichheit des Materials und dsm
Parallelismus in der Anordnung der Figuren. Für so grotzs
Figurenreihen — von der Hesperidendarstellung waren zu
Pausanias' Zeit noch fünf Hesperiden übrig — war aber in
dem damaligsn Olympia ein Jnnsnraum überhaupt nicht
vorhanden, so daß nur die Annahme übrig bleibt, daß diese
Gruppen den Giebelschmuck des damals bedeutendsten Tempels
der Altis, des Heräons, gebildet haben. — Herr Furt-
wängler legte den von W. Fröhner verfatzten Auktions-
katalog der Sammlung Hoffmann in Paris und das großs
Werk desselben Berfassers Dsrrss ouitss ä'Xsis Llillsurs äs
is. eoiisotioll luiisll Ersuu, zwei Bände, vor, indem er
darauf hinwies, welche Fülle bedeutenden Materials aus
Privatsammlungen hier der Wissenschast zugeführt sei. —
Herr Robert sprach über den auf Vasenbildern des 5. und
4. Jahrhunderts nicht seltenen Typus einer aus dem Boden
x. — Von dcm Allgcmcinen historischcn Porträtwerk,
herausgegeben von W. von Seidlitz, sind wiederum vier
Lieferungen erschienen, welche die Serie V (Dichter, Schrift-
steller, Verleger) aufs glücklichste eröffnen. Die Quali-
tät der Lichtdrucke und die sorgsame Wahl der Porträts be-
kunden wiederum, in welch vortrefflicher Weise das ganze
Unternehmen geleitet und ausgsführt wird. Dies bildet je-
doch nur die eine Hälfte des Wertes der Publikation; die
andere und gewitz nicht geringers besteht in den knappen
Lebensabrissen und Charakteristiken, welche zum grotzen Teil
mit wahrer Meisterschaft abgefatzt sind. Ein Bewsis dafür
mag z. B. das vorsichtige und matzvolle Urteil über Börne
sein, der vor kurzem (wenn auch nur für kurze Zeit) zu hohen
Ehren kam, die zum Teil unverdient waren; ferner die
treffende Beurteilung Herders und die vorsichtigen Be-
merkungen über H. Heine. Dagegen scheint uns I. H. Voß ein
wenig kurz abgefertigt; auch aus der Charakteristik Chamisso's
gewinnt man vielleicht nicht ganz das rechte Bild des
Mannes und Dichters. Das Werk, welches wir unseren
Lesern dringsnd empfehlen können, wird, wenn vollendet, ein
wahrer Schatz sein, aus dem sich auf verschiedenartige W> ifs
Nutzen ziehsn lassen wird. 4
Aunstunterricht und Aunstpflege.
Uä.— Berlin. Die Unterrichtsanstalt des königb
Kunstgewerbemuseums hat soeben einen sehr umsassen-
den Bericht über die Thätigkeit ssit Gründung des Jnstituts
ausgsgeben, welcher in ausführlicher Weise Rechenschaft über
Einrichtung, Lehrplan, Schülerzahl rc. giebt.
Aunsthistorisches.
6. v. t?. Ein neuer Nembrandt ist vor kurzem für das
Brüsseler Museum um 1WUV» Frs. angekauft worden, dcr,
obwohl bezeichnet und datirt, bisher der Aufmerksamkeit aller
Spszialforscher entgangen war. Das Bild stellt das Porträt
einer alten, nichts weniger als hübschen Bürgersfrau, bei-
nahe en tuos, etwas unter Lebensgröhs vor. Alles Bsiwerk
ist von der größten Einfachheit: die wsiße Flügslhaube, das
weiße Halstuch mit schmalem Spitzensaum und die weißen
Manschstten heben sich don dem ockerbraunen Grund und
dem schwarzen Seidenkleide ab. Ein goldener Ring am
Zeigefinger der rechtsn Hand, von welcher die Linke fast ganz
bedsckt wird, ist der einzige Schmuck der Alten. Dis Be-
zeichnung, unter der linken Hand angebracht, lautet: ilstatls
S5. Rsinbiuuclt 1KS4. Das Gemälde stammt also aus der-
selben Zeit wie die Meisterwsrks der Ermitage, das männ-
liche Bildnis zu Dresden, die Bethsabe im Louvre und die
badsnde Frau der National Gallery in London und zeigt
den Künstler, was Grötze des malerischsn Vortrages und
Freiheit dsr Auffassung bstrifft, auf der vollen Höhe ber Ent-
faltung. Jn seiner Einfachheit nimmt das Werk durch die
wundervolle Harmonie der Färbung verbunden mit einer Jn-
tensttät des Lebens, dis der Meister selten übertroffen hat,
den Beschauer völlig gefangen. Der Gegensatz von Licht und
Schatten ist wohlthuend gedämpft, von jenen scharfen
Accenten, die Rembrandt sonst gerade darin liebt und ohne
die er für viele gar nicht denkbar ist, ist hier nichts vorhanden.
Über die Herkunft des Werkes ist nichts Sicheres zu erfahren.
Dasselbe soll sich einst im Besitzs Ludwigs XVIII. befunden
haben und spätsr in eine englische Privatgalerie gelangt sein.
Doch ist es bisher nicht gslungen, in englischen Quellen irgend
eine Erwähnung desselben nachzuweisen.
Todesfälle.
Pctcr Burnitz, Landschaftsmaler, starb am 18. August
in Frankfurt a/M. in seinem 62. Lebensjahre.
jOersonalnachrichten.
x.— Dcm königl. sächsischcn Hofkunsthändlcr Adolf Gut-
bier in Drssden ist in Anerksnnung seiner verdienstvollen
Wirksamkeit auf dem Gebiete des Kunsthandels der Albrechts-
orden erstsr Klasse verliehen worden.
Annst- und Gewerbevereine.
8. Archäologischc Gcscllschast in Bcrlin. Julisitzung.
Herr Geheimrat Dielitz, der von Berlin nach Dresden über-
stedelt, zeigte seinen Austritt an. Eingegangsn waren u. a.
Kuhnert, Dädalos; Mitteilungen der antiquarischen Gesell-
schaft in Zürich XXII 1; Clarke, Protoionisches Kapitell;
Head, Münzen von Naukratis; L.etu unlvsrsitatis I-uäsusis
XXI; Bötticher, Kultusmaske und Hochsitz des Ohres. —
Herr Purgold aus Gotha, als Gast anwesend, sprach über
die Fragmente eines altertümlichen Reliefs aus
Muschelkalk mit zahlreichen Farbespuren, welche auf der
Akropolis von Athsn im Winter 1882/83 aufgefunden und
von dem Vortragenden als Teile des Giebelreliefs (etwa
6 m lang, 6,86 in hoch) eines bei der Perserinvasion zer-
störten, heute nicht mehr bestimmbaren Akropolistempels er-
kannt wurden. Dargestellt ist der Kampf des Herakles mit
der Hydra; im zwsiten Giebelfelde, von dessen Reliefschmuck
nur spärliche Rests vorhanden sind, war des Herakles Kampf
mit Triton gebildet. Die Reliefs sind nicht bloß die frühe-
stsn bisher bekanntsn Giebelkompositionen, sondsrn auch die
ältesten übsrhaupt vorhandenen attischen Skulpturen, welche
uns die in Attika einheimische, durch die Emführung des
Marmors noch unbeeinflußte Plastik vor Augen führen. Das
Relief zeigt in seinen hervortretenden Teilen, die mit gerade
abgeschnittenen Rändern zum Grunde hin abfallen, noch nichts
von der feinen Durcharbeitung altattischer Werke, sondern
eine nur wenig modellirte Oberfläche, deren weitere Aus-
führung der Farbe überlassen war. Das Hauptinteresse
dieser Reliefs beruht darauf, daß sie uns die Sitte, Giebel-
dreiecke mit Reliefkompositionsn zu schmücken, wofür als
einziges Beispiel bishsr das Megarer-Schatzhaus zu Olympia
bekannt war, als eine wsiter verbreitete zeigen, eine Art der
Gisbelverzierung, welche hauptsächlich durch das geringere,
zu Rundbildern wenig geeignete Material bedingt und des-
halb wohl auf die erste Hälfte des sechsten Jahrhunderts —
bis zur allgemeineren Verwendung des Marmors — be-
schränkt war. Wenn zu dieser Zeit, wo dis Architektur des
dorischsn Tempels völlig ausgebildet war, dis Plastik zu dessen
Schmuck hsrangezogen wurde, so liegt die Frage nahe, ob
nicht auch auf der früheren Stufe, wo die Hauptglieder des
dorischsn Tempels nicht aus Stein, sondern aus Holz be-
standen, zur Füllung der Giebelfeldsr Reliefs verwsndet
wurden. Denn bei dsr sonstigen reichen Dekoration dieser
Holztempel hat die Annahme, datz der Giebel ohne Schmuck
geblieben sei, sehr wenig Wahrscheinlichkeit. Von den beiden
für einen solchen Bau in Frage kommsnden Materialien,
Thon und Holz, diente der erstere zur rein ornamentalen,
dekorativsn Verkleidung, so daß für die Giebslfiguren in
erster Linie Holz, das älteste Material der griechischen Plastik,
in Betracht kommt. Jn der That lassen sich gerade für den
Bau, dessen sorgfältige Untersuchung durch Dörpfeld die
Existenz einsr dorischen Holzarchitektur autzer Frage gestellt
hat, für das Heräon von Olympia in zwei von Pausanias
beschriebenen größeren Figurenreihen aus Cedernholz die ur-
sprünglichsn Giebelreliefs mit großer Wahrscheinlichkeit ver-
muten. Beide Gruppen, das Hesperidenabenteuer des Hera-
kles und sein Kampf mit Acheloos, waren zu Pausanias' Zeit
zerrissen und die einzelnen Stücke teils im Heräon, teils in
den Schatzhäusern der Epidamnier und Megarer aufgsstellt.
Die Zusammengehörigkeit beider Gruppen ergiebt sich aus
ihrem Gegenstande, aus dsr Gleichzeitigkeit der KUnstler, die
sie gearbeitet, aus der Gleichheit des Materials und dsm
Parallelismus in der Anordnung der Figuren. Für so grotzs
Figurenreihen — von der Hesperidendarstellung waren zu
Pausanias' Zeit noch fünf Hesperiden übrig — war aber in
dem damaligsn Olympia ein Jnnsnraum überhaupt nicht
vorhanden, so daß nur die Annahme übrig bleibt, daß diese
Gruppen den Giebelschmuck des damals bedeutendsten Tempels
der Altis, des Heräons, gebildet haben. — Herr Furt-
wängler legte den von W. Fröhner verfatzten Auktions-
katalog der Sammlung Hoffmann in Paris und das großs
Werk desselben Berfassers Dsrrss ouitss ä'Xsis Llillsurs äs
is. eoiisotioll luiisll Ersuu, zwei Bände, vor, indem er
darauf hinwies, welche Fülle bedeutenden Materials aus
Privatsammlungen hier der Wissenschast zugeführt sei. —
Herr Robert sprach über den auf Vasenbildern des 5. und
4. Jahrhunderts nicht seltenen Typus einer aus dem Boden