Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 21.1886

DOI Artikel:
Die Sammlung Felix
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5792#0363

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2s. Iahrgang.

s 885/86.

Aunstchronik

Nr. H3.

9. 5epteinber.

wochenschrift für Aunst und Aunstgewerbe.

Ankündigungsblatt des verbandes der deutschen Runstgewerbevereine

^erausgeber:

Larl v. tützow und Arthur jDabst

Wien Berlin, W.

Lxxedition:

Leixzig: L. A. Seemann, Gartenstr. t5. Berlin: w. ks. Uühl, JLgerstr. 72.

Die Runstchronik erscheint von Vktober bis Lnde guni wächentlich, im Iuli, August und September nur aller Tage und kostet in verbindung
mit dem Runstgewerbeblatt halbjährlich 6 Mark. — gnserate, L 30 j)f. für die dreispaltige j)etitzeile, nehmen außer der verlagshandlung

Während dcr Sommermonate erscheint die Kunstchronik nnr allcr 14 Tagc.

Inhalt: Die Lammlung Lelix. — Aorrespondenz: Leipzig. — Friedrich Schneider, Der Dom zu Mainz. — Ronkurrenz um Grbauung
eines monumentalen Brunnens in Hamburg. — Aus Danzig. — Dresden: Ausstellung von Studienarbeiten; Rom: Ausstellung. —
Aus Ltuttgart; Llorentiner Domfassade; Monument für Bellini; verschiebung der Donatellofeier. — Frankfurter Runstauktion. — Zeit-
schriften. — Briefkasten. — gnserate.

Die Sammluiig Felix.

61. L. — Als im Jahre 1880 der auch in weiteren
Kreisen bekannt gewordene Katalog der Sammlung
Felix-Leipzig erschien, hielt man jeden Gedanken
daran, daß auch diese kostbare Kollektion dem gemein-
samen Schicksale fast aller Sammlungen, dem Hammer
des Auktionators, verfallen könnte, für ausgeschlossen.
Man wußte, daß Herr Felix glänzende Verkaufsofferten
zurückgewiesen hatte; man wußte, daß Herr Felix nach
wie vor seine Sammlungen durch Ankäufe hervor-
ragender Kunstwerke in opferfreudigster Weise be-
reicherte; man wagte sogar zu hoffen, daß er seine
Sammlungen in irgend einer Form desinitiv seiner
Vaterstadt erhalten und damit dem lobenswürdigen
Vorgange so vieler hochherziger Leipziger Bürger folgen
würde. Nur vereinzelt wurden damals Stimmen laut,
die in der Beröffentlichung des Katalogs einen Vor-
läufer der Versteigerung und ein Mittel, Stimmung
für dieselbe zu machen, erkannten. Leider sollten sie
nur zu sehr recht behalten.

Nachdem schon vor Jahr und Tag die kostbare
Kupserstichsammlung auf dem Wege der Versteigerung
aufgelöst worden, sollen nun die übrigen Abteilungen
des Felixschen Kunstbesitzes folgen; doch steht es, sicherem
Vernehmen nach, noch nicht fest, ob nicht einzelne
Spezialitäten, wie die kleine, aber äußerst fein gewählte
Gemäldegalerie, die Sammlung der Medaillen und
der sich daran anschließenden Medaillonporträts in

Bux, Kehlheimer Stein rc. im Besitz des Herrn Felix
zurückbleiben. Mit einiger Sicherheit darf man
außerdem annehmen, daß manche seiner besten Stllcke,
wie die Rositzer Kette, das Regensburger Kunstschränk-
chen, die prächtige Renaissanceuhr (eine Replik der be-
kannten Uhr in der k. k. Schatzkammer in Wien), und
anderes mehr, wieder ihren Weg nach Leipzig zuriick-
finden werden, da die seiner Zeit dafür bezahlten Preise
bei der heutigen Lage des Kunstmarktes kaum wieder
erzielt werden dürsten. Ob diese hohen Preise über-
haupt berechtigt waren? Uns will es scheinen, als
ob Herr Felix von dem bekannten Häudlerkonsortium
zu unbarmherzig hochgenommen worden wäre — und
vielleicht ist der Berdruß darüber einer der Beweg-
gründe gewesen, welche ihn zur Ausgabe seiner Samm-
lung veranlaßten. Wir werden auf dieses Konsortium,
das wir kurzweg als den „Kölner Kunstring" bezeichnen
möchten — Mitglieder desselben wohnen übrigens auch
anderwärts — noch mehrfach zu sprechen kommen.
Jn Köln wird denn auch die Sammlung versteigert
werden. Der von Herrn Lempertz (Firma I. M.
Heberle) verfaßte Katalog soll, wie wir hören, mit
einer für deutsche Verhältnisse ganz ungewöhulichen
Opulenz ausgestattet werden.

Der größte Teil der Sammlung ist übrigens be-
reits in dem vor sechs Jahren erschienenen, von A. v.
Eye und P. E. Börner verfaßten Kataloge verzeichnet
und wird nebst dem dazugehörigen Bilderatlas in Licht-
drucken vielen unserer Leser bekannt sein. Jndes bieten
diese nicht sonderlich gut gewählten und auch nicht gut
 
Annotationen