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Universität Wien / Institut für Österreichische Geschichtsforschung [Hrsg.]
Kunstgeschichtliche Anzeigen — 1913

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Nr. 1/2
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Dvořák, Max: [Rezension von: Friedrich Winkler, Der Meister von Flémalle und Rogier von der Weyden. Studien zu ihren Werken und zur Kunst ihrer Zeit mit mehreren Katalogen zu Rogier]
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Dvořák, Max: [Rezension von: L. Maeterlinck, Nabur Martins ou le Maitre de Flémalie]
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https://doi.org/10.11588/diglit.51383#0077
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lieh. Zur Klärung der entwicklungsgeschichtlichen Fragen reichen
die erhaltenen Originalbilder der führenden altniederländischen
Meister nicht aus und es ist unerläßlich, die Forschungen auf einer
breiteren Grundlage aufzubauen, wozu, wie Winkler zeigte, viel
davon dienlich sein kann, was bisher als minderwertig wenig be-
achtet wurde, ferner aber eine intensivere Beschäftigung mit Minia-
turen und Tapisserien, worin Winkler ebenfalls im vorliegenden
Buche und in verschiedenen Aufsätzen schöne Ergebnisse erzielte.
Ueberall tritt uns in seinem Buche in der Formulierung und Klärung
der Probleme ein erfreulicher Fortschritt entgegen: in Bestimmungs-
fragen, die mit kritischer Besonnenheit behandelt wurden, in der
Chronologie der Denkmäler, für die die Arbeit vielfach grundlegend
ist, und in der Beleuchtung der historischen Zusammenhänge, deren
Kenntnis besonders durch den scharfsinnigen Nachweis der Ab-
hängigkeit des Meisters von Flemalle von der Schule von Burgund
und des weit ausstrahlenden Einflusses der letzteren auf das Glück-
lichste erweitert wurde,
Wien. Max Dvorak.

L. Maeterlinck, Nabur Martins ou le Maitre
de Flemalle, Bruxelles et Paris, Librairie Nationale d'Art et
d'Histoire 1913, 8°, S. 130. Abb. 58.
Der Autor entdeckte zwischen den Werken des Meisters von
Flemalle und dem Wandgemälde in der alten Boucherie zu Gent
eine so große Uebereinstimmung, daß er glaubt, auf denselben
Künstler schließen zu. können, und da das Fresko wahrscheinlich
von Nabur Martins gemalt wurde, so war eben Nabur Martins der
Meister von Flemalle, in dem wir den wichtigsten Repräsentanten
der Schule von Gent nach Hubert van Eyck zu sehen haben. Das
Wandgemälde ist natürlich nicht vom Meister von Flemalle und
alles andere, was das Buch enthält, ist so weit von jeder Sachkennt-
nis entfernt, daß es sich kaum lohnt, darauf näher einzugehen.
Wien. Max Dvorak.

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