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Universität Wien / Institut für Österreichische Geschichtsforschung [Hrsg.]
Kunstgeschichtliche Anzeigen — 1913

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Nr. 3/4
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Dvořák, Max: [Rezension von: Marie Luise Gothein, Geschichte der Gartenkunst]
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Tietze, Hans: [Rezension von: Karl Lohmeyer, Johannes Seiz, Kurtrierischer Hofarchitekt, Ingenieur sowie Obristwachtmeister und Kommandeur der Artillerie 1717-79]
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https://doi.org/10.11588/diglit.51383#0152
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138

würde der Kultur- und Kunstgeschichte große Dienste leisten und
sicher auch sonst Freunde und Leser finden.

Wien.

Max Dvorak.

Karl Lohmeyer, Johannes Seiz, Kurtrier i-
scher Hofarchitekt, Ingenieur, sowie Obrist-
wachtmeister und Kommandeur der Artillerie
1717—79. Heidelberg 1914. Verlag Carl Winters Universitäts-
buchhandlung.
Es ist schwer, ein Buch wie dieses isoliert ins Auge zu fassen
und seinen speziellen Wert oder Unwert zu erörtern; denn es ist
weniger die literarisch ausgestaltete Fassung eines organischen
Themas als ein Abschnitt einer unermüdlichen und noch nicht ab-
geschlossenen Forschertätigkeit, der sich nur mühsam und wider-
willig in eine halbwegs feste Form zwängen läßt. Wie in L'.s vor
drei Jahren erschienenem trefflichen Stengelbuch — das ich aus
gleichen Ursachen trotz besten Willens und wiederholter Anläufe
nicht zu besprechen imstande war — ist ihm auch diesmal das
Hauptthema der Anlaß, ein verwahrlostes Stück deutscher Kunst-
geschichte von Grund aus umzuackern; an den Helden der Mono-
graphie schließen sich Vater, Bruder und Sohn, Schüler, Mit-
arbeiter und Konkurrenten, seine einzelnen Bauten bilden den
Ausgangspunkt tatsachenstrotzender lokalgeschichtlicher Exkurse
und aus der erstaunlichen Fülle archivalischen Materials, das L.
erschließt, steigen zahllose Namen von ganzen und halben Künst-
lern, von Dekorateuren und Kunsthandwerkern aller Art, In jeder
Anmerkung lauert der Keim einer neuen Monographie und L'.s
tapfere und erfolgreiche Eroberung des rheinischen Barock gleicht
nicht nur der Reinigung eines Augiasstalls von Vorurteilen und Irr-
tümern, sondern noch mehr dem herkulischen Kampf mit dem
lernäischen Drachen, dem sich die abgeschlagenen Köpfe ver-
doppeln; jedem gesicherten Resultate scheinen zwei neue Fragen
zu entsprießen.
Dieses grenzenlose Weiterwuchern, das gerade den Themen
des deutschen Barock eigentümlich ist, könnte gelinde Bedenken
 
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