Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Universität Wien / Institut für Österreichische Geschichtsforschung [Editor]
Kunstgeschichtliche Anzeigen — 1913

DOI issue:
Nr. 3/4
DOI article:
Dvořák, Max: Zur Diskussion über Cimabue
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.51383#0087
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Zur Diskussion über Cimabue.
Von Max Dvorak.
Viele meiner Freunde waren der Meinung, daß ich mich über
Rintelens Antwort auf meine Besprechung seines Giottobuches
ärgern sollte.1) Ich konnte es nicht. Ich halte Rintelens Werk für
eine hervorragende Arbeit und lasse mir die Freude daran auch
nicht durch eine ungnädige Auffassung meines Referates verderben.
So sollen auch folgende Zeilen keine geharnischte Erwiderung in
geläufiger Bedeutung des Wortes sein. Doch in der Sache selbst
geht Rintelen in seiner Replik weit über die Ausführungen seines
Buches hinaus in Behauptungen, die der Sache wegen nicht un-
widersprochen bleiben können.
Es handelt sich um das Cimabueproblem, oder besser gesagt um
einen Teil desselben, der in der Interpretation der berühmten Verse
Dantes über Cimabue und Giotto besteht und von Rintelen als der
Schlüssel der Lösung der Frage angesehen wird.
Die Replik wendet sich in erster Linie gegen Wickhoff, dem
vorgeworfen wird:
1, Dantes Verse schlecht verstanden zu haben, wodurch
2. eine unrichtige Auffassung des Cimabueproblems verursacht
werde, durch die ich mich zu ungerechtfertigten Ausstellungen an
Rintelens Buche verleiten ließ.
Hinter dieser verschiedenen Auffassung einer konkreten Frage
verbirgt sich wohl auch eine prinzipielle Meinungsverschiedenheit.
Doch bleiben wir zunächst bei dem konkreten Fall, bei dem es
sich um die Erklärung der Dantestelle handelt. Bei der wunderbaren
äußeren und inneren Architektonik der Komödie ist selbstver-
') F. Rintelen. Dante über Cimabue. Monatshefte für Kunstwissenschaft 1913
S. 200 f.

1*
 
Annotationen