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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 10.1899

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Joseph, D.: Charles van der Stappen's Werke in Silber und Elfenbein auf der grossen Berliner Kunstausstellung von 1898
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https://doi.org/10.11588/diglit.4879#0011
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CHARLES VAN DER STAPPEN'S WERKE IN SILBER UND ELFENBEIN

empfängt, dessen Vorzüge sich
jedoch in anderen Qualitäten
äussern. Interessant ist die Ent-
stehungsgeschichte des Entwurfs
zum Aufsatz. Gelegentlich eines
Rout, d. h. Empfanges auf dem
Rathause aus festlicher Veran-
lassung, führte der dem Künst-
ler befreundete kunstliebende
erste Bürgermeister der Stadt
Brüssel, Namens Charles Buls,
selbst ehedem Goldschmied, die
Rede auf einen für die Stadt-
tafel notwendigen Tafelaufsatz,
derselbe müsste in erster Reihe
so beschaffen sein, dass der Blick
der gegenübersitzenden Tisch-
genossen durch das Stück nicht
behindert werden dürfte, dass
darin bestimmte Legenden der
Stadt veranschaulicht würden,
ebenso wie dass die Tugenden
des Stadtregiments und die Ge-
werbe der Bewohner zum bild-
lichen Ausdruck gelangten. Das
war das gesprächsweise hinge-
worfene Programm. Noch am
selben Abend nach Ablauf von
ganz kurzer Zeit überreichte
van der Stappen dem Bürger-
meister eine Skizze von dem
Werk, wie er es sich dachte,
und diese Zeichnung blieb im
wesentlichen massgebend für
die weitere Ausführung.

Der Tafelschatz (Abb. 6)
besteht aus einem Zierstück in
der Mitte und zwei Kandela-
bern. Andere nach dem ur-
sprünglichen Plan beabsichtigte
Stücke sind noch nicht ausge-
führt, aber zur späteren Aus-
führung in Aussicht genommen.

Das mittlere Zierstück stellt
sich wie folgt dar: Eine kräf-
tige Säule erhebt sich zwischen
den beiden Blumenbecken, deren
Umwandung mit den verschie-
denen Wappen der Korpora-
tionen und Gewerbe in leichtem
Relief dekoriert ist. Unterhalb
des Frieses an der Vorder- und
Rückseite die Inschrift: Legs
Champion de ville neuve 1887,
und seitlich die Künstlerinschrift:
 
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