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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 10.1899

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4879#0087
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KLEINE MITTEILUNGEN

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Vase, in Silber getrieben von Professor A. Offterdinoer, Hanau.

echtes Material, wofern es nur nicht als Marmor bezw. El-
fenbein eingeschmuggelt würde. Die Ausführungen des
Vortragenden wurden erläutert durch die modernen kunst-
gewerblichen Arbeiten, welche im Saale aufgestellt waren,
sowie durch Vorführung vortrefflicher Lichtbilder, o. SCN.

LÜBECK. Dem in der Hauptversammlung am 4. No-
vember d. J. erstatteten ersten Jahresberichte des
I v Kunstgewerbevereins Lübeck" über 1897/98 ist zu
entnehmen, dass der Verein in gutem Aufblühen begriffen
ist. Neben manchen gelegentlich der Vereinssitzungen vor-
geführten kleineren Ausstellungen, z. B. von Scherrebecker
Webereien, neuen Münchener, Nürnberger und Krefelder
Edelzinnarbeiten, von französischen und deutschen Medaillen
und Plaketten heutiger Künstler u. s. w. hat der junge Verein
im September in der Katharinenkirche eine Ausstellung
von Erzeugnissen älterer, namentlich aber neuerer und
neuester Plakatkunst europäischer und nordamerikanischer
Künstler veranstaltet. Dank der liebenswürdigen Förderung
durch zahlreiche Firmen in Berlin, Hamburg u. s. w., und
namentlich durch das Hamburgische Museum für Kunst und
Gewerbe, konnte die Ausstellung einen guten Oberblick über
Entwicklung und Stand des künstlerischen Plakatstils geben.
Sowohl in die Sammlung des hiesigen Gewerbemuseums als
auch in den Besitz des Kunstgewerbevereins sind aus dieser
Ausstellung manche wertvolle Plakate übergegangen. — Von
den im Berichtsjahre gehaltenen Vorträgen sind, neben
kleineren Mitteilungen (z. B. über den „Schwabenkessel",
von dem die Firma P. Bruckmann & Söhne in Heilbronn a. N.
schöne Photographien dem Vereine zum Geschenk gemacht
hatte, etwa zu nennen die Vorträge des Konservators und
Gewerbeschullehrers M. Metzger „über den heutigen Stand
des Kunstgewerbes", über „neuere Medaillenkunst", über
Metalltreibarbeiten, Geschichte und Technik der Schmiede-

kunst, über die Scherrebecker Webereien. Edelzinnarbeiten
und das Demiani'sche Werk über Edelzinn besprach Konser-
vator Dr. Hach. Ein Diskussionsabend war der Frage über
das Submissionswesen auf kunstgewerblichem Gebiete ge-
widmet, führte aber zu keinen festen Beschlüssen. Der
Verein zählt zur Zeit rund 100 Mitglieder, darunter 7 Damen.
Nach den Neuwahlen vom 4. November d. J. bilden den
Vorstand: Konservator Architekt M. Metzger erster, Bau-
direktor Schaumann zweiter Vorsitzender; Dekorationsmaler
P. Meyer erster, Konservator Dr. Th. Hach zweiter Schrift-
führer; Architekt Barby Kassenführer, Direktor Gebhard
Bibliothekar. Für das Jahr 1899 sind vorab an grösseren
Ausstellungen in Aussicht genommen eine solche von künst-
lerischen Frauenhandarbeiten, ferner von Bucheinbänden,
eventuell von Amateurphotographien. Mit frischem Mute
und guten Hoffnungen darf der Verein in das neue Vereins-
jahr eintreten. —h.
MUSEEN

BRESLAU. Kunstgewerbemuseum. Auf die vom
Magistrat von Breslau ausgegangene Ausschreibung,
betreffend Besetzung der Direktorstelle und eines
Abteillingsvorstehers, sind seiner Zeit eine grosse Anzahl von
Bewerbungen eingelaufen, unter denen sich die verschie-
densten Berufszweige vorfinden. Die Museumsdeputation,
welche die Wahl vorzunehmen hatte, war vor eine schwere
Aufgabe gestellt. Man hatte sich auf einen Kanditaten
schliesslich geeinigt, doch zog dieser im letzten Augenblick
seine Bewerbung zurück, so dass die Wahl auf unbestimmte
Zeit verschoben werden musste, bis eine entsprechende Aus-
wahl unter den vielen Meldungen wieder getroffen wird.
Äusserem Vernehmen nach sind unter den Bewerbern wenige
vertreten, die durch bereits errungene Erfolge Anwartschaft
genug besässen, einen solchen wichtigen Posten auszufüllen;
denn diese Posten sind von eminenter Wichtigkeit. Welch
weites Feld für einen Mann von Wissen und praktischer
Erfahrung, welch eine lohnende Arbeit ist hier zu leisten.
Sollte vielleicht die geographische Lage Breslau auch in
diesem Falle wieder schädlich gewesen sein? Oder die sehr
niedlich bemessenen Gehälter von 5000 bezw. 5600 M.? Es
ist doch wohl anzunehmen, dass dieselben über kurz oder
lang um Bedeutendes erhöht werden. G. SCN.

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AUSSTELLUNGEN
^LORENZ. Unter dem Titel „Galleria italiana d'arte
n c di Industrie artistichc" hat sich zur Förderung ita-
lienischer Kunst eine Gesellschaft gebildet, die durch

Vase, in Silber getrieben von Professor A. Offterdinoer, Hanau.
 
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