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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 10.1899

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4879#0121
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Zierleiste, gezeichnet von Maler Hans Schulze, Berlin.

LEINE MITTEILUNGEN

VEREINE

K

Initial, gezeichnet von Architekt
Edm. Kuntze, Berlin.

ARLSRUHE. Badi-
scher Kunstgewer-
beverein. In der Ge-
neralversammlung vom 22.
Januar d. J. erstattete der
Vorsitzende des Vereins,
Herr Direktor Götz, den
Bericht über die Thätigkeit des Vereins. Vorträge wurden
während des vergangenen Vereinsjahres gehalten vom
Vorsitzenden über „Ägypten" und „Syrien und Palästina",
von Professor Kornhas über „Die Kunst in Cittä di Castello".
Der Verein spendete auch im letzten Jahre wieder 1000 M.
für die Sammlung des Kunstgewerbemuseums. Für die Kunst-
gewerbeschule in Karlsruhe und für die Schnitzereischule in
Furtwangen wurden eine Anzahl Werke als Schulprämien
gestiftet. Zum Zwecke einer Publikation über das badische
Kunstgewerbe sammelte der Verein Illustrationsmaterial bei
Künstlern und Kunstgewerbetreibenden. — Der Vorsitzende
gab ferner eine eingehende Darlegung über die Beteiligung
Badens an der Pariser Weltausstellung im Jahre 1900. Hier-
nach wird unser Land in den Gebieten von Edelmetall,
Keramik, Glasmalerei, Kunstschmiedetechnik, Bronze-, Holz-
schnitz-, Leder-, Elfenbein- und Drechslerarbeit, Stickerei,
kirchliche Kunst, Tapeten und Möbel vertreten sein. Erfreu-
lich ist es namentlich, dass auch eine Anzahl grosser Städte
unseres Landes auf ein diesbezügliches Gesuch sich bereit
erklärt haben, grössere Aufträge an tüchtige Kunsthand-
werker zu erteilen, so Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg,
Rastatt, Freiburg. Anregende Unterstützung und Förderung
werden dem Unternehmen aucli von S. K. H. dem Gross-
herzogs zu teil, insbesondere durch verschiedene Aufträge,
sodann durch Überlassung einer Anzahl wertvoller, im
Lande gefertigter Kunstgegenstände aus höchstdessen Privat-
besitz für die Dauer der Ausstellung. — Einstimmige An-
nahme fand der Vorschlag des Vereinsvorstandes, im Jahre
1902 anlässlich der Feier des fünfzigjährigen Regierungs-
jubiläums des Grossherzogs eine kunstgewerbliche Landes-

Kunstgewerbcblatt. N. F. X. H. 6.

ausstellung zu veranstalten, um einerseits dem heimischen
Kunstgewerbe eine Anregung zu geben, anderseits dem er-
habenen Förderer desselben eine Dankeshuldigung darzu-
bringen. Die Ausstellung soll im jetzigen Schulgebäude
der Kunstgewerbeschule untergebracht werden, da letztere
bis in etwa zwei Jahren in den bereits begonnenen Neubau
übersiedeln kann. Sie wird alle Gebiete des Kunstgewerbes
und der dekorativen Kunst umfassen. Grundbedingung für
jedes auszustellende Werk ist, dass es neu und originell sei
und in vollendeter Technik ausgeführt wird. Die Ausstellung
soll weniger durch grossen Umfang, als durch die Gediegen-
heit ihres Inhalts wirken, daher jeder angemeldete Gegen-
stand sowohl hinsichtlich der Idee als auch der Formge
staltung geprüft werden, so dass die Aufnahme schon als
eine Anerkennung tüchtiger Leistung zu betrachten ist. Die
Dauer der Ausstellung ist auf ein halbes Jahr, von Anfang
Mai bis Ende Oktober, berechnet. Es ist beabsichtigt, dem
geplanten Unternehmen in den nächsten Jahren durch ver-
schiedene vom Kunstgewerbeverein zu veranstaltende Kon-
kurrenzen in den wichtigsten kunstgewerblichen Gebieten
die Wege zu ebnen. M.

KIEL. Zur Förderung der einheimischen Kunstindnstrie
in der Provinz Schleswig-Holstein hat sich ein
Verein gebildet, der nach dem Vorbilde ähnlicher
Vereine in Schweden und Norwegen dahin wirken will, dass
alte, früher im Lande blühende Kunsttechniken wieder auf-
genommen und für die neueren Gebrauchszwecke weiter ent-
wickelt werden. Dieses Ziel soll durch Wanderausstellungen
alter und neuer Kunstarbeiten, durch beratende Anleitung
und Unterstützung tüchtiger Kunsthandwerker, durch Er-
teilung und Vermittlung von Aufträgen zur Ausführung von
Kunstarbeiten und endlich durch Begründung neuer Kunst-
betriebe und Unterrichtsstätten angestrebt werden. Der neue
Verein hat seine Thätigkeit begonnen durch eine Wander-
ausstellung schleswig-holsteinischer Kunstgewerbe, die mit
alten und neuen Hautelissearbeiten, Beiderwandgeweben und
Knüpfarbeiten reich beschickt ist und ein vollständiges Bild
der einstigen Blüte der kunstvollen Handweberei in Schleswig-
 
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