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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 10.1899

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Schubring, Paul: Die Kunst im Buchdruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.4879#0195
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DIE KUNST IM BUCHDRUCK

DRITTCR ^TAGc

I. THEIL.

Symphonie pathetique Nr. VI

H-moll, Opus 74

von P Tschaikowsky

Adagio, Allegro non troppo. — Allegro con graria. — Allegro
molto vivace. — Finale. Adagio lamentoso.

Violin- Concert

von Felix Mendelssohn.

Herr Pablo de Sara6ate.

Allegro molto appassionato. — Andante. Allegro non troppo.
Allegro molto vivace.

Wanderers Sturmlied

für 6 stimmigen Chor und Orchester

von Richard Strauss

Wen du nicht verlassest, Genius,
Nicht der Regen, nicht der Sturm
Haucht ihm Schauer übers Herz."
Wen du nicht verlassest, Genius,
Wird dem Regengewölk,
Wird dem Schlossensturm
Entgegen singen
Wie die Lerche,
Du da droben.

Den du nicht verlassest, Genius,

Wirst ihn heben übern Schlammpfad

Mit den Feuerflügeln:

Wandeln wird er

Wie mit Blumenfüssen

Ueber Deukalions Flutschlamm,

Python tödtend, leicht, gross.

Pythius Apollo.

Den du nicht verlassest, Genius,
Wirst die woll'nen Flügel unterspreiten,
Wenn er auf dem Felsen schläft,
Wirst mit Hüterfittigen ihn decken
In des Haines Mitternacht.

37

Aus dem Programm des niederrheinischen Musikfestes zu Düsseldorf i8g6. Druck von L. Schwann in Düsseldorf; Buchschmuck von B. Pankok.

Foligno waren vertreten. Man war davon ergriffen,
mit wie einheitlichem künstlerischen Takt ein ganzes
Volk an verschiedenen Stellen unabhängig von ein-
ander in gleicher Weise gewissen Gefahren wider-
steht, die in der Abwandlung der reinen Flächen-
anschauung zur plastischen oder gar architektonischen
Anordnung bestehen würde.

Von der französischen Buchkunst jener Tage ist
nicht viel Besonderes zu sagen; sie hinkt wie die
ganze französische Kunst hinter der italienischen
Renaissance um mehr als fünfzig Jahre hinterher;
und ferner ist die Type auch hier von Deutschland
importiert, Immerhin sind die Livres d'heures jener

spätgotischen Zeit zu erwähnen, die eine letzte Aus-
strahlung der alten Miniaturkunst der Schreiberstuben
bedeuten. Im 16. Jahrhundert wurden dann Paris
und Lyon Druckcentren; in Qeoffroy Tory fand sich
ein Mann, der den Geist der italienischen Buchkunst
erfasste und entschlossen und selbständig fortbildete.
Auch er bestrebt sich, grosse schwarze Flächen, die
allzu fleckenartig aussehen würden, zu vermeiden und
sie durch eingestreutes weisses Rankenwerk zu lichten.
Fast 150 Jahre folgen dann, die für die Buch-
kunst jedenfalls keinen Fortschritt, höchstens ein mattes
Festhalten an dem errungenen sozusagen eisernen
Bestand bedeuten. Abgesehen von einer kurzen
 
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