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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 14.1903

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Kleine Mitteilungen
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KLEINE MITTEILUNGEN

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tive in Pastellen, Ölgemälden und Radierungen aus
der südmährischen Ebene holt. Eine Reihe seiner
besten Bilder ging in Brünner Privatbesitz über.

REICHENBERG. Das Nordböhmische Gewerbe-
museum in Reichenberg bereitet soeben eine
Ausstellung von Miniaturen vor.

WETTBEWERBE

KIEL. Preisausschreiben um ein Diplom für den
Kunstgewerbeverein in Kiel, ausgeschrieben für
deutsche Künstler. Die Entwürfe, Hoch- und
Querformat, 33 : 35 cm, sollen das Kieler Stadtwappen
mit Mauerkrone aufweisen, im übrigen sollen die An-
deutungen der Beziehungen zum Kunstgewerbe den
Bewerbern überlassen bleiben. Die Vervielfältigung soll
durch Lichtdruck geschehen. Ausgesetzt sind 300 M.,
die ganz oder in mehreren Preisen zur Verteilung ge-
langen sollen. Einzusenden bis zum 15. August d. J.
an das Direktorium des Thaulow-Museums in Kiel.

-u-

NÜRNBERG. Preisausschreiben um Entwürfe
von Korbmöbeln für Landhäuser, ausgeschrieben
im Auftrage des Königlich Bayerischen Staats-
ministeriums des Innern durch die Kunstgewerbeschule
für alle in Deutschland lebenden Künstler. Ausgesetzt
sind drei Preise von 500, 300 und 200 M., die auch
in anderer Weise verteilt werden können. Dem Preis-
gericht gehören unter anderen an die Herren: Direktor
Fr. Prochier, Professor W. Behrens, Oberbaurat von
Kramer in Nürnberg, sowie Baurat H. Grässel in
München. -u-

NÜRNBERG. Bei dem vom Bayerischen Ge-
werbemuseum veranstalteten Wettbewerb zur
Erlangung künstlerischer Entwürfe zu charak-
teristischen Holzspielsachen gingen als Sieger hervor:
Für Kinderstubenmöbel: Karl Kunst, München, Otto
Geigenberger, München, Karl Reimann, München,
Richard Müller, Wien. Für Kasperltheater: Ivo Pu-
hanny, Baden-Baden. Für Stadt zum Aufstellen,
Schäferei, Försterei, Arche Noä und Soldaten:
H. H. Bauer, München, August Geigenberger, Wasser-
burg a. I., Karl Soffel, Schieissheim, Beruh. Halbreiter,
München, Marie v. Uchatius, Wien. Für Schaukel-
pferd: Paul Maienfisch, Dresden. Für Bauernhochzeit:
Fritz Kleinhempel, Dresden. Die Höhe der Preise
bewegte sich zwischen 200 und 50 Mark. Als Preis-
richter waren thätig die Herren: Kunstmaler Georg
Kellner, Bildhauer Philipp Kittler, Professor und Kunst-
maler L. Kühn, Oberbaurat v. Kramer, Lehrer Dr.
F. Nüchter, Kaufmann W. Preu, Assistent am Ger-
manischen Museum Dr. phil. W. Bredt (an Stelle des
in Urlaub befindlichen Professor Dr. Ree). Es be-
teiligten sich an dem Wettbewerbe 114 Konkurrenten
aus den verschiedensten deutschen Städten; auch im
Auslande lebende deutsche Künstler nahmen teil. Die
Gesamtzahl der eingelaufenen Arbeiten betrug 184.

BÜCHERSCHAU

Möbel, 20 Blatt, Entwurf im Massstab 1:10 von
Ad. Beuhne, Oberlehrer an der staatlichen Kunst-

gewerbeschule in Hamburg. Hamburg, Boysen &

Maasch. Preis 15 Mark.
Derselbe Künstler, von dem die Entwürfe her-
rühren, die unser Blatt auf Seite 193 und 194 bringt,
hat in diesem Vorlagenwerke eine Reihe von Ent-
würfen zu Möbeln und Zimmereinrichtungen gebracht,
die den Forderungen des Holzes, im Gegensatz zu
so vielen Arbeiten der neueren Zeit, voll Rechnung
tragen. Die Darstellung, ähnlich der unserer Abbil-
dungen, ist eine gesunde und klare, der Massstab 1:10
überall beibehalten. Wenn auch nicht alles ganz
einwandsfrei ist, so weiss doch der Künstler, der in
seinen Entwürfen die Formen der altnordischen Holz-
kunst bevorzugt, von jeder Ausschreitung sich fern
zu halten. —r

Vorlagen in Metall (Galvanoplastik) von Rudolf
Mayer, Professor an der Kunstgewerbeschule in
Karlsruhe, für Kleinplastiker (Ziseleure, Graveure,
Modelleure u. s. w.) mit Motiven verschiedener
Pflanzen nach der Natur nebst figürlichen Zuthaten
ins Relief übersetzt.
Diese Vorlagen, welche nach den Originalmodellen
(Treibarbeiten) des Künstlers galvanoplastisch, also
Faksimile hergestellt sind, sollen nicht allein zum
Kopieren durch den Schüler dienen, sie sollen vor
allem dem Lehrer wie dem künstlerischen Leiter in
der Werkstätte zur Erläuterung bei ähnlichen Auf-
gaben betreffs der Reliefbehandlung und Raumaus-
füllung dienen. Dementsprechend ist die Wahl und
Behandlung der Motive gewählt. Die Vorlagen sind
in der Metallfarbenwirkung recht lebhaft behandelt
und können deshalb auch im Zeichenunterricht für
farbige Darstellung gute Verwertung finden. Die
ganze Kollektion von 12 Stück, von denen wir einige
in der halben Grösse des Originals in Abbildung
bringen, ist von der galvanoplastischen Kunstanstalt
in Geisslingen zum Preise von 110 M. zu beziehen

—r.

ZU UNSERN BILDERN

Wir brachten in Heft 12 des vorigen Jahrgangs
einen Aufsatz über das Hamburger Kunstgewerbe,
dem eine grössere Anzahl Abbildungen von Arbeiten
aus Hamburger Werkstätten beigegeben waren. Wir
lassen diesen heute als Ergänzung eine weitere Reihe
solcher Abbildungen folgen. Auf Seite 185 sind drei
Bucheinbände von Wilhelm Rauch abgebildet, zu-
nächst ein Einband zu Bode: Kunst und Kunstgewerbe.
In Handvergoldung überzieht den ganzen Deckel ein
einfaches Liniensystem aus drei stets parallel laufenden
Linien, in dessen drei Lücken anmutig wirkende
Reihungen der Wappen der Kunst in rotem Leder mit
Silberdruck und des Kunstgewerbes in blauen Linien
mit Gold auf dunkelgrünem Grundleder sich ein-
fügen. Die ruhig vornehm wirkende Zeichnung des
zweiten abgebildeten Einbandes rührt von Van de
Velde selbst her. Auf dunkelrotem Grundleder bilden
eine Reihe parallellaufender Goldlinien mit besonderer
Betonung der Ecken eine Einrahmung des den Titel
tragenden Mittelfeldes. Der dritte Einband ist in hell-
braunem Leder mit Handvergoldung und Lederauf-

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