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III. JAHRGANG

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INSERATENTEIL DER KUNSTWELT

HEFT 1

OSTIA.

Der ausgezeichnete Archäologe Raimondo
Lanciani, der früher die Ausgrabungen in Ostia
geleitet hat, berichtet im Athenäum über die
allerjüngsten Fortschritte, die diese großartige
Freilegung eines „Pompeji vor den Toren Roms"
gemacht hat. Die wichtigste unter den neuesten
Entdeckungen ist die, daß gegen Ende des i.
oder zu Anfang des 2. nachchristlichen Jahr-
hunderts der größte Teil von Ostia um 4 oder
5 Fuß über sein hisheriges Niveau erhöht wurde.
Diese drastische Maßregel, die die Vernichtung
ungeheurer Werte einschloß, muß durch das
Verschlammen der Mündung und des Deltas
des Tiber notwendig geworden sein. Da das
Meer sich immer weiter zurückzog und die Küste
beständig anwuchs, wurde dadurch ein langsames,
aber stetiges Höherwerden des Wasserspiegels
des Tiber verursacht und eine drohende Über-
schwemmungsgefahr hervorgerufen. So blieb denn
nichts anderes übrig, als die alte Stadt zu zer-
stören und eine neue in größerer Höhe zu er-
bauen, ein gewaltiges Unternehmen, das in den
Tagen Domitians begonnen und unter Hadrian
vollendet wurde, wie ein Denkmal zu Ehren
dieses Kaisers verkündet.

Zwischen dem neunten und zehnten Meilen-
stein der Via Ostiensis unter der schönen alten
Brücke, die Ponte della Rifolta genannt wird,
legte man Spuren eines primitiven Weges frei,
der aus dem 4. vorchristlichen Jahrhundert
stammt. Diese ehrwürdige Relipuie vergangener
Zeiten, der Zeuge der ersten Verbindung zwischen
Rom und dem Meer, besteht aus zwei parallelen
Mauern von Tuffsteinblöcken. Die Straße war
später von Grabdenkmälern eingerahmt, die be-
rühmten Geschlechtem gehörten. Auch von dem
gewaltigen Aquädukt, der Ostia mit einer Fülle
von Wasser versorgte, sind Teile aufgefunden
worden.

Merkwürdig modern mutet die Polizei- und
Feuerwehrstation von Ostia an, die man nunmehr
ganz freigelegt hat. Stationiert war hier eine
Centime, die aus den sieben in Rom stationierten
Kohorten auf sechs Monate ausgewählt wurde.
Die Kasernen sind noch so gut erhalten, daß
man sie heute noch benutzen könnte, wenn man
ein neues Dach aufsetzte. Auf dem Forum der
Ceres, dem Getreidemarkt, konnte man noch die
Anlage eines Gartens auf Grund der marmornen
Einfassungen feststellen, mit denen jeder Rasen -

(Fortsetzung auf Seite III)

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