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Kurth, Ferdinand Max [Mitarb.]; Reichard, Mea [Mitarb.]
Das Kunsttheater: Zeitschrift für künstlerische Kultur — 1902

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Kurth, Ferdinand Max: Träumer des Glücks
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https://doi.org/10.11588/diglit.65889#0081

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Jüngling
du haſt wohl einen guten herrn,
biſt ihm ergeben und dienſt ihm gern?

Mädden
Don herzen! Er iſt mein Gott und mein helch;
so ſchön — wie kühn / curchzieht er die welt
Und hat mit des Schwertes wuchtigen hieben
den frechſten feind in den 6rund getrieben!

Jüngling
Ja‚ tlas iſt herrlich; an ſeinen Meiſtern
den sinn — jum siege ju begeiſtern!
Ich darf nicht Speere noch Schwerter ſchwingen;
zur harfe muß ich gar gramlich ſingen
der frau die ſich vor Kummer verzehrt
Und nach dem Jugendgeliebten begehrt - - -

Madchen
wir kehren zurück aus blutiger chlacht
Und haben viel beute heimgebracht˖
wir könnten Könige ergetzen
Mit perlen⸗ bolcl⸗ und Rubinenſchãatzen ˖
wir haben der Sünche das haus gefegt:
Ein zauberſchloß in Trümmer gelegt!
das war ein tückiſches höhnen und drangen,
wir mußten Auader nach Auader ſprengen.
wir drangen höher — da wurde es freier /
wir kämpften gegen Nebel und Schleier-
Als unſer führweib den fluch beſprach /
Und der Bann des verzauberten schlolles zerbrach /
Als der erſte Knappe das Chor überftieg —
Da triumpfierten wir jubelnd: Sieg!!
das Innre des Schloſſes lag unverwahrt /
der giftige Spuk war krhſtallen erſtarrt.
Jetzt ruht der nitter von kampf und hitze
Unten im Thal auf grünem Siße-

Jüngling
willſt deinem Sieger nun Kränze winden?
 
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