Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz (1.1925)

Geleilwort

Das Kurpsälzer Jahrbuch kann gerade zum 200jährigen Ge-
denktag der Geburt des pfälzischen Kursürsten Karl Theodor
erscheinen, der am lebendigsten im Dolksempfinden seiner Lande
weitergelebt hat. Er hat auch am längsten von allen Psälzer
Dynasten regiert, und weitausstrahlend waren seine Verdienste um
die Kunst und Kultur und auch, was zumeist in der heutigen Psalz
übersehen wird, um das Aufblühen der jetzt gewaltigen Industcie
am Mederrhein, wo sich unter seiner glücklichen Regierung ein
auherordentlicher bürgerlicher Wohlstand entfalten konnte und selbst
eine künstlerische Kultur, einmal unabhängig vom Hose, entwickelt
hat. Er ist so im weitgehendsten Sinne ein Kulturträger der Lande
geworden, die der Rhein durchströmt, und bis aus den heutigen
Tag grünt die damals ausgeworfene Saat weitec.

So mag das Erscheinen des Kurpfälzer Sahrbuchs gerade in
der -Zeit seines IZedenktages als ein glückliches Omen für das
lange Weiterblühen, füc eine Wirksamkeit angesehen werden. die
in all die einst ein weites Land umspannenden Gebiete der alten
Kurpfalz hineingceifen soll, um so mit der Zeit ein getreues Abbild
des Pfälzer Dolkes, seines Charakters, seiner überreichen Kultur
und seines Unternehmungsgeistes abzugeben.

Heidelberg, 24. Oktober 1924.