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Wie Lberbach M Kurpfal^ kam.
Don Dr. Weih-Eberbach.
Eberbach gehöcte nichi zu den ältesten Desitzungen der Kur-
pfalz. Ehe es zu einem Teil ihres festen Bestandes wurde, hatte
es schon ein Stück Geschichte hinter sich.
Der Anfang dieser srühesten Geschichte Eberbachs ist freilich
in Dunkel gehüllt. Wir haben wohl dücftige Anhaltspunkte für
die iLermutung, daß eine Eberbachsr Mark und Zent schon
vor Ende des ersten Sahrtausends unserer Zeitrechnung bestand,
aber urkundlich wird oon den Orten, die ihr später zugehörten,
so frühe nuc Jgelsbach (795) genannt. Dah eine Siedlung
„Sberbach" damals schon bestand, kann nicht als erwiesen bs-
trachtet werden, selbst dann nicht, wenn wic annehmen, daß die
Zent schon darnals die „Eberbacher" hieh. Der Name könnte
ja auch lediglich daher cühren, daß die Gerichtsstätte sich in der
Aähe des „Sberbaches" (heute „Holderbach") befand. Oinmerhin
ist es nicht unwahrscheinlich, daß gerade an dec Stätts, ans die
die Zugänge der meisten Zentorte zum Aeckar mündeten, sich schon
frühe auch eine Siedelung befand, fceilich nicht innerhalb des
jetzigen Stadtkernes, dessen Boden damals noch nicht endgültig
dem Aeckar abgewonnen sein mochte, sondern etwas weitsr nörd-
lich. am Ausgange des Dales der Ebecbach, des jstzt sog. Mühl-
grundes und damit dicht unterhalb der Höhe, auf der die Burg
Eberbach erbaut wurde.
2luch über die Erbauung der Burg haben wir keine urkund-
liche Nachricht. Wic können lediglich vecmuten, daß ihr ältester
Teil von den Bischöfen von Worms erbaut wucde, dis — an-
geblich schon seit König Dagobert — Besitzec des großen Bann-
forstes im Odenwald wacen und dazu im Zahre 1O26 noch das
Grafenamt in dec Wingarteiba erhalten hatten. Dieser ältest?
Burgteil wucde aber schon frühe durch Feuer beschädigt und in
der Hauptsache durch einen Neubau ecsetzt, der der zweiten Hälfte
des 11. Zahrhundects anzugehöcen scheint. 2lus der gleichen
Zeit etwa stammt eine weitere und größere Abteilung dsc Durg,
Wie Lberbach M Kurpfal^ kam.
Don Dr. Weih-Eberbach.
Eberbach gehöcte nichi zu den ältesten Desitzungen der Kur-
pfalz. Ehe es zu einem Teil ihres festen Bestandes wurde, hatte
es schon ein Stück Geschichte hinter sich.
Der Anfang dieser srühesten Geschichte Eberbachs ist freilich
in Dunkel gehüllt. Wir haben wohl dücftige Anhaltspunkte für
die iLermutung, daß eine Eberbachsr Mark und Zent schon
vor Ende des ersten Sahrtausends unserer Zeitrechnung bestand,
aber urkundlich wird oon den Orten, die ihr später zugehörten,
so frühe nuc Jgelsbach (795) genannt. Dah eine Siedlung
„Sberbach" damals schon bestand, kann nicht als erwiesen bs-
trachtet werden, selbst dann nicht, wenn wic annehmen, daß die
Zent schon darnals die „Eberbacher" hieh. Der Name könnte
ja auch lediglich daher cühren, daß die Gerichtsstätte sich in der
Aähe des „Sberbaches" (heute „Holderbach") befand. Oinmerhin
ist es nicht unwahrscheinlich, daß gerade an dec Stätts, ans die
die Zugänge der meisten Zentorte zum Aeckar mündeten, sich schon
frühe auch eine Siedelung befand, fceilich nicht innerhalb des
jetzigen Stadtkernes, dessen Boden damals noch nicht endgültig
dem Aeckar abgewonnen sein mochte, sondern etwas weitsr nörd-
lich. am Ausgange des Dales der Ebecbach, des jstzt sog. Mühl-
grundes und damit dicht unterhalb der Höhe, auf der die Burg
Eberbach erbaut wurde.
2luch über die Erbauung der Burg haben wir keine urkund-
liche Nachricht. Wic können lediglich vecmuten, daß ihr ältester
Teil von den Bischöfen von Worms erbaut wucde, dis — an-
geblich schon seit König Dagobert — Besitzec des großen Bann-
forstes im Odenwald wacen und dazu im Zahre 1O26 noch das
Grafenamt in dec Wingarteiba erhalten hatten. Dieser ältest?
Burgteil wucde aber schon frühe durch Feuer beschädigt und in
der Hauptsache durch einen Neubau ecsetzt, der der zweiten Hälfte
des 11. Zahrhundects anzugehöcen scheint. 2lus der gleichen
Zeit etwa stammt eine weitere und größere Abteilung dsc Durg,