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Zizler, Josef: Die neuere städtebauliche Entwicklung in Mannheim
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.30706#0207
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Die neuere stcidtebauliche Lntwicklung
in Mannheim.
Don Stcidtoberbaurat Z i z l e r - Mannhetm.
Die unfreiwillige Ruhepause, die die Kciegsjahre dem Wachs-
tum der Grohstädte auferlegt haben, wird man schon heute als
einen Wendepunkt in der städtebaulichen Entwick-
lung bezeichnen dürfen. Mcht in dem Sinne, als ob vorher-
gesagt werden könne, dah dte Entwicklung der Grohstädte als
abgeschlossen zu betrachten sei, odsr dah sie mindestens wesentlich
langsamer vor sich gehen würde wie vor dem Kriege. Denn über
das Tempo der baulichen Erweiterung der Städte, die von der
wirtschaftlichen Gesundung des Reiches abhängt, läßt sich nichts
prophezeien. Von einem Wendepunkt darf aber insofern ge-
sprochen werden, als das Mld des Stadtbebauungsplanes, seine
innere Struktur und die ihm innewohnende Kulturgesinnung von
anderer 2lrt sein werden wis früher. Das kennzeichnende Grund-
motiv, das alle anderen Fragen an Dedeutung überragt, liegt
heute in einer wesentlich anders gerichteten Freiflächenpo-
litik. Oeffentliche Grünslächen, die der Erholung dienen sollten,
kannten die Bebauungspläne der früheren Jahrhunderte über-
haupt nicht. Erst im 19. tZahrhundert erscheinen im Weichbild
der Stadt neben den Schlohparkanlagen des 18. Jahrhunderts,
die erst nach und nach der Bürgerschaft allgemein zugänglich
gemacht wurden, Erholungsplätze, zusammenhanglos verstreut,
meistens kleineren Ausmahes. And nur dort, wo gewisse Ge-
gebenheiten der Landschaft, wie bei Anlage des Waldparks in
Mannheim, oder die Rmwandlung von Festungsgelände zur Frei-
haltung vvn Grünslächen herausforderten, erstanden Erholungs-
anlagen gröheren Stiles. Die vorausschauende syste-
matische Einflechtung weiter dem Spaziergang dienendec Er-
hvlungsflächen in den Debauungsplan, die bewuhte Durch-
dringung des Stadterweiterungsgeländes mit
einem Aetz von Grünflächen, die die einzelnen Stadtteile
Die neuere stcidtebauliche Lntwicklung
in Mannheim.
Don Stcidtoberbaurat Z i z l e r - Mannhetm.
Die unfreiwillige Ruhepause, die die Kciegsjahre dem Wachs-
tum der Grohstädte auferlegt haben, wird man schon heute als
einen Wendepunkt in der städtebaulichen Entwick-
lung bezeichnen dürfen. Mcht in dem Sinne, als ob vorher-
gesagt werden könne, dah dte Entwicklung der Grohstädte als
abgeschlossen zu betrachten sei, odsr dah sie mindestens wesentlich
langsamer vor sich gehen würde wie vor dem Kriege. Denn über
das Tempo der baulichen Erweiterung der Städte, die von der
wirtschaftlichen Gesundung des Reiches abhängt, läßt sich nichts
prophezeien. Von einem Wendepunkt darf aber insofern ge-
sprochen werden, als das Mld des Stadtbebauungsplanes, seine
innere Struktur und die ihm innewohnende Kulturgesinnung von
anderer 2lrt sein werden wis früher. Das kennzeichnende Grund-
motiv, das alle anderen Fragen an Dedeutung überragt, liegt
heute in einer wesentlich anders gerichteten Freiflächenpo-
litik. Oeffentliche Grünslächen, die der Erholung dienen sollten,
kannten die Bebauungspläne der früheren Jahrhunderte über-
haupt nicht. Erst im 19. tZahrhundert erscheinen im Weichbild
der Stadt neben den Schlohparkanlagen des 18. Jahrhunderts,
die erst nach und nach der Bürgerschaft allgemein zugänglich
gemacht wurden, Erholungsplätze, zusammenhanglos verstreut,
meistens kleineren Ausmahes. And nur dort, wo gewisse Ge-
gebenheiten der Landschaft, wie bei Anlage des Waldparks in
Mannheim, oder die Rmwandlung von Festungsgelände zur Frei-
haltung vvn Grünslächen herausforderten, erstanden Erholungs-
anlagen gröheren Stiles. Die vorausschauende syste-
matische Einflechtung weiter dem Spaziergang dienendec Er-
hvlungsflächen in den Debauungsplan, die bewuhte Durch-
dringung des Stadterweiterungsgeländes mit
einem Aetz von Grünflächen, die die einzelnen Stadtteile