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Zohann Zakob Rischer, ein Vorarlberger
Baumeister in der Pfah.
Don Karl L o h m e h e r - Heidelberg.
In dem zu Ende gehenden 17. Jahrhundert ecschemt im
älmkreis eines »Arnnä Zejbuenrs" unter den in Südwestdeutschland
tätigen Architekten, des Meisters der lRastatter Residenz, Do-
menico Egidio Rossi, ein Vorarlberger Werkmeister, 2o-
hann Sakob Vischer, aus dem Bregenzischen.
Dah er nicht unbedeutend war, zeigt eine Art Eisersucht, mit
der der bedeutends und heißblütige Jtaliener den damals erst im
Ausstieg befindlichen Meister verfolgts, in dsm er einen Kon-
kurrenten witterte. Durch diese Derfolgungen, die sich bis zu Miß-
handlungen steigerten, bewogen, verlieh lRischer das badische
Gebiet, um sich der neu aus den Trümmern aussteigenden kuc-
pfälzischen Residenz Heidelberg zuzuwenden, da iRossi ver-
heißen hatte, „ihm den Hals und alle Glieder zu zerbrechen",
wenn er sich unterfange, weiter in badischem Gsbiete zu arbeiteiw.
Werfen wic nun vorerst einen kurzen Blick auf sein Leben und
seine Tätigkeit in diesen Gegenden und in der Frühzeit, bevor wir
uns seinen Kurpsälzer Bauten zuwenden, die ec in einer solchen
Eigenart und Kcaft ecstehen ließ, dah er es nicht vsrdient, so vec-
gessen zu sein, wie er bisher war. — Denn erstmals stieg auch er
aus den lange verstaubten und unbeachteten Aktsn der Darockzeit
wieder empoc, als sein größerer Widersacher Rossi von neuem
samt der iRastattec iResidenz in all ihrer besonderen Vedeutung in
die Kunstgeschichte eingesührt werden konnten, und seitdem beginnt
sich auch das Dunkel um ihn allgemach zu lichten und ein bedeut-
samer Vau nach dem andecn kann ihm zugeschrieben wecden.
Iohann Iakob lRischer wucde als Sohn eines Jakob
lRischer (der Aame wechselt öfter in lRüscher, lRischar, Mschard
^ Dgl. Lohmeher, I. Deiträge zur Baugeschichte des Rastatter Schlvsses.
II. Die Deschwerde des Bau- und Werkmeisters Johann Jakob Rischer
gegen den Architekten und Jngenieur Rosfi, „Z. f. d. Geschichte des Ober-
rheins", Rr. 27, S. 299 ff., daselbst die Berweise und die weitere Literatur.
Zohann Zakob Rischer, ein Vorarlberger
Baumeister in der Pfah.
Don Karl L o h m e h e r - Heidelberg.
In dem zu Ende gehenden 17. Jahrhundert ecschemt im
älmkreis eines »Arnnä Zejbuenrs" unter den in Südwestdeutschland
tätigen Architekten, des Meisters der lRastatter Residenz, Do-
menico Egidio Rossi, ein Vorarlberger Werkmeister, 2o-
hann Sakob Vischer, aus dem Bregenzischen.
Dah er nicht unbedeutend war, zeigt eine Art Eisersucht, mit
der der bedeutends und heißblütige Jtaliener den damals erst im
Ausstieg befindlichen Meister verfolgts, in dsm er einen Kon-
kurrenten witterte. Durch diese Derfolgungen, die sich bis zu Miß-
handlungen steigerten, bewogen, verlieh lRischer das badische
Gebiet, um sich der neu aus den Trümmern aussteigenden kuc-
pfälzischen Residenz Heidelberg zuzuwenden, da iRossi ver-
heißen hatte, „ihm den Hals und alle Glieder zu zerbrechen",
wenn er sich unterfange, weiter in badischem Gsbiete zu arbeiteiw.
Werfen wic nun vorerst einen kurzen Blick auf sein Leben und
seine Tätigkeit in diesen Gegenden und in der Frühzeit, bevor wir
uns seinen Kurpsälzer Bauten zuwenden, die ec in einer solchen
Eigenart und Kcaft ecstehen ließ, dah er es nicht vsrdient, so vec-
gessen zu sein, wie er bisher war. — Denn erstmals stieg auch er
aus den lange verstaubten und unbeachteten Aktsn der Darockzeit
wieder empoc, als sein größerer Widersacher Rossi von neuem
samt der iRastattec iResidenz in all ihrer besonderen Vedeutung in
die Kunstgeschichte eingesührt werden konnten, und seitdem beginnt
sich auch das Dunkel um ihn allgemach zu lichten und ein bedeut-
samer Vau nach dem andecn kann ihm zugeschrieben wecden.
Iohann Iakob lRischer wucde als Sohn eines Jakob
lRischer (der Aame wechselt öfter in lRüscher, lRischar, Mschard
^ Dgl. Lohmeher, I. Deiträge zur Baugeschichte des Rastatter Schlvsses.
II. Die Deschwerde des Bau- und Werkmeisters Johann Jakob Rischer
gegen den Architekten und Jngenieur Rosfi, „Z. f. d. Geschichte des Ober-
rheins", Rr. 27, S. 299 ff., daselbst die Berweise und die weitere Literatur.