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(Zeittafel bemerkenswerter Lreignifse.
Zusammengestellt für die Zeit vom I. Januar bis 3l. Juli IS24.
Don Karl H e b e r t - Heidelberg.
Januar 1: Bei 12 Grad Kälte, Schnee und Eis sind wir ins Jahr 1924
eingetrcten.
Januar 13: Jm hohen Alter von 92 Jahren ist in Heidelberg der Prof.
i. N. Dr. Georg Quincke gestorben. Gr hat als Aachfolger von Helm--
hcltz ein Menschenalter hindurch an der Heidelberger Llniversität
gelehrt.
Januar 23: Die Heidelberger Strahenbahn, die in den schlim-
men Jnflationszeiten ihren Betrieb eingestellt und in den kalten, stür-
mischen Wintermonaten von Pielen schmerzlich vermiht wurde, fährt seit
heute wieder auf den Stadtlinien.
Fcbruar 23/24: Der Zweigausschuh Daden des Derbandes für deutsche
Iugendherbergen hält in Heidelberg seine Hauptversanim-"
lung ab.
Februar 24: Heidelberg, die einstige Hauptstadt Ler Kurpfalz- feiert den
Pfalzhilfstag in würdiger Weise durch eine Kundgebung in der
festlich geschmückten Stadthalle. Oberbürgermeister Dr. iWalz gibt dem
Treuegelöbnis der Heidelberger Bevölkerung Ausdruck; der tapfere
Berteidiger der Rechte der Pfälzer, Ritter vonEberlein, hält die
Festrede, in der er sich mit den Endzielen der französischen Aheinpvlitik
befahte. Die Aede wirkte wie ein frischer Zug und machte die Kund-
gebung zu einem weihevollen Akt.
März 2: Das von der Ortsgruppe Mannheim-Ludwigshafen des Ver-
bandes südwestdeutscher Presse im Aibelungensaal des Rosengartens
in Mannheim veranstaltete Pressefest gestaltete sich zu einer pvlitisch
bedeutsamen Kundgebung für die freie Pfalz und den
freien Ahein. Reichspräsident Ebert, der mit mehreren Aeichs-
ministern und andern Staatsrepräsentanten dem Feste beiwohnt, gedenkt
in einer Ansprache des treuen Ausharrens der Pfälzer. Sein Wort
„Die Pfalz ist deutsch, kerndeutsch und will es bleiben" findet stürmischen
Widerhall in der von mehreren Tausenden besuchten Dersammlung.
März 6: Der gesamten Belegschaft der Badischen Anilin- und
Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh. wurde gekündigt und der
Detrieb stillgelegt. Die Arbeiterschaft hatte gegen die Einführung
der neunstündigen Arbeitszeit eine Protestversammlung abgehalten,
nach deren Beendigung es zu Gewalttätigkeiten und Zerstörungen kam,
die nach der Erklärung der Direktion die ordnungsmäßige Weiterführung
des Betriebs unmöglich machte. Das Berhalten radikaler Slemente
hatte die Ausschlietzung von nahezu 22 222 Arbeitern zur Folge.
(Zeittafel bemerkenswerter Lreignifse.
Zusammengestellt für die Zeit vom I. Januar bis 3l. Juli IS24.
Don Karl H e b e r t - Heidelberg.
Januar 1: Bei 12 Grad Kälte, Schnee und Eis sind wir ins Jahr 1924
eingetrcten.
Januar 13: Jm hohen Alter von 92 Jahren ist in Heidelberg der Prof.
i. N. Dr. Georg Quincke gestorben. Gr hat als Aachfolger von Helm--
hcltz ein Menschenalter hindurch an der Heidelberger Llniversität
gelehrt.
Januar 23: Die Heidelberger Strahenbahn, die in den schlim-
men Jnflationszeiten ihren Betrieb eingestellt und in den kalten, stür-
mischen Wintermonaten von Pielen schmerzlich vermiht wurde, fährt seit
heute wieder auf den Stadtlinien.
Fcbruar 23/24: Der Zweigausschuh Daden des Derbandes für deutsche
Iugendherbergen hält in Heidelberg seine Hauptversanim-"
lung ab.
Februar 24: Heidelberg, die einstige Hauptstadt Ler Kurpfalz- feiert den
Pfalzhilfstag in würdiger Weise durch eine Kundgebung in der
festlich geschmückten Stadthalle. Oberbürgermeister Dr. iWalz gibt dem
Treuegelöbnis der Heidelberger Bevölkerung Ausdruck; der tapfere
Berteidiger der Rechte der Pfälzer, Ritter vonEberlein, hält die
Festrede, in der er sich mit den Endzielen der französischen Aheinpvlitik
befahte. Die Aede wirkte wie ein frischer Zug und machte die Kund-
gebung zu einem weihevollen Akt.
März 2: Das von der Ortsgruppe Mannheim-Ludwigshafen des Ver-
bandes südwestdeutscher Presse im Aibelungensaal des Rosengartens
in Mannheim veranstaltete Pressefest gestaltete sich zu einer pvlitisch
bedeutsamen Kundgebung für die freie Pfalz und den
freien Ahein. Reichspräsident Ebert, der mit mehreren Aeichs-
ministern und andern Staatsrepräsentanten dem Feste beiwohnt, gedenkt
in einer Ansprache des treuen Ausharrens der Pfälzer. Sein Wort
„Die Pfalz ist deutsch, kerndeutsch und will es bleiben" findet stürmischen
Widerhall in der von mehreren Tausenden besuchten Dersammlung.
März 6: Der gesamten Belegschaft der Badischen Anilin- und
Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh. wurde gekündigt und der
Detrieb stillgelegt. Die Arbeiterschaft hatte gegen die Einführung
der neunstündigen Arbeitszeit eine Protestversammlung abgehalten,
nach deren Beendigung es zu Gewalttätigkeiten und Zerstörungen kam,
die nach der Erklärung der Direktion die ordnungsmäßige Weiterführung
des Betriebs unmöglich machte. Das Berhalten radikaler Slemente
hatte die Ausschlietzung von nahezu 22 222 Arbeitern zur Folge.