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Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz — 1.1925

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Hoenninger, Waldemar: Der rote Schiffer. Heidelberger Originale von 1800-1860
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https://doi.org/10.11588/diglit.30706#0069

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Don Dr. Hvenninger-Heidelberg

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Auf Destellung brachteu sie auch Ständchen, und mißliebigen alten
Dainen sangen sie init besonderein Feuer ein Lied, in welchem
das Tabakrauchen gepriesen und das kaffeetrinkende Weib als
„henkenswert" erklärt wurde.

Die^Dergkapelle bestand aus Violine (Herbert), Daßgeige
(der lange H u m in e l) und Klacinette (Braun, auch Kasfee -



Hofrat Diehl Die Bergkapelle Binfebub

braun genannt, weil er leidenschaftlich gecn Kaffee trank).
Draun hatte lockiges Haar und wucde, weil er der Schönste
war, in der lRegel zum Einsammeln verwendet. Diese Musiker
wirkten in den Iahren 1820—1843. Der „Humoristische Fremden-
führer" (1880) schreibt über das Dild der Bergkapelle:

„Lor fufzig Johr war drss die> Bergkabell,

D'r Hummel in der Mitt' schpielt Mloschelp
Der mit dem Aock bis an die Kneechel hin
Isch g'west d'r Bracht mit seiner Dicholini
äln rechts der Kaffee-Braun, der blost Klarnett
Dozu hawwe 's gsunge e Duett:

„Ora prv nobis, wenn is hab, so low' is
O! wi low' is, wenn is hab, so low' is."

Der Kaffee-Draun hott g'sammelt mit der Kapp,

Was mer em gewe hvtt, er genumme ab.
 
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