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Lorentz, Stanisław
Museen und Sammlungen in Polen: 1945 - 1955 — Warszawa, 1956

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https://doi.org/10.11588/diglit.33001#0013

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POLNISCHE KUNSTSAMMLUNGEN
IM XVI.—XVII. JH.; DIE JAGIELLO-
NISCHEN ARRASSE; DIE SAMMLUN-
GEN DER WASAS UND DER MAGNA-
TEN IN DER ERSTEN HÄLFTE DES
XVII. JH.; DIE KUNSTSAMMLUNGEN
JAN SOBIESKIS

Die Schaffung von Kunstsammlungen, die Gestaltung
ihres Charakters, ihre Entwicklung oder Verfall hängen
in Polen ebenso wie in anderen Ländern mit den je-
weiligen politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und
wirtschaftlichen Verhältnissen zusammen, unter denen
Volk und Staat leben. Uber den heutigen Stand des
polnischen Museumswesans, seinen Charakter, die Be-
stände der Museen, ihre Verteilung auf das Gebiet des
ganzen Landes, über all diese Dinge kann man sich
erst dann einen richtigen Begriff machen, wenn man
auf die Vergangenheit zurückgreift und die Entwick-
lung des polnischen Kunstsammlertums und Museums-
wesens im Laufe der Jahrhunderte verfolgt.
Von den mittelalterlichen Sammlungen können wir
nur sagen, daß sie sich hauptsächlich in den Schatz-
kammern der Kirchen befanden, deren prächtigste —
bis zum heutigen Tage erhaltene — die Schatzkammer
der Kathedrale auf dem Krakauer Wawelschloß ist.
Am Portal der Kathedrale hängen auch jetzt noch an
Ketten die Knochen „vorsintflutlicher" Tiere, die als
Knochen von Riesengeschöpfen galten. In der Ge-
schichte des Museumswesens ist von diesen ersten
Schaustücken der Raritäten-Sammlungen des Renais-
sance- und Barockzeitalters wiederholt die Rede, man
betrachtet sie auch als mittelalterliche Vorläufer der
späteren naturhistorischen Sammlungen.
Die frühesten königlichen Sammlungen, über die wir
genauere Kunde besitzen, entstanden im XVI. Jh., zur

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