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Lorentz, Stanisław
Museen und Sammlungen in Polen: 1945 - 1955 — Warszawa, 1956

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https://doi.org/10.11588/diglit.33001#0051

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VOLKSBILDNERISCHES WIRKEN
DER MUSEEN; REFORMIERUNG DES
NATIONALMUSEUMS WARSCHAU
IM JAHRE 1935 UND SEINE TÄTIG-
KEIT

Das volksbildnerische Wirken der Museen gehört zu
jenen Bereichen der Tätigkeit, die erst nach dem ersten
Weltkrieg immer breiteres, allgemeines Interesse weck-
ten. Die Thesen waren zwar schon längst formuliert,
doch nur selten unternahm man Versuche zu ihrer Re-
alisierung. Einen gelungenen Schachzug machte Direk-
tor J. Capart in den Musees du Cinquantennaire in Brüs-
sel 1923 mit der Gründung des Service Educatif, das,
gestützt auf museale Sammlungen, verschiedene Me-
thoden zur Verbreitung der Kultur zu entwickeln be-
gann. Mit den Problemen der Hebung des Bildungs-
niveaus und zwar vor allem der Jugend befaßten sich
manche Museen der Vereinigten Staaten von Nordame-
rika, von wo auch die Idee der Schaffung spezieller
Jugendmuseen stammt.
Und Jean Capart, ein eifriger Verfechter der Kon-
zeptionen über die gesellschaftliche Funktion der Mu-
seen, brachte auf dem Kongreß der Association des
Musees Britanniques in Brüssel 1935 bereits die allge-
meine Meinung zum Ausdruck, als er folgende, später
in seinem Buch „Le Temple des Musees" gedruckte
Worte sagte:
„L'esprit des Musees est un esprit de service, un esprit
d'utilite ..." ihre Aufgabe sei: „... eclairer les problemes
eternels de l'humanite" und „... comparer nos difficultes
et nos inquietudes presentes aux experiences faites par
les generations passees." Er wies darauf hin, die große
Aufgabe der Museen bestehe nicht nur darin, wissen-
schaftliche Forschungen zu entwickeln, sondern auch
Kultur und Bildung zu verbreiten und schrieb:

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