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Lorentz, Stanisław
Museen und Sammlungen in Polen: 1945 - 1955 — Warszawa, 1956

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https://doi.org/10.11588/diglit.33001#0071

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NATIONALMUSEUM KRAKAU UND
POZNAN; MUSEUMSVEREINIGUNG
UND GESELLSCHAFT DER KUNST-
HISTORIKER
Als das Warschauer Museum 1945 verstaatlicht wur-
de, behielt man seinen traditionellen Namen ,,National-
museum" bei. Es so zu benennen, hatten seine Gründer
im Jahre 1862 gewünscht, so hatten sie es inoffiziell
genannt, obwohl sie ihm aus politischen Gründen den
Namen „Museum der Schönen Künste" verleihen muß-
ten. Die Bezeichnung „Nationalmuseum" wurde auch
dem Krakauer Museum im Gründungsjahr 1879 bei-
gegeben. Damit wollte man zum Ausdruck bringen,
das Museum sei nicht durch den Staat, damals den Er-
obererstaat, sondern vom polnischen Volk aus öffentli-
chen Sammlungen, Dotationen und Erinnerungsstücken
geschaffen worden. Nach damaliger Auffassung be-
stand die Hauptaufgabe des Museums darin, „anhand
des gesammelten Ausstellungsgutes den Stand der
Kunst in Polen in ihrer historischen und gegenwärtigen
Entwicklung zu veranschaulichen". Daher häufte das
Museum Sammlungen aus allen Gebieten der Kunst
und der künstlerischen Kultur des einstigen und zeit-
genössischen Polens sowie historische Andenken, und
die fremde Kunst bildete gleichsam ein Anhängsel an
den Hauptkomplex dieser Sammlungen. Gestapelt und
zur Schau gestellt wurden auch Sammlungen der vor-
geschichtlichen Kultur, obwohl auch die Polnische
Akademie der Wissenschaften in Krakau vorgeschicht-
liche Sammlungen besaß, ferner schuf man eine ethno-
graphische Abteilung, die die Volkskultur veranschau-
lichen sollte. Das Warschauer Museum der Schönen
Künste, das 1916 den Namen „Nationalmuseum" er-
hielt, übernahm aus Krakau die Konzeption des Be-
reichs seiner Sammlungen und Tätigkeit, doch nicht

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