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Lorentz, Stanisław
Museen und Sammlungen in Polen: 1945 - 1955 — Warszawa, 1956

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https://doi.org/10.11588/diglit.33001#0027

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ENTWICKLUNG DES MUSEUMSWE-
SENS IN POLEN IN DER ZWEITEN
HÄLFTE DES XIX. JH.; DAS MUSEUM
DER SCHONEN KÜNSTE IN WAR-
SCHAU; DAS NATIONALMUSEUM IN
KRAKAU; MUSEEN VON POZNAN;
INDUSTRIE-, HANDWERKS- UND
NATURHISTORISCHE MUSEEN

In jener Zeit konnten in Polen, das ja unter drei
Eroberermächte aufgeteilt war, natürlich nicht so, wie
in vielen anderen Ländern im XIX. Jh., bedeutendere
staatliche Museumsstätten entstehen. Die einzige Aus-
nahme bildet das Warschauer Museum der Schönen
Künste (Gründungsjahr 1862), als zur gleichen Zeit auch
die Universität unter dem Namen ,,Hauptschule" neu-
organisiert, die Hauptbibliothek geschaffen und die
Schule der Schönen Künste reorganisiert wurde. Aus
diesem Museum wurde später das Nationalmuseum.
Noch im gleichen Jahre bereicherten sich die Samm-
lungen des Museums der Schönen Künste beträchtlich
durch einen günstigen Ankauf von Bildern bei der Ver-
steigerung des Kunstbessitzes J. P. Weyers aus Köln,
unter denen sich auch Werke von B. Pinturicchio, Bel-
legambe, J. Jordaens und anderen befanden. Aber die
politischen Repressionen nach dem Aufstand von
1863—1864 hemmten den weiteren Ausbau des Mu-
seums, das an die Stadt Warschau überwiesen wurde
und bis zum ersten Weltkrieg dahinvegetierte.
Daß die polnische Bevölkerung verstand, welch gro-
be Aufgaben die Museen im Leben der Menschheit er-
füllen, davon zeugen die Ausstellungen von Kunstwer-
ken und nationalen Denkmälern ab Mitte des XIX. Jh.
Bezeichnend ist der Umstand, daß man in dieser Pe-
riode der Unterjochung großes Gewicht auf die polni-
sche Archäologie und die Erzeugnisse polnischer Zier-
 
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