Von diesen Formen heben sich die später gemach-
ten Funde ab, die also vermutlich von einer ande-
ren Fundstelle stammen. Es sind kleine und sehr
kleine Kernsteine, einzelne breite, gleichschenklige
Dreiecke neben mehreren ungleichschenklig schma-
len oder langschmalen Dreiecksformen, an einer
Kante zur Spitze hin retuschierte (partiell) Dreiecks-
spitzen, schrägendretuschierte Mikroklingen, deren
Bulbus in Verlängerung der retuschierten Spitze
saß.
Daneben sind auch am distalen Ende schrägendre-
tuschierte Mikroklingen mit erhaltenem Bulbus
häufig. Trapeze wurden vielfach gefunden. Sie sind
teils gleichschenklig, teils mit einem rechten Basis-
winkel versehen. Einzelne entlang des Randes retu-
schierte dreieckige Pfeilspitzen deuten an, daß im
Neolithikum dieselben Jagdgründe aufgesucht wur-
den wie in früherer Zeit. Die Schaberformen, teils
Klingen-, teils Halbrund- und Daumennagelschaber
könnten sowohl diesem wie jenem Zeitabschnitt zu-
zurechnen sein.
SCWABEDISSEN (1944, S. 246) stellt die gesam-
ten Funde von Bienrode in die Boberger Stufe des
späten Mesolithikums. Das trifft mindestens teil-
weise für den zweiten Fundkomplex und die Fund-
stücke von den drei genannten Plätzen zu. Die
breiten annähernd gleichschenkligen Dreiecke liegen
zeitlich möglicherweise etwas früher. Fragwürdig ist
dieser Zeitansatz für die Geräte des einheitlich wir-
kenden ersten Komplexes. Die Formen unterschei-
den sich zwar deutlich etwa von jenen der Feder-
messergruppe vom Dowesee, doch wirken sie völlig
anders als die spätmesolithischen Funde aus der
Nachbarschaft von Bienrode und gehören einem
früheren Zeitabschnitt an als die übrigen Funde.
Fundnachweis: Landesmuseum Braunschweig Ala
970—984
Lit.: KRONE 1931, S. 131; SCHWABEDISSEN
1944, S. 63 f„ 164 , 246, Taf. 34, 1—33
58. Braunschweig-Bevenrode
,, Westlich der Hünenburg“
Der Fundplatz „Bevenrode, westlich der Hünen-
burg“ ist recht genau auszumachen. Er erstreckte
sich vermutlich auf dem nach Süden geneigten
Hang nördlich des Beberbaches. Möglichweise
stammen auch die Funde „Hünenburg zwischen
Bevenrode und Grassel“ aus einer entsprechenden
Stelle, die unweit von der ersten lag oder auch mit
dieser zusammenfiel. Das vorliegende Material ist
vermutlich unvollständig. Folgende Formen liegen
vor: Kernsteine, darunter solche in Form von Esels-
hufen und solche mit retuschierten Schlagkanten,
kurze Klingen- und Halbrundschaber verschiedener
Größe, Doppelschaber, Stichel verschiedener Form
Zinken und schrägendretuschierte kleine Klingen,
langschmale Dreiecke und gleichschenklige Trapeze
mit geschwungenen Seiten, schließlich auch Kerb-
reste und abgehauene Schlagränder von Kernsteinen.
Die Trapeze und Dreiecke lassen deutlich erkennen,
daß dieses Gelände in der Boberger Stufe des spä-
ten Mesolithikums als Station diente. Kernsteine,
Kerbreste und Schaber zeigen, daß man sich hier
länger aufhielt. Auch eine Geröllkeule mit sanduhr-
förmiger Durchbohrung kommt von dieser Stelle
(vgl. Kat. III c).
Fundnachweis: Landesmuseum Braunschweig A I a
2052 (Sammlung Haake) Ala 1199 (Geröllkeule)
Lit.: KRONE 1931, S. 131
59. Bechtsbüttel (seit 1974: Meine), Kreis Gifhorn
Fuchsberg
Von diesem Fundplatz, der nicht mehr genau
auszumachen ist, liegen ein ungleichschenklig
schmales Dreieck und ein gleichschenkliges Trapez
vor (Taf. 7, 4. 7. 8). Daneben sind auch Kernsteine,
Abschläge und kleine Klingen vorhanden. Die Datie-
rung in das späte Mesolithikum ist gesichert.
Fundnachweis: Kreisheimatmuseum Schloß Gifhorn
60. Harxbüttel-Lagesbüttel (seit 1974: Schwülper)
Stadt Braunschweig/Kreis Gifhorn
Mehrere Fundstellen im Norden der Schunter wur-
den von Schwabedissen zusammengefaßt. Er fußte
dabei auf einem von O. Krone und seinem Schüler
Reiser zusammengetragenen Fundmaterial, das
nicht mehr auffindbar ist. Es ist nicht zu entschei-
den, ob die im Gifhorner Museum vorhandenen
Bestände von denselben Fundplätzen stammen,
doch wirken sie im Vergleich mit den von Schwabe-
dissen vorgelegten Funden recht bescheiden. Im
Landesmuseum sind vier kleine kegelförmige Kern-
steine, ein gleichschenkliges Trapez und ein Klin-
genschaber neben einigen Klingen die dürftigen
Reste eines ehedem großen Fundkomplexes, von
dem weder bekannt ist, ob er von einem engbe-
grenzten Raum oder von mehreren Stellen zusam-
mengestellt wurde, noch in Erfahrung zu bringen
ist, wo genau die Fundstelle(n) lag(en).
SCHWABEDISSEN (1944, S. 239 und 246) unter-
scheidet zwei zeitlich zu trennende Komponenten,
von denen er die frühe mit „echten Zonhoven-Spit-
zen“ der Federmessergruppe zurechnet (ebd. S.
239), aber die Menge der Funde in die Boberger
Stufe des späten Mesolithikums einordnet. Nach den
Abbildungen (ebd. Taf. 35, 17—19; 32.33) könnte
auch eine mittelmesolithische Datierung einiger
Formen (breiter gleichschenkliger Dreiecke und
Segmente) zutreffen.
Außerdem erwähnt Schwabedissen lange Trapezfor-
men, die er dem Neolithikum zuweist.
Unter dieser Fundortbezeichnung liegen im Muse-
um Gifhorn Fundkomplexe, die wohl auf die
Sammeltätigkeit von O. Krone zurückgehen. Seinen
Angaben und Fundskizzen nach ist das Fundgut in
Inventar von mehreren Plätzen zu trennen. Doch
ist die Parallelisierung von Ortsangaben und Fund-
komplexen nicht mehr durchführbar.
57
ten Funde ab, die also vermutlich von einer ande-
ren Fundstelle stammen. Es sind kleine und sehr
kleine Kernsteine, einzelne breite, gleichschenklige
Dreiecke neben mehreren ungleichschenklig schma-
len oder langschmalen Dreiecksformen, an einer
Kante zur Spitze hin retuschierte (partiell) Dreiecks-
spitzen, schrägendretuschierte Mikroklingen, deren
Bulbus in Verlängerung der retuschierten Spitze
saß.
Daneben sind auch am distalen Ende schrägendre-
tuschierte Mikroklingen mit erhaltenem Bulbus
häufig. Trapeze wurden vielfach gefunden. Sie sind
teils gleichschenklig, teils mit einem rechten Basis-
winkel versehen. Einzelne entlang des Randes retu-
schierte dreieckige Pfeilspitzen deuten an, daß im
Neolithikum dieselben Jagdgründe aufgesucht wur-
den wie in früherer Zeit. Die Schaberformen, teils
Klingen-, teils Halbrund- und Daumennagelschaber
könnten sowohl diesem wie jenem Zeitabschnitt zu-
zurechnen sein.
SCWABEDISSEN (1944, S. 246) stellt die gesam-
ten Funde von Bienrode in die Boberger Stufe des
späten Mesolithikums. Das trifft mindestens teil-
weise für den zweiten Fundkomplex und die Fund-
stücke von den drei genannten Plätzen zu. Die
breiten annähernd gleichschenkligen Dreiecke liegen
zeitlich möglicherweise etwas früher. Fragwürdig ist
dieser Zeitansatz für die Geräte des einheitlich wir-
kenden ersten Komplexes. Die Formen unterschei-
den sich zwar deutlich etwa von jenen der Feder-
messergruppe vom Dowesee, doch wirken sie völlig
anders als die spätmesolithischen Funde aus der
Nachbarschaft von Bienrode und gehören einem
früheren Zeitabschnitt an als die übrigen Funde.
Fundnachweis: Landesmuseum Braunschweig Ala
970—984
Lit.: KRONE 1931, S. 131; SCHWABEDISSEN
1944, S. 63 f„ 164 , 246, Taf. 34, 1—33
58. Braunschweig-Bevenrode
,, Westlich der Hünenburg“
Der Fundplatz „Bevenrode, westlich der Hünen-
burg“ ist recht genau auszumachen. Er erstreckte
sich vermutlich auf dem nach Süden geneigten
Hang nördlich des Beberbaches. Möglichweise
stammen auch die Funde „Hünenburg zwischen
Bevenrode und Grassel“ aus einer entsprechenden
Stelle, die unweit von der ersten lag oder auch mit
dieser zusammenfiel. Das vorliegende Material ist
vermutlich unvollständig. Folgende Formen liegen
vor: Kernsteine, darunter solche in Form von Esels-
hufen und solche mit retuschierten Schlagkanten,
kurze Klingen- und Halbrundschaber verschiedener
Größe, Doppelschaber, Stichel verschiedener Form
Zinken und schrägendretuschierte kleine Klingen,
langschmale Dreiecke und gleichschenklige Trapeze
mit geschwungenen Seiten, schließlich auch Kerb-
reste und abgehauene Schlagränder von Kernsteinen.
Die Trapeze und Dreiecke lassen deutlich erkennen,
daß dieses Gelände in der Boberger Stufe des spä-
ten Mesolithikums als Station diente. Kernsteine,
Kerbreste und Schaber zeigen, daß man sich hier
länger aufhielt. Auch eine Geröllkeule mit sanduhr-
förmiger Durchbohrung kommt von dieser Stelle
(vgl. Kat. III c).
Fundnachweis: Landesmuseum Braunschweig A I a
2052 (Sammlung Haake) Ala 1199 (Geröllkeule)
Lit.: KRONE 1931, S. 131
59. Bechtsbüttel (seit 1974: Meine), Kreis Gifhorn
Fuchsberg
Von diesem Fundplatz, der nicht mehr genau
auszumachen ist, liegen ein ungleichschenklig
schmales Dreieck und ein gleichschenkliges Trapez
vor (Taf. 7, 4. 7. 8). Daneben sind auch Kernsteine,
Abschläge und kleine Klingen vorhanden. Die Datie-
rung in das späte Mesolithikum ist gesichert.
Fundnachweis: Kreisheimatmuseum Schloß Gifhorn
60. Harxbüttel-Lagesbüttel (seit 1974: Schwülper)
Stadt Braunschweig/Kreis Gifhorn
Mehrere Fundstellen im Norden der Schunter wur-
den von Schwabedissen zusammengefaßt. Er fußte
dabei auf einem von O. Krone und seinem Schüler
Reiser zusammengetragenen Fundmaterial, das
nicht mehr auffindbar ist. Es ist nicht zu entschei-
den, ob die im Gifhorner Museum vorhandenen
Bestände von denselben Fundplätzen stammen,
doch wirken sie im Vergleich mit den von Schwabe-
dissen vorgelegten Funden recht bescheiden. Im
Landesmuseum sind vier kleine kegelförmige Kern-
steine, ein gleichschenkliges Trapez und ein Klin-
genschaber neben einigen Klingen die dürftigen
Reste eines ehedem großen Fundkomplexes, von
dem weder bekannt ist, ob er von einem engbe-
grenzten Raum oder von mehreren Stellen zusam-
mengestellt wurde, noch in Erfahrung zu bringen
ist, wo genau die Fundstelle(n) lag(en).
SCHWABEDISSEN (1944, S. 239 und 246) unter-
scheidet zwei zeitlich zu trennende Komponenten,
von denen er die frühe mit „echten Zonhoven-Spit-
zen“ der Federmessergruppe zurechnet (ebd. S.
239), aber die Menge der Funde in die Boberger
Stufe des späten Mesolithikums einordnet. Nach den
Abbildungen (ebd. Taf. 35, 17—19; 32.33) könnte
auch eine mittelmesolithische Datierung einiger
Formen (breiter gleichschenkliger Dreiecke und
Segmente) zutreffen.
Außerdem erwähnt Schwabedissen lange Trapezfor-
men, die er dem Neolithikum zuweist.
Unter dieser Fundortbezeichnung liegen im Muse-
um Gifhorn Fundkomplexe, die wohl auf die
Sammeltätigkeit von O. Krone zurückgehen. Seinen
Angaben und Fundskizzen nach ist das Fundgut in
Inventar von mehreren Plätzen zu trennen. Doch
ist die Parallelisierung von Ortsangaben und Fund-
komplexen nicht mehr durchführbar.
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